Diabetes mellitus: So wirkt sich Sport auf die Blutzuckerwerte aus
Sport und Bewegung sind gesund – auch für Diabetiker. Da sie sich auf die Blutzuckerwerte auswirken, sollten Betroffene aber einiges beachten.
Berlin – Körperliche Aktivität kann einen wichtigen Beitrag zur Diabetes-Therapie leisten. Denn Sport senkt den Blutzuckerspiegel, steigert das Wohlbefinden und kann Folgeerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden vorbeugen. Was es dabei zu beachten gibt, erklären wir hier.
Diabetes: Sport als Therapie bei Typ-2-Diabetes
Bewegungsmangel ist ein Risikofaktor für die Entstehung von Typ-2-Diabetes.* Sport in Kombination mit einer gesunden Ernährung und gegebenenfalls einer Gewichtsreduktion ist deshalb ein wichtiger Baustein bei der Behandlung der Krankheit. So senkt körperliche Aktivität den Blutzuckerspiegel und erhöht die Insulinempfindlichkeit der Zellen. Bei regelmäßigem Training benötigen Typ-2-Diabetiker dann häufig weniger oder gar keine Medikamente und auch die Insulin-Therapie lässt sich hinauszögern.
Durch den Muskelaufbau steigt außerdem der Grundumsatz und Stresshormone wie Cortisol werden abgebaut. Auch der Blutdruck wird reguliert und der Cholesterinspiegel positiv beeinflusst sowie die Durchblutung verbessert. Dadurch können typische Folgeerkrankungen wie Gefäßverkalkungen oder ein Herzinfarkt verhindert werden.
Bei Typ-1-Diabetes ist Sport zwar kein wesentlicher Teil der Behandlung, auch hier können Patienten aber von den positiven Effekten profitieren. Da Sport den Blutzuckerspiegel senkt, sollten sie jedoch die Insulin-Dosen entsprechend anpassen oder die Kohlenhydratmenge erhöhen, um eine gefährliche Unterzuckerung zu vermeiden.
Diabetes: Das gibt es beim Sport zu beachten
Da die Muskeln beim Sport viel Energie verbrauchen, sinkt der Blutzuckerspiegel und bei regelmäßiger Bewegung steigt die Insulinempfindlichkeit der Muskelzellen. Sport wirkt jedoch bei jedem/r DiabetikerIn anders und sollte immer mit einem/r ÄrztIn abgesprochen werden. Möglicherweise ist eine Anpassung der Therapie nötig. 24vita.de* verrät eine skurrile Methode, die Forscher zum Check der Darmgesundheit anwenden.
Darüber hinaus rät die Deutsche Diabetes Hilfe:
- Wer lange keinen Sport gemacht hat, sollte beim/bei der ÄrztIn die „Sporttauglichkeit“ in einem Gesundheitscheck prüfen
- Wichtig ist, das Blutzuckerverhalten des Körpers genau zu kennen: Wie viele Broteinheiten (BE) werden beim Sport zusätzlich bzw. wie viel Insulin weniger benötigt? Dazu vor, während und nach dem Sport die Blutzuckerwerte messen und genau dokumentieren
- Neben Equipment zur Blutzuckermessung, sollten (insulinpflichtige) Menschen mit Diabetes immer kohlenhydrathaltige Lebensmittel, wie Traubenzucker oder Saft, sowie schnell wirksames Insulin und Glukagon dabei haben
- Spezielle Sportgruppen für DiabetikerInnen können den Einstieg erleichtern (zu finden z.B. über die Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Sport der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG))
Diabetes: Geeignete Sportarten
Passende Sportarten für DiabetikerInnen sind zum Beispiel Nordic Walking, Joggen, Rad fahren, Wandern oder Schwimmen. Vorsicht ist dagegen bei Sportarten geboten, bei denen es im Falle einer Unterzuckerung gefährlich werden kann, wie etwa Motorradfahren, Tauchen, Gleitschirmfliegen oder Bergsteigen. Auch bei Nervenerkrankungen im Fuß oder Augenproblemen gilt: Besser vorsichtig sein und die Augen und Füße regelmäßig kontrollieren lassen. Möglicherweise sind spezielle orthopädische (Sport)Schuhe nötig.
Welche Sportarten in welchem Umfang geeignet sind, ist letztlich aber immer individuell verschieden. So gibt es auch DiabetikerInnen, die im Hochleistungssport erfolgreich sind. *Merkur.de und 24vita.de sind ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.