Depression bei Jugendlichen: Wie sich die Krankheit zeigt

Eine Depression trifft nicht nur Erwachsene, immer mehr Jugendliche erkranken. Doch woran erkennt man, dass ein Jugendlicher an einer Depression leidet?
Leipzig/Dresden – Eine Depression trifft auch junge Menschen – besonders zu COVID-19-Zeiten. Wird die Krankheit früh erkannt und behandelt, kann dem:r Betroffenen und Angehörigen viel Leid erspart bleiben.
Depression bei Jugendlichen: Wie sie sich äußert
Es ist eine Gratwanderung: Hat er oder sie einfach gerade keine Lust oder steckt eine ernstzunehmende psychische Krankheit mit fest verankerten negativen Denkmustern hinter dem Verhalten? Halten folgende Symptome über einen Zeitraum von zwei Wochen oder länger an, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden;
- Sozialer Rückzug: Der oder die Jugendliche zieht sich immer mehr in sich selbst zurück und sucht kaum noch den Kontakt zu anderen – auch Freunde möchte er oder sie nicht mehr treffen
- Kein Fußball mehr: Die eigenen Hobbies, Interessen und Aktivitäten werden immer mehr vernachlässigt
- Der oder die Jugendliche wirkt niedergeschlagen und antriebslos
- Die Leistungen in der Schule lassen nach
- Die Stimmung schwankt
Depression bei Jugendlichen: Was Bezugspersonen tun sollten
Leidet mein Kind oder mein:e Schüler:in an einer Depression? Wenn Eltern, Angehörige, Freunde oder Lehrer:innen diesen Verdacht hegen, sollten sie das Gespräch suchen. „Sprechen Sie Ihr Kind darauf an, dass fast jeder mal Zeiten von gedrückter Stimmung kennt, dass Sie aber den Eindruck haben, dass dies bei ihm oder ihr nun schon länger anhält. Bieten Sie an, nun jemanden einzuschalten, der sich damit gut auskennt und der helfen kann. Das kann der Kinderarzt sein, aber auch ein Kinder- und Jugendpsychiater:in oder Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut:in, vielleicht auch der Schulsozialarbeiter:in.“, sagt Professor Martin Holtmann, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie der LWL-Universitätsklinik Hamm, wie das Diskussionsforum Depression e.V. berichtet. Vor allem in der Corona-Pandemie werden immer mehr Kinder depressiv.*
Depression bei Jugendlichen: Digitale Hilfe
Hilfe im Netz bietet auch das Informationsportal FIDEO („Fight Depression Online”). Das Diskussionsforum e.V. hat die Webseite fideo.de gegründet, um Jugendliche ab 14 Jahren aufzuklären, Vorurteile abzubauen und Unterstützung bei der Krankheit Depression zu leisten. Darauf zu finden sind:
- Symptome einer Depressionen
- mögliche Ursachen
- Therapiemöglichkeiten
- „Was macht ihr, wenn…?” In einem Chatroom können sich Betroffene austauschen, Rat geben und erhalten und über ihre Erfahrungen mit der Krankheit sprechen. Das Forum moderiert eine Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin, die bei Bedarf auch eingreift.
- Digitaler Notfallkoffer, der in einer aktuen Krise helfen kann. Das können z.B. eine positive Erinnerung oder aufbauende Worte sein.
Neben diesen Inhalten für Jugendliche gibt es auch einen Bereich, in dem Angehörige, Schulen oder Freund:innen Hilfe, Rat und weitere Anlaufstellen finden. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteur:innen leider nicht beantwortet werden.