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Schilddrüsenunterfunktion kann das Herz schwächen – Risiko für Herzinfarkt ist doppelt so hoch

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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Bereits eine leichte Schilddrüsenunterfunktion geht aufs Herz. Durch die kranke Schilddrüse ist das Risiko, an einem Herzinfarkt zu versterben, doppelt so hoch.

In Deutschland leiden ca. fünf von 100 Menschen an einer Schilddrüsenunterfunktion, der sogenannten Hypothyreose. Diese kleine endokrine Drüse bildet wichtige Hormone, die den Stoffwechsel des Körpers beeinflussen. Fehlt der Schilddrüse Jod zur Produktion ihrer Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4), kann sich eine Schilddrüsenunterfunktion oder -überfunktion entwickeln, teils mit erhöhtem Risiko für Herzerkrankungen.

Schilddrüsenunterfunktion: Ohne Behandlung nimmt das Herz Schaden

Mann mit Herzinfarkt wird wiederbelebt
Eine unbehandelte Schilddrüsenunterfunktion kann zu einer Herzmuskelschwäche und einem Herzinfarkt führen. (Symbolbild) © YAY Images/Imago

Es gibt sieben Warnsignale, die auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten und sogar zehn Anzeichen wie Augenzucken, die im Zuge einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten können. Beide Erkrankungen können mit Medikamenten behandelt werden. Während allerdings bei einer Schilddrüsenüberfunktion die Hälfte der Patienten nach einer Medikamententherapie geheilt ist, leiden Betroffene einer Schilddrüsenunterfunktion und Hashimoto trotz Therapie nicht selten weiterhin unter Beschwerden.

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Welche weitreichenden Folgen Schilddrüsenerkrankungen für den menschlichen Organismus haben können, ist Medizinern bekannt. Nicht nur schwere Ödeme und Depressionen können sich bei einer Schilddrüsenunterfunktion einstellen, auch das Herz ist aufgrund der fehlenden Hormonproduktion der Schilddrüse in Mitleidenschaft gezogen.

Bereits in einer Studie von 2018 konnten Kardiologen rund um Dr. Yu Ning der Capital Medical University in Peking den Zusammenhang Schilddrüsenunterfunktion und Herzkrankheit belegen. Die Forscher werteten dafür Daten auf Basis von 3.900 Studien aus. Im Rahmen der Untersuchungen wollten die Foscher der Frage auf den Grund gehen, ab welcher Beeinträchtigung der Schilddrüse welche Herzkrankheit am häufigsten auftritt. Die Auswertungen der Ergebnisse ergaben, dass Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion im Vergleich zu Patienten ohne Schilddrüsenerkrankung ein fast doppelt so hohes Risiko haben, durch eine Herzinsuffizienz oder einen Herzinfarkt zu versterben.

Schilddrüsenerkrankung: Gefahr einer Herzmuskelschwäche

Ein Mangel an Schilddrüsenhormonen löst im Grunde eine Kettenreaktion im Körper aus: Patienten zeigten im Zusammenhang mit der Schilddrüsenerkrankung einen verlangsamten Herzschlag. Daraus resultierte langfristig eine Herzmuskelschwäche und ein eingeschränkter Stoffwechsel, wodurch die Aufnahme von Nährstoffen wie Vitamine und Mineralien erschwert ist und zu Mangelerscheinungen führen kann.

Zudem ist eine Herzerkrankung beispielsweise aufgrund von Arterienverkalkung (Arteriosklerose) – infolge eines erhöhten Cholesterinspiegel – häufig nachweisbar, wie es das Portal Internisten im Netz beschreibt. In seltenen Einzelfällen fielen Patienten sogar ins Koma aufgrund einer unbehandelten Schilddrüsenunterfunktion.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteuren und Redakteurinnen leider nicht beantwortet werden.

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