Diabetes und Covid-19: Das sind mögliche Komplikationen, so schützen Sie sich
Diabetiker sollten in Corona-Zeiten besonders vorsichtig sein, um das Risiko für schwere Krankheitsverläufe möglichst gering zu halten. Welche Maßnahmen dabei helfen, erklären wir hier.
Berlin – Chronische Grunderkrankungen wie Diabetes erhöhen laut Robert Koch-Institut (RKI) das Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf. Um die Gefahr zu reduzieren, empfiehlt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) DiabetikerInnen deshalb, besonders in Pandemiezeiten auf einen stabilen Blutzuckerspiegel zu achten. Was es sonst noch zu beachten gibt, lesen Sie hier.
Diabetes und Corona: Welche Komplikationen auftreten können
Dass chronische Vorerkrankungen das Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf steigern, ist bereits seit längerem bekannt. Dabei kann es zu Atemproblemen und schweren Lungenentzündungen kommen. Ein kleiner Teil der Erkrankten wird sogar so krank, dass er auf der Intensivstation behandelt und künstlich beatmet werden muss. Im schlimmsten Fall kann dieser Zustand zum Tod führen.
Auch Diabetes zählt zu den chronischen Erkrankungen. So kann es bei Diabetes-Typ-1-Patienten passieren, dass der Blutzuckerspiegel nach einer Corona-Infektion massiv in die Höhe schnellt, warnt die Deutsche Diabetes Hilfe. Es droht eine Überzuckerung. Ebenso kann er rapide sinken, dann besteht die Gefahr einer Unterzuckerung. Auch bei Typ-2-Diabetes kann der Blutzucker entgleisen, wodurch eine Anpassung der Therapie erforderlich wird.
DiabetikerInnen sollten deshalb versuchen, eine Ansteckung zu vermeiden. Wer sich dennoch infiziert, sollte mit seinem/r Hausarzt/ärztin oder DiabetologIn Kontakt aufnehmen und das weitere Vorgehen besprechen. Wichtig für die anstehende Quarantäne oder einen möglichen Krankenhausaufenthalt sind ein ausreichender Vorrat an Blutzuckerteststreifen und Traubenzucker gegen Unterzuckerung. Wer alleine in Quarantäne muss, sollte sich sicherheitshalber regelmäßig bei Freunden oder der Familie melden.
Diabetes und Corona: Wie können Sie sich schützen?
Wie für alle Menschen gelten auch für DiabetikerInnen die Hygieneregeln:
- regelmäßiges, gründliches Händewaschen mit Seife oder sorgfältiges Desinfizieren der Hände
- Abstand zu anderen Menschen halten, vermeiden Sie körperliche Kontakte
- Wenn Abstand nicht möglich ist und in geschlossenen Räumen: Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes (am besten FFP2-Masken)
- Sich nicht mit ungewaschenen Händen ins Gesicht fassen
- In die Armbeuge husten und niesen
- bei Erkältungssymptomen unbedingt zuhause bleiben
Diabetes und Corona: Stabile Blutzuckerwert sind wichtig
Da hohe Blutzuckerwerte die Immunabwehr nachweislich schwächen, sollten Sie als DiabetikerIn außerdem auf eine stabile Stoffwechsellage achten. Gerade wenn Sie schon etwas älter sind, sollten Sie Ihren Blutzucker jetzt häufiger messen und Schwankungen mit Ihrem/r DiabetologIn besprechen.
Häufig ist auch von Nahrungsergänzungsmitteln zu lesen, die vor einer Corona-Infektion schützen sollen. Dabei handelt es sich laut Experten um teure und wirkungslose Produkte, die keinen Einfluss auf das Infektionsrisiko haben. Eine gesunde Ernährung mit immunstärkenden Lebensmitteln wie Ingwer und reichlich Ballaststoffe sowie ausreichend Flüssigkeit kann hingegen nicht schaden. Auch ausreichend Schlaf und Bewegung sind wichtig.
Diabetes und Corona: Sind eine Pneumokokken- und Grippe-Impfungen sinnvoll?
Ein Impfung gegen Pneumokokken oder die Grippe schützt zwar nicht vor einer Infektion mit dem Coronavirus, die durch die Erreger ausgelösten Krankheiten können aber ebenfalls einen schweren Verlauf nehmen und eine Behandlung auf der Intensivstation nötig machen. Um das Gesundheitssystem zu entlasten, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) Menschen mit einem erhöhten Risiko deshalb, diese Impfungen vornehmen zu lassen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.