Herzinfarkt: Welche Milchprodukte Risiko erhöhen – welche unbedenklich sind
Wer bereits Probleme mit dem Herzen hat, sollte seine Ernährung kritisch hinterfragen. Nicht alle Milchprodukte sind geeignet, zum Beispiel Butter.
Pro Jahr erleiden mehr als 300.000 Menschen in Deutschland einen Herzinfarkt. Zu den Risikofaktoren für einen Herzinfarkt zählen unter anderem Geschlecht, Alter und genetische Faktoren. Aber auch eine fett- und kalorienreiche Ernährung kann das Risiko erhöhen. Fett ist dabei allerdings nicht gleich Fett. Das zeigt sich an den Auswirkungen verschiedener Milchprodukte, wie eine aktuelle Studie herausgefunden hat. Je nach Lebensmittel kann der Verzehr negative oder positive Auswirkungen auf die Herzgesundheit haben.
Herzinfarkt: Verzehr von Milchprodukten wirkt sich auf Herzgesundheit aus

Für ihre im Fachmagazin European Journal of Preventive Cardiology veröffentlichte Studie befragten Wissenschaftler aus Norwegen Teilnehmer nach der Häufigkeit des Verzehrs bestimmter Milchprodukte. Bei den Befragten handelte es sich mehrheitlich um Männer (80 Prozent) mit einem Durchschnittsalter von 61,8 Jahren. Alle Teilnehmer litten unter einer stabilen Angina pectoris, bei der es sich um eine koronare Herzkrankheit handelt. Zudem waren sie teilweise an hohem Blutdruck und Diabetes erkrankt, die meisten der Befragten nahmen außerdem Medikamente ein.
Demnach sind die Ergebnisse der Untersuchung zwar nicht ohne Weiteres auf andere Personengruppen übertragbar. Sie zeigen dennoch, dass Menschen, die bereits Probleme mit dem Herzen haben, ihren Konsum von bestimmten Milchprodukten überprüfen sollten. Denn wie sich herausstellte, war der Verzehr von Butter mit einem erhöhten Herzinfarktrisiko verbunden. Im Gegensatz dazu zeigte Käse ein niedrigeres Risiko für einen akuten Herzinfarkt. Allgemein kam es bei einem höheren Konsum von Milch und Milchprodukten zu einem erhöhten Risiko für einen Schlaganfall und eine erhöhte Sterblichkeit.
Herzinfarkt: Mehrere Studien bringen Käse mit geringem Risiko in Verbindung – Effekt noch ungeklärt
Hauptautor Vegard Lysne vom Zentrum für Ernährung der Universität Bergen und der Abteilung Kardiologie der Universitätsklinik Haukeland betonte jedoch gegenüber dem Fachportal Medscape, dass es sich um eine Beobachtungsstudie handelte. So sollten Ärzte ihre Empfehlungen nicht nur aufgrund der Ergebnisse ändern. Es gäbe zwar mehr Forschungsberichte, nach denen der Käse mit einem geringeren kardiovaskulären Risiko in Verbindung gebracht werden kann. „Aber ob es sich dabei um einen kausalen Effekt handelt oder ob Käse ein Marker für einen höheren sozioökonomischen Status und einen insgesamt gesünderen Lebensstil ist, ist noch unbekannt“, so der Wissenschaftler.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.