Herpes: Darum haben Betroffene die Krankheit ein Leben lang
Herpes-Bläschen sehen nicht nur unschön aus, sondern können auch sehr schmerzhaft sein. Doch auch wenn sie lästig sind, können Sie etwas dagegen tun.
München – Erst kribbelt und juckt es, dann kommen Spannungsgefühle hinzu, und kurze Zeit später machen sich die ersten Bläschen bemerkbar. Herpes-Bläschen an Lippen und Nase sind nicht nur unangenehm, sondern auch besonders schmerzhaft. Häufig tritt Lippenherpes zudem gerade dann auf, wenn man ihn überhaupt nicht gebrauchen kann. Grund dafür muss keine akute Infektion sein. Denn die meisten Menschen tragen die lästigen Herpes-Viren bereits im Körper, ohne dass sie es wissen.
Herpes: Darum haben Betroffene die Krankheit ein Leben lang
Herpes gehört zu den am weitesten verbreiteten Hautkrankheiten weltweit. Rund 85 Prozent der Menschen in Deutschland tragen laut Robert-Koch-Institut (RKI) das Herpesvirus in sich. Dabei gelangen die Viren aus der Herpes-Familie, die sogenannten Herpes-simplex-Viren (HSV-1), meist unbemerkt in den Körper und das häufig schon vor dem fünften Lebensjahr.
Doch nicht bei jedem bricht die Krankheit auch sofort aus. So leiden nur drei von zehn Betroffenen regelmäßig unter den lästigen Bläschen. Grund dafür sind die unterschiedlichen Eigenschaften des Immunsystems. Während der Körper bei einigen Menschen die Herpes-Viren besser unter Kontrolle hat, ist er bei anderen schnell überfordert.
Herpes: So gelangen die Herpes-Viren in den Körper
Übertragen wird das Virus über Schmierinfektionen, beispielsweise über den Speichel oder Kontakt mit der Flüssigkeit aus den infektiösen Herpes-Bläschen. Die Herpes-Viren können sich aber auch durch Tröpfcheninfektionen, also Niesen oder Husten, verbreiten.
Einmal im Körper gelangen die Herpes-Viren laut NDR über die Nervenstränge in das Rückenmark und in die Nervenknoten des fünften Gehirnnervs, den sogenannten Trigeminus. Dort nisten sich die Viren beinahe unbemerkt vom Immunsystem in der Zell-DNA ein. Egal ob Stress, ein angeschlagenes Immunsystem oder zu viel Sonne: Befindet sich das Virus im Körper, können viele Ursachen den Herpes ausbrechen lassen.
Herpes: Wie Sie die Krankheit an Lippen und Nase richtig behandeln
Werden die Herpes-Viren aktiviert, machen sie sich meist schnell bemerkbar. Denn schon nach kurzer Zeit wandern die infektionstüchtigen Viren entlang der Nervenzellen an die Hautoberfläche und bilden dort die typischen, mit Flüssigkeit gefüllten Hautbläschen*. Auch an anderen Körperstellen kann Herpes auftreten. Obwohl die meisten Menschen unter Lippenherpes leiden, kann die Krankheit auch im Genitalbereich ausbrechen.
Obwohl sich die Virus-Infektion nicht verhindern lässt, können Betroffene zumindest die oberflächlichen Symptome behandeln. Neben Salben mit virushemmenden Wirkstoffen wie Aviclovir und Peniviclovir, stehen dafür verschiedene Hausmittel zur Verfügung:
- Zink: Zinkhaltige Salben können, wenn sie früh aufgetragen werden, die Blasenbildung abmildern oder sogar ganz verhindern. Besonders bei Lippenherpes sind sie daher eine beliebte Alternative.
- Herpespflaster: Bei einzelnen oder kleinen Bläschen können Herpespflaster die Wundheilung beschleunigen und eine weitere Ausbreitung der Viren verhindern.
- Zitronenmelisse: Die natürlichen Wirkstoffe der Zitronenmelisse sollen laut Wissenschaftlern die Herpes-Viren daran hindern, in den Körper einzudringen und sich dort zu vermehren.
Auch Teebaumöl und Honig werden häufig in der Behandlung von Herpes-Bläschen eingesetzt. Während Teebaumöl eine desinfizierende Wirkung hat, helfen die Wirkstoffe im Honig, die Bläschen auszutrocknen. Doch Vorsicht: Honig verschließt Wunden nur für kurze Zeit, Teebaumöl ruft zudem Kontaktallergien aus. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.