Chlamydien: Junge Menschen trifft die Geschlechtskrankheit besonders häufig

Chlamydien gehören zu den Geschlechtskrankheiten, die am meisten verbreitet sind. Doch junge Erwachsene kennen sie kaum – obwohl sie besonders betroffen sind.
Köln – Chlamydien gehören zu den sogenannten STIs („Sexually Transmitted Infections“). Dazu zählen Krankheiten, die hauptsächlich beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Sie werden über infizierte Schleimhäute weitergegeben, aber auch Schmierinfektionen sind möglich. Übertragungswege sind daher vor allem ungeschützter Geschlechtsverkehr oder Spielzeug, das beim Schäferstündchen gemeinsam benutzt wird.
Geschlechtskrankheit Chlamydien: Junge Menschen trifft es besonders häufig
Einen 100-prozentigen Schutz vor einer Chlamydien-Infektion gibt es nicht. Wer jedoch beim Geschlechtsverkehr Kondome verwendet, verringert das Ansteckungsrisiko enorm. Außerdem sind sie eine Alternative zu hormoneller Verhütung mit der Pille.
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Um eine Infektion mit dem Bakterium „Chlamydia trachomatis“ zu erkennen, wird der Urin oder die betroffene Schleimhaut untersucht. Bestehen die Symptome einer Infektion, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Das Gleiche gilt, wenn bei dem Geschlechtspartner oder -partnerin eine Infektion festgestellt wurde. Für junge Frauen bis 24 Jahre und für Schwangere zahlt die Krankenkasse außerdem jährlich ein Chlamydien-Screening.
Geschlechtskrankheit Chlamydien: Die Symptome und Folgen
Chlamydien werden oft nicht erkannt, da die Symptome nur leicht oder gar nicht spürbar sind. Deshalb werden viele Infektionen unbemerkt weitergegeben. „Chlamydien sind nicht nur sehr ansteckend, sie können zur Unfruchtbarkeit führen. Da sie häufig keine Symptome verursachen, können sie völlig unbemerkt weitergegeben werden“, erklärt Prof. Dr. Martin Dietrich, kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Folgende Symptome sind möglich, treten aber nicht immer auf:
- Ausfluss
- Brennen beim Wasserlassen
- Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Zwischenblutungen
- Geschwollene Lymphknoten*
Meist treten die Symptome ein bis drei Wochen nach der Ansteckung auf. Manchmal vergehen die Symptome auch von allein. Trotzdem kann die Infektion im Körper weiter bestehen bleiben und sich ausbreiten.
Geschlechtskrankheit Chlamydien: Nur ein Fünftel der Personen unter 35 kennt sie
Wird eine Infektion nicht behandelt, kann im schlimmsten Fall eine Bauchhöhlen- oder Eileiterschwangerschaft drohen. Zudem kann es wie bei einer Krebstherapie zu Unfruchtbarkeit führen. Auch schwere Entzündungen der Harnröhre, des Genitaltrakts oder des Enddarms sind möglich. Einmal erkannt, lassen sich Chlamydien in der Regel schnell und vollständig mit Antibiotika heilen. Bei Symptomen sollten Sie daher umgehend einen Arzt aufsuchen und regelmäßig zur Vorsorge gehen. Wird eine Infektion mit Chlamydien frühzeitig erkannt, ist sie in der Regel mit Antibiotika schnell und vollständig heilbar.
Laut aktueller Daten der Studie Gesundheit und Sexualität in Deutschland (GeSiD) kennt jedoch nur ein Fünftel der 18- bis 35-Jährigen die Krankheit. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung macht daher in den sozialen Medien vermehrt auf die Krankheit aufmerksam, unter anderem mit Kampagnen auf Twitter:
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.