Häufiger Harndrang: Schwache Blase mit Trink- und Toilettenplan wieder unter Kontrolle bringen
Eine schwache Blase führt meist auch zu häufigem Harndrang. Betroffene verspüren Leidensdruck. Mit gezieltem Training kann man dem Leiden jedoch entgegenwirken.
Hinter ständigem Harndrang können unterschiedliche Ursachen stecken, wie etwa eine Harnwegsinfektion oder eine überaktive Blase. Häufiger Harndrang kann jedoch auch ein Anzeichen für Herzschwäche sein. Wer unter einer überaktiven oder schwachen Blase leidet, verspürt häufiger als andere den Drang, Wasser lassen zu müssen. Zudem fühlen sich Betroffene oftmals dazu gezwungen, sofort die Toilette aufzusuchen oder sie verlieren sogar vor dem Erreichen tröpfchenweise Urin. Um die Kontrolle über die Blase zurückzubekommen, kann sowohl ein Blasentraining als auch ein konkreter Toilettenplan helfen.
Ständig Harndrang: Toilettenplan bringt Kontrolle über Blase zurück

Das Ziel eines Blasentrainings ist es, übermäßigen Harndrang zu reduzieren und Toilettenbesuche zu verringern. Die Blase soll dabei lernen, sich stärker zu dehnen und mehr Harn zu speichern. Neben einem konkreten Trink- und Toilettenplan gehören auch verschiedene verhaltenstherapeutische Maßnahmen zu einem Blasentraining. Die Grundlage bildet ein Tagebuch, indem notiert wird, wie häufig man pinkeln muss, wieviel Urin abgeht und wieviel Flüssigkeit man am Tag aufnimmt. Die Aufzeichnungen dienen dazu, dass ein Arzt oder eine Ärztin die hinter dem häufigen Harndrang steckende Ursache besser erkennen kann.
Ein weiterer Teil des Blasentrainings ist ein konkreter Toilettenplan. Dieser sollte nicht nur tagsüber, sondern auch nachts eingehalten werden. Am Tag lassen sich allerdings eher Erfolge verzeichnen, nachts hingegen kostet es viel Energie. Deshalb ist es empfehlenswert, das Training erst mit der Zeit auf die Nacht auszuweiten. Der Toilettenplan beinhaltet folgende vier Komponenten:
- Regelmäßiger Rhythmus: In bestimmten und regelmäßigen Zeitabständen auf die Toilette zu gehen, kann die Blase an einen Rhythmus gewöhnen. Bei einem Blasentraining wird häufig empfohlen, die Toilettengänge nach der Entleerung am Morgen direkt nach dem Aufstehen und unter Umständen noch einmal nach dem Frühstück möglichst gleichmäßig einzurichten. Ein konkreter Toilettenplan kann hierbei unterstützen.
- Nicht sofort Wasser lassen: Man kann die Blase außerdem trainieren, indem man sie nicht sofort entleert, sobald sie sich meldet. Selbst wenn der Harndrang sehr stark ist, hält dieser meistens nur einige Minuten an. Dann beruhigt sich die Blase wieder. Diese Phase gilt es also auszuhalten, ohne direkt den Weg zur Toilette zu nehmen. Zudem kann es hilfreich sein, langsam zur Toilette zu gehen, anstatt rasch zu laufen.
- Keine vorbeugenden Toilettengänge: Vorbeugend in zu kurzen Abschnitten auf die Toilette zu gehen, ist bei einer schwachen Blase keinesfalls zu empfehlen, da sich die Beschwerden auf diese Weise verschlimmern könnten. Durch das Verhalten könnte sich die Blase daran gewöhnen, sich mit Harndrang bereits bei geringer Füllung zu melden.
- Abstände zwischen Toilettengängen ausdehnen: Versuchen Sie außerdem die Abstände zwischen den Toilettengängen auszudehnen. Lassen Sie sich dafür jedoch Zeit und nehmen Sie die Veränderung langsam und ohne Stress vor. Mit einem konkreten Toilettenplan können Sie festhalten, dass Sie beispielsweise in den ersten Tagen versuchen wollen, den Harndrang fünf Minuten lang auszuhalten, bevor Sie zur Toilette gehen. Diesen Rhythmus kann man zunächst etwa eine halbe Woche einhalten, bevor man den Zeitabstand dann auf zehn, 15 und schließlich 20 Minuten ausdehnt.
Ständig Harndrang: Wie Sie mit einem Trinkplan Ihre Blase stärken können
Bei einem Blasentraining wird ein Toilettenplan mit einem Trinkplan kombiniert. Mit diesem können Sie dokumentieren, wie viel Sie am Tag trinken. Denn häufig nehmen Menschen mit einer überaktiven Blase zu wenig Flüssigkeit auf – aus Angst, die Toilette nicht mehr rechtzeitig zu erreichen. Ausreichend Flüssigkeit ist allerdings wichtig. Sobald der Wassergehalt im Urin nämlich zu gering ist, kann die Blasenschleimhaut durch die stark konzentrierten Bestandteile des Urins angegriffen werden. So wird sie auf Dauer gereizt und infolgedessen können sich die Symptome verschlimmern. Beim Trinken sollten Sie deshalb folgendes beachten:
- Trinken Sie zu oder vor jeder Mahlzeit ein bis zwei Gläser Wasser ohne Kohlensäure. Zwischen den Mahlzeiten sind Säfte oder tagsüber Kaffee und schwarzer Tee in geringen Mengen möglich.
- Verzichten Sie vor sozialen Aktivitäten, bei denen man viel unterwegs ist, besser auf harntreibende Getränke, wie etwa Kaffee, schwarzer oder grüner Tee und alkoholische Getränke.
- Auch vor dem Schlafengehen sollten diese Getränke komplett gemieden werden. Neben den bereits genannten Sorten können auch Nieren- und Blasentees oder Brennnessel-Tee die Urinbildung verstärken.
- Damit der Schlaf in der Nacht so wenig wie möglich durch Harndrang gestört wird, empfiehlt es sich, ab ungefähr zwei Stunden vor dem Zubettgehen weniger oder sogar gar nichts mehr zu trinken.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.