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Wer als Teenager glücklich ist, hat als Erwachsener eher ein gesünderes Herz

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Von: Carina Blumenroth

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Die Psyche beeinflusst die physische Gesundheit. Eine neue Studie zeigt, dass glückliche Jugendliche seltener unter Herzerkrankungen leiden als unglückliche.

Wenn man glücklich ist, ist man meist positiv gestimmt und auch gesundheitlich scheint es einem besser zu gehen als unglücklichen Menschen. Eine neue Studie zeigt, dass Menschen, die sich während ihrer Teenager-Zeit geliebt und optimistischer gefühlt haben, als Erwachsene weniger wahrscheinlich von Herzkreislauferkrankungen betroffen sind.

Herzgesundheit: Frühere Studien fokussierten sich auf ältere Menschen

Arzt hält ein Herz.
Wenn Jugendliche glücklicher sind, sinkt das Risiko, dass sie kardiometabolische Krankheiten im jungen Erwachsenenalter bekommen. (Symbolbild) © sweettomato/Imago

Die Studie zur Herzgesundheit von glücklichen und unglücklichen Teenagern wurde federführend von dem Forschungsteam um Studienleiterin Farah Qureshi, Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore, geführt. Die Ergebnisse wurden in diesem Jahr in dem Journal of the American Heart Association veröffentlicht. Als neuer Aspekt der Studie wurde der Fokus vor allem auf jüngere Erwachsene gelegt. Frühere Studien zeigten bereits den positiven Einfluss von Optimismus auf die kardiometabolische Gesundheit (beschreibt Krankheiten, die das Herzkreislaufsystem und/oder Stoffwechselvorgänge betreffen) von älteren Erwachsenen, informiert das Ärzteblatt.

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Neue Studie greift auf gesammelte Daten von mehreren Jahrzehnten zurück

Grundlage für die aktuellen Auswertungen ist eine Studie, die 1994 startete. Dort wurden rund 3.500 Highschool-Schüler befragt, diese wurden mehr als zwei Jahrzehnte nach beobachtet. Diese Auswirkungen machten sich Qureshi und ihr Team zunutze. Fast die Hälfte der Teilnehmerinnen und Teilnehmer seien Mädchen, informiert das Ärzteblatt, „67 % waren weiß, 15 % schwarz, 11 % waren Latinos und 6 % Native American, Asiaten oder eine andere Ethnizität.“ Zuletzt wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Jahr 2018 nach ihrer Gesundheit und dem Wohlbefinden gefragt – zu diesem Zeitpunkt waren viele bereits 38 Jahre alt. Diese Angaben wurden mit denen verglichen, die sie früher tätigten. Die Forscherinnen und Forscher konnten dabei fünf Merkmale herausfinden, die mit einer besseren Herzkreislaufgesundheit zusammenhängen:

✔️ Optimismus
✔️ Glücklichsein
✔️ Selbstwertgefühl
✔️ Zugehörigkeitsgefühl
✔️ Gefühl, geliebt zu werden
 

Je mehr dieser Merkmale erfüllt seien, desto besser wäre dies für die Gesundheit. Die gesundheitlichen Auswirkungen wurden anhand sieben verschiedenen kardiometabolischen Parameter gemessen. Darunter sind: HDL-Cholesterin, Non-HDL-Cholesterin, systolischer Blutdruck, diastolischer Blutdruck, HbA1c, C-reaktives Protein und Body-Mass-Index (BMI).

Jugendliche wiesen nur wenige Merkmale auf

Teenager in ProzentPsychische Merkmale
55 Prozent0 bis 1
29 Prozent2 bis 3
16 Prozent4 bis 5

Die Tabelle zeigt, wie viel Prozent der Jugendlichen ein oder mehrere psychische Merkmale aufweisen. Über die Hälfte hatte demnach 1994 keines oder nur ein vorliegendes Merkmal, beispielsweise Optimismus. 16 Prozent der Jugendlichen wiesen dagegen fast alle Merkmale auf.

Insgesamt blieben zwölf Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Studie kardiometabolisch gesund. Die Expertinnen und Experten konnten herausfinden, dass weiße Jugendliche häufig eine bessere Gesundheit aufwiesen als Schwarze oder Latinos, berichtet das Ärzteblatt. Teenager, die vier oder fünf psychische Merkmale aufwiesen, blieben mit einer Wahrscheinlichkeit von 69 Prozent im Erwachsenenalter kardiometabolisch gesund. Pro Merkmal würde die Wahrscheinlichkeit, gesund zu bleiben, um ca. zwölf Prozent steigen. Dies zeige, dass Menschen, die ihre Jugend- und Teenagerzeit glücklich verbracht haben, eher gesund blieben. Qureshi fand heraus, dass diese psychologischen Merkmale besonders für Schwarze Jugendliche einen positiven Effekt brächten: „Für Schwarze Jugendliche – die sowieso ein höheres Risiko für kardiometabolische Erkrankungen haben – macht es einen großen Unterschied, ob sie über diese zusätzlichen Aktivposten verfügen oder nicht. Unsere Arbeit zeigt, dass wir früh in die psychische Gesundheit von Jugendlichen investieren müssen, um die gesundheitliche Gleichberechtigung auch auf kardiometabolischer Ebene zu verbessern“, zitiert das Ärzteblatt die Studienleiterin.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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