1. 24vita
  2. Krankheiten

Mit Gürtelrose besser nicht einkaufen gehen – Mythos oder Wahrheit?

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Natalie Hull-Deichsel

Kommentare

Für manche klingt es nach seltener Blume, dabei ist es ein schmerzhafter und hochansteckender Hautausschlag. Was bei einer Infektion erlaubt ist.

Gürtelrose: Alleine in Deutschland haben jährlich mehr als 300.000 Menschen damit zu tun. Was sich dahinter verbirgt, welche fünf Mythen sich darum ranken und warum gerade Eltern vorbeugen können, verrät Ihnen die Redaktion.

Gürtelrose Mythos 1: Es handelt sich um eine seltene Art von Rose.

Für alle Blumenliebhaber unter uns: Nein, Gürtelrose ist tatsächlich keine Rose. Gürtelrose oder Herpes zoster genannt, ist eine Erkrankung, zu der es als Folge einer Virusinfektion kommt. Herpes zoster ist auf eine Windpocken-Erkrankung mit dem Varicella-Zoster-Virus zurück zu führen. Dieses Virus zählt zur Familie der Herpes-Viren und kann zwei verschiedene Krankheitsbilder auslösen: Windpocken und Gürtelrose.

Gürtelrose Mythos 2: Es tritt nur auf Höhe des Gürtels im Lendenbereich auf.

Die Bezeichnung „Gürtelrose“ kommt ursprünglich aus dem Volksmund und beschreibt ausgeprägte Erscheinungsformen des rötlichen Ausschlags, der sich selbst viele Jahre nach einer Windpocken-Infektion bemerkbar machen kann. Optisch zeigt sich dann die charakteristische Erscheinungsform: eine halbseitig oder ganz gürtelförmige Wundrose um den Körper. Auf welcher Höhe der Ausschlag auftreten kann, ist von der Bezeichnung losgelöst: Herpes Zoster kann sich am Rücken, auf der Brust oder unter dem Rippenbogen bemerkbar machen. Eine Infektion ausgelöst durch das Varicella-Zoster-Virus tritt nicht selten auch an Armen, Beinen und im Gesicht auf. Wenn Sie den Ausschlag bei sich bemerken, sollten Sie sofort handeln und zum Arzt gehen.

Gürtelrose Mythos 3: Wer schon einmal Windpocken hatte, bekommt keine Gürtelrose.

Falsch. Gerade die Menschen, die bereits Windpocken hatten, können eine Gürtelrose bekommen. Bei einer ursprünglichen Windpocken-Infektion verbleibt das Varicella-Zoster-Virus „schlafend“ in Nervenbahnen des Körpers, bis es wieder reaktiviert wird. Erst wenn das eigene Immunsystem aufgrund von Stress oder anderen Infektionen anhaltend geschwächt ist, kann das Windpocken-Virus erneut eine Infektion in Form der Gürtelrose auslösen. 

Einkaufswagen mit Einkäufen darin, auf dem Weg in ein Geschäft. (Symbolbild)
Darf man mit Gürtelrose raus und zum einkaufen gehen? (Symbolbild) © Imagebroker/Imago

Noch mehr spannende Gesundheitsthemen finden Sie in dem kostenlosen Newsletter von 24vita.de, den Sie gleich hier abonnieren können.

Gürtelrose Mythos 4: Mit Herpes Zoster darf man nicht nach draußen, zum Einkaufen oder Sport machen.

Gürtelrose ist zwar nicht so stark ansteckend wie Windpocken. Dennoch können die Viren über die Gürtelrose übertragen werden. Bei Herpes Zoster sitzen die Viren in der Bläschenflüssigkeit. Jemand anderes mit den Viren anstecken könnten Sie im Grunde dann nur, wenn die Flüssigkeit aus den Bläschen austritt und ein Erwachsener oder Kind mit der Flüssigkeit direkt in Berührung kommt. Wenn Sie also einkaufen gehen möchten, beispielsweise zum Einkaufen, sollten Sie die Bläschen gut geschützt mit einem Pflaster unter der Kleidung abdecken. Sport ist zwar grundsätzlich auch möglich, aber aufgrund des ohnehin geschwächten Immunsystems nicht sinnvoll.

Gürtelrose Mythos 5: Gürtelrose ist eine Hautkrankheit, vor der man sich nicht schützen kann.

Gürtelrose oder Herpes Zoster ist ursprünglich keine Hauterkrankung. Die Gürtelrose geht ursächlich von einer Störung des Nervensystems aufgrund des Virus aus. Symptomatisch zeigt sich Herpes Zoster dann durch die stark schmerzenden, roten Bläschen auf der Hautoberfläche. Dabei wandern die reaktivierten Viren an den Nervenbahnen entlang bis zur Hautoberfläche, wo sie dann die Pusteln und Schmerzen verursachen. In der Regel klingen die Beschwerden nach etwa zwei bis vier Wochen ab.

Grundsätzlich kann man sich gegen Gürtelrose schützen:

Es gibt natürliche Möglichkeiten, die zwar nicht vor einer Gürtelrose-Infektion schützen, jedoch für die Heilung der Bläschen förderlich sein können. Die Zitronenmelisse kann zur Wundheilung, auch bei Gürtelrose, eingesetzt werden.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare