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Depressionen: Verzehr von Pommes kann das Risiko erhöhen, laut Studie

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Von: Judith Braun

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Die Ernährung kann einen Einfluss auf die mentale Gesundheit haben. Wie eine Studie zeigt, soll Frittiertes das Risiko für Depressionen erhöhen.

Mindestens einmal in ihrem Leben erkranken 16 bis 20 von 100 Menschen laut Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit an einer Depression oder an einer chronisch depressiven Verstimmung (Dysthymie). Zahlreiche Studien gehen davon aus, dass das mentale Leiden aus einem komplexen Geflecht von Faktoren entsteht. Dazu zählen beispielsweise hormonelle, kognitive und genetische Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen. Daneben können aber auch Stress und die Zusammensetzung der Bakterien im Darm eine Rolle spielen. So haben auch die Ernährung und bestimmte Lebensmittel Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Laut einer aktuellen Studie könnte demnach fettreiches und frittiertes Essen das Risiko für psychische Erkrankungen erhöhen.

Depression: Frittierte Lebensmittel wie Pommes können Risiko erhöhen, laut Studie

Pommes Currywurst Imbiss
Frittierte Lebensmittel sollen das Risiko für Depressionen und Angstzustände erhöhen. Insbesondere frittierte Kartoffelprodukte hatten in der Studie negative Auswirkungen. © mix1press/IMAGO

Für ihre im Fachmagazin PNAS veröffentlichte Studie beobachteten Wissenschaftler aus dem chinesischen Hangzhou über einen Zeitraum von rund elf Jahren die Ernährungsgewohnheiten sowie die mentale Gesundheit von mehr als 140.000 Probanden. Die Ergebnisse zeigten, dass der regelmäßige Konsum von frittierten Lebensmitteln wie etwa Pommes frites das Risiko für eine Depression oder Angststörung deutlich erhöht. Denn die Teilnehmer, die regelmäßig Frittiertes aßen, hatten über den Beobachtungszeitraum der Studie ein um etwa sieben Prozent höheres Risiko, eine Depression zu entwickeln.

Bei Angststörungen zeigten sie ein um rund zwölf Prozent erhöhtes Risiko im Gegensatz zu denjenigen Probanden, die keine frittierten Lebensmittel zu sich nahmen. Laut dem Forscherteam seien vor allem frittierte Kartoffelprodukte auffällig gewesen, da das Depressionsrisiko um zwei Prozent höher lag als bei frittiertem weißen Fleisch. Verantwortlich dafür ist, wie die Forscher vermuten, der chemische Stoff Acrylamid. Dieser entsteht auch in anderen stärkehaltigen Lebensmitteln wie Backwaren oder Brot während der Zubereitung oder Verarbeitung bei hohen Temperaturen.

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Depression: Forscher empfiehlt ausgewogene Ernährung und gesunden Lebensstil

Durch die Aufnahme von Acrylamid über einen längeren Zeitraum könne der Fettstoffwechsel im Gehirn gestört werden. Dadurch könne es zu Entzündungsprozessen des zentralen Nervensystems kommen, die wiederum der Auslöser von angst- und depressionsähnlichen Verhaltensweisen sein können. Bereits frühere Studien konnten einen Zusammenhang zwischen dem Konsum bestimmter Nahrungsbestandteile und dem Auftreten von Depressionen herstellen. Dennoch sollten die Ergebnisse der chinesischen Studie mit Vorsicht betrachtet werden.

Studienautor Yu Zhang sagte gegenüber CNN, es gebe keinen Grund zur Panik wegen der negativen Auswirkungen von frittierten Lebensmitteln. Da noch immer nicht mit Sicherheit gesagt werden kann, ob bestimmte Lebensmittel psychische Probleme hervorrufen, oder ob Personen mit gewissen mentalen Leiden besonders häufig ungesundes Fast Food essen und sich anders ernähren. Der Forscher empfiehlt dennoch, möglichst auf frittierte Lebensmittel zu verzichten und einen gesunden Lebensstil zu pflegen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.

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