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Gürtelrose: Darum sollten Sie bei rotem Hautausschlag sofort handeln

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Von: Anna Katharina Küsters

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Gürtelrose ist eine schwere Erkrankung, die sich durch rote Hautbläschen zeigt. Zum Schutz vor Komplikationen ist eine ärztliche Behandlung dringend anzuraten.

Köln – Besonders ältere Menschen und Personen, die ein geschwächtes Immunsystem haben, sind anfällig für Gürtelrosen. Die auch unter dem Namen Herpes Zoster bekannte Krankheit bricht nur aus, wenn die Person vorher in ihrem Leben bereits an den Windpocken erkrankt ist. Windpocken entstehen aufgrund der sogenannten Varizella-Zoster-Viren, die sich nach überstandener Krankheit im Körper einkapseln und auch Jahrzehnte danach noch ausbrechen können, dann in Form einer Gürtelrose. Die lässt sich gut diagnostizieren, Betroffene müssen sie aber behandeln lassen.

Gürtelrose: Darum müssen Sie bei rotem Hautausschlag sofort handeln

Gürtelrose als Folge einer Windpocken-Infektion ist nicht zuletzt wegen Corona wieder mehr in den Vordergrund gerückt. Laut einer neuen Studie erhöht eine Infektion mit dem Covid-19-Virus das Risiko für die Entwicklung einer Gürtelrose auf über 15 Prozent. Um das Risiko schwerer Gürtelrose-Komplikationen wie sogar eine Gehirnentzündung zu minimieren, sollten Sie beim ersten Verdacht einer Virusinfektion sofort einen Arzt aufsuchen.

Die ersten Symptome einer Gürtelrose sind in vielen Fällen jedoch unscheinbar. In der Regel fühlen sich Betroffene abgeschlagen und müde, manchmal haben sie etwas erhöhte Temperatur. Doch dann zeigen sich am Körper recht schnell deutliche Spuren: Die Haut juckt und schmerzt und nach ein paar Tagen bildet sich roter Hautausschlag auf einer Körperhälfte am Rumpf oder Brustkorb. Etwas später entstehen dann kleine Bläschen auf den roten Hautstellen, die nach ein paar Tagen aufplatzen und sich in eine gelbliche Kruste verwandeln.

Weitere schwere Komplikationen im Zuge einer Gürtelrosen-Infektion können beispielsweise das Ramsay-Hunt-Syndrom mit Gesichtslähmung sein, woran der Popsänger Justin Bieber erkrankt ist. Auch eine post-zosterische Neuralgie, das heißt langfristige und ausgeprägte Nervenschmerzen, ist möglich und zählt zu der häufigsten Spätfolge einer Herpes zoster-Infektion.

Eine Gürtelrose auf dem Rücken einer Person. (Symbolbild)
Betroffene von Gürtelrose klagen über Juckreiz, ziehendem Schmerz und roten Ausschlag. (Symbolbild) © CHROMORANGE/Imago

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Ursache für diese Symptome sind die im Körper lebenden Varizella-Zoster-Viren. Stecken sich Menschen in ihrer Kindheit oder als Erwachsene mit diesem Virus an, bekommen sie als erstes Windpocken. Besonders für Erwachsene sind Windpocken keine ungefährliche Krankheit.

Der Körper bekämpft die Viren, doch sie verschwinden nicht aus dem Körper. Vielmehr verkapseln sich die Viren und brechen, wenn das Immunsystem geschwächt ist, nochmals aus. Dann entsteht eine Gürtelrose. Laut dem Portal Gesundheitsinformation erklärt das auch, warum besonders ältere und immunschwache Menschen betroffen sind. Ihr Körper kann sich gegen die wieder erstarkenden Viren im Körper nicht gut schützen und erkrankt an Gürtelrose. In Deutschland betrifft das pro Jahr 300.000 Menschen.

Gürtelrose: Nicht kratzen, auch wenn es schwer fällt

Nach den oben beschriebenen Symptomen dauert es meist zwei bis vier Wochen, bis die Gürtelrose vollständig geheilt ist. Gut ist, dass die allermeisten Erwachsenen nur ein Mal im Leben eine Gürtelrose bekommen. Das Problem liegt eher in den juckenden Bläschen auf der Haut. Denn kratzen Betroffene diese auf, haben bakterielle Entzündungen einen viel besseren Nährboden. Entzündungen auf der Haut bedeuten dann in der Regel Narben, die nach der Gürtelrose zurückbleiben.

Hinzu kommt, dass die Flüssigkeit in den Bläschen ansteckend sein kann und sich dann auch andere Personen im Haushalt mit den Viren infizieren. Sobald die letzten Bläschen ausgeheilt sind, ist die Gürtelrose nicht mehr ansteckend. „Nicht kratzen!“, lautet also das Mantra in einem Gürtelrosen-Monat. Ins Freie und unter Menschen wie beispielsweise zum Einkaufen dürfen Sie dennoch, solange kein direkter Kontakt anderer Menschen mit der Flüssigkeit in den Bläschen besteht.

Zu sehen ist der Rücken einer Person, der an der rechten Rückseite einen rötlichen Hautausschlag vorweist. (Symbolbild)
Bei einer Gürtelrose ist meist nur eine Körperhälfte vom Ausschlag betroffen. (Symbolbild) © blickwinkel/Imago

Zudem spüren einige Menschen auch nach der Heilung der Krankheit noch starke Schmerzen auf der Haut. Die sogenannte Post-Zoster-Neuralgie kann sich teils über mehrere Monate bis sogar Jahre hinwegziehen. Wann eine Besserung eintritt, ist medizinisch nicht vorhersehbar. Schwangere hingegen können entspannt bleiben, eine Gürtelrose während einer Schwangerschaft ist im Gegensatz zu Windpocken nicht gefährlich für das Kind.

Gürtelrose: So schaffen Sie Juckreiz-Linderung und fördern die Heilung

Ein Weg zum Arzt oder zur Ärztin bleibt nicht aus. Der Juckreiz und das Unwohlsein ist in der Regel so stark, dass Erkrankte sich freiwillig Hilfe suchen, doch die Diagnose ist dann nicht immer direkt eindeutig. Wichtig ist, die entsprechenden Schmerzen zu schildern und den Hautausschlag genauer untersuchen zu lassen.

Jungen Patienten und Patientinnen verschreiben Ärzte meist keine Medikamente. Das Immunsystem ist dann noch so stark, dass der Körper das Ganze ohne größere Probleme wegsteckt. Ist der Juckreiz unerträglich, kommen antiseptische oder juckreizstillende Lotionen, Gele oder Puder zum Einsatz. Sie enthalten unter anderem folgende Wirkstoffe, die die Bläschen austrocknen:

Bei älteren Personen, besonders Menschen über 50, gibt es zusätzlich noch weitere Medikamente. Diese starken Hilfsmittel bekommen aber nur Menschen, die in besonderem Maße gefährdet sind aufgrund ihres Alters, einer Immunschwäche oder anderer Vorerkrankungen.

Seit einiger Zeit gibt es nun auch einen Totimpfstoff gegen das Herpesvirus. Eine Impfung empfehlen Ärzte und Ärztinnen der Ständigen Impfkommission (STIKO) seit Ende 2018 Menschen ab 60 Jahren. Die Kosten dafür übernimmt die gesetzliche Krankenkasse, ob der Schutz jedoch länger als vier Jahre reicht, ist bisher noch unklar. Eine Gürtelrosen-Impfung besteht aus zwei Spritzen, die das Fachpersonal im Abstand von zwei bis sechs Monaten initiiert. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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