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Fettleber: Fruchtzucker kann Entstehung begünstigen, laut Studie

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Von: Judith Braun

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Manche Lebensmittel enthalten viel Fruchtzucker. Diese sollten vermieden werden, wenn eine Fettleber vorliegt oder ihr vorgebeugt werden soll.

Jeder dritte Erwachsene und jedes dritte übergewichtige Kind in Deutschland leidet unter einer Fettleber. Mediziner unterscheiden dabei zwischen einer alkoholischen Fettleber (AFLD, Alcoholic Fatty Liver Disease) und einer nicht-alkoholischen Fettleber (NAFL, Non-alcoholic Fatty Liver Disease). Letztere entsteht im Gegensatz zur AFLD nicht nur durch Alkoholmissbrauch, sondern auch durch andere Risikofaktoren. Neben Bewegungsmangel spielt vor allem die Ernährungsweise eine wichtige Rolle. Wie Wissenschaftler nun herausgefunden haben, kann auch Fructose die Entstehung einer nicht-alkoholischen Fettleber begünstigen.

Fettleber: Fruchtzucker kann ihre Entstehung begünstigen

kranke Leber
Weintrauben, Honig und Haushaltszucker: Diese Lebensmittel enthalten alle einen hohen Anteil an Fructose. Der Fruchtzucker kann sich negativ auf die Leber auswirken. © Zoonar.com/ersin arslan/IMAGO

Eine ungesunde Ernährung kann dazu beitragen, dass Menschen eine Fettleber entwickeln. Deshalb sollte man bestimmte Lebensmittel besser meiden. Dazu können unter anderem Weintrauben, Softdrinks, Honig und Haushaltszucker zählen. Sie enthalten alle einen hohen Anteil an Fructose (Fruchtzucker). In einem im Fachmagazin Journal of Endocrinology veröffentlichten Review untersuchte ein Forscherteam aus Zürich laut der Deutsche Apotheker Zeitung die Auswirkungen von Fructose auf die hepatische de-novo Lipogenese (DNL). Diese stellt ein Kennzeichen für die Einlagerung von Fettgewebe in der Leber dar.

Laut dem aktuellen Forschungsstand war bereits bekannt, dass die Aktivität von DNL bei Betroffenen erhöht ist, wenn Typ-2-Diabetes und/oder einen nicht-alkoholische Fettleber vorliegen. Nachdem das Forscherteam sieben Humaninterventionsstudien und mechanische Studien im Tiermodell analysierten hatten, kamen sie zu dem Ergebnis, dass Fructose die Lipidsynthese in der Leber stärker ankurbelt als Glucose (Traubenzucker). So soll eine erhöhte DNL-Aktivität Fetteinlagerungen in der Leber fördern und den Bauchumfang vergrößern. Dieser ist außerdem ein Anhaltspunkt dafür, dass sich dort meist viel viszerales Fett, welches als gefährlich gilt, befindet. Durch Fructose sollen demnach verstärkt Fettsäuren in das bereits bestehende viszerale Fettgewebe einströmen.

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Fettleber verhindern: Experten empfehlen Konsum fructosehaltiger Lebensmittel einzuschränken

Auch die Insulinsekretion und die Insulinsensitivität sollen unter anderem durch Fructose stärker negativ beeinflusst werden als durch Glucose. Daher soll Fructose eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Stoffwechselerkrankungen spielen. Das Hauptergebnis des Reviews ist, dass mit Fructose stark gesüßte Getränke sich besonders negativ auf die hepatische Stoffwechsellage auswirken können. Die Empfehlung des Expertenteams lautet daher, den Zucker-Konsum – insbesondere von Fructose – einzuschränken. Dadurch könne man Stoffwechselerkrankungen vorbeugen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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