Depression als Symptom: Bei Müdigkeit und Konzentrationsstörungen auch die Schilddrüse im Blick haben
Depressive Verstimmungen können auf eine Schilddrüsenerkrankung hinweisen. Die Symptome dafür sollten Sie von einem Facharzt abklären lassen.
Von der Schilddrüse haben wahrscheinlich die meisten von uns schon gehört, doch welche Aufgaben übernimmt dieses menschliche Organ eigentlich? Die Schilddrüse ist, wie der Name es verrät, eine Drüse, welche Hormone beispielsweise Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) bildet und steuert. Laut Deutsches Schilddrüsezentrum sind Hormone wichtige Botenstoffe, die andere Organe in unserem Körper beeinflussen und regulieren. Schilddrüsenhormone übernehmen wesentliche Wachstumsprozesse und steigern den Grundumsatz sowie Energieverbrauch des gesamten Organismus.
Schilddrüsenhormone wirken auf verschiedene Organe im Körper

Schilddrüsenhormone nehmen Einfluss auf das gesamte Herz-Kreislauf-System, indem sie die Blutgefäße erweitern, den Blutdruck regeln und den Herzschlag be- oder entschleunigen. Gleichzeitig übernehmen sie aber auch eine wichtige Aufgabe in der Regulation des Fettstoffwechsels, der Schweißproduktion sowie Nieren- und Darmfunktion.
Um eine gesunde Funktion der Schilddrüse zu überprüfen, ist die Ermittlung des Hormons TSH maßgeblich und es sollte sichergestellt werden, ob der Wert im Normalbereich ist. Liegt der TSH-Wert außerhalb des Normalbereichs, wird in der Regel die Konzentration der Schilddrüsenhormone T3 und T4 ermittelt. Zu niedrige Werte deuten auf eine Schilddrüsenunterfunktion, erhöhte Werte auf eine Schilddrüsenüberfunktion hin. Ein normaler TSH-Wert liegt bei Erwachsenen zwischen 0,40 und 4,0 mU/l, bei Kindern sogar höher. Je nach Alter und Geschlecht des Patienten sowie dem untersuchenden Labor können die Werte schwanken.
Schilddrüsenunterfunktion: Chronische Erschöpfung und depressive Verstimmung sind Symptome
Wie erkennen Sie nun, ob bei Ihnen eine Erkrankung der Schilddrüse vorliegt? Die Anzeichen einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) können vielfältig und unspezifisch sein:
- Häufige Müdigkeit
- Chronische Erschöpfung, ähnlich einer Fatigue
- Konzentrationsschwierigkeiten
- Kälteempfindlichkeit, da Betroffene durch den verlangsamten Stoffwechsel schneller frieren
- Gedächtnislücken
- Orientierungsschwierigkeiten
- Depressive Verstimmungen
- Antriebslosigkeit
- Teilnahmslosigkeit
- Gesichtsschwellung, sogenannte Myxödeme, die das ganze Gesicht, nur die Zunge oder Lippen sowie den Bereich um die Augenhöhlen betreffen kann
- Die Haut wird trocken und rau
- Die Haare werden struppig und glanzlos oder fallen im schlimmsten Fall aus
- Gewichtszunahme, ohne dass Betroffene ihre Ernährungsgewohnheiten umstellen
- Erhöhte Blutfettwerte, vor allem Cholesterin, insbesondere das LDL-Cholesterin
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann auch durch die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis entstehen. Die richtige Ernährung kann eine Erkrankung der Schilddrüse zwar nicht heilen, aber gegebenenfalls Beschwerden lindern. Der Garten hält dafür besonders im Sommer viele gute Lebensmittel bereit. Letztlich ist es wichtig, dass ein Facharzt, sogenannter Endokrinologe, eine gesicherte Diagnose für Schilddrüsenunterfunktion oder Schilddrüsenüberfunktion stellt, um Betroffene – wenn nötig – mit Medikamenten zu behandeln.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.