Herzrasen: Wann kann es gefährlich werden?
Zwar ist Herzrasen meist harmlos – ein zu hoher Puls sollte untersucht werden. Schlägt das Herz auch in Ruhephasen zu schnell, belastet das den Körper enorm.
Hamburg – Egal ob aus Aufregung, Vorfreude oder Angst – Hin und wieder leidet jeder mal unter Herzrasen. Doch ein erhöhter Puls, medizinisch auch Tachykardie genannt, ist nicht immer harmlos. So kann Herzrasen ein erstes Anzeichen für eine ernsthafte Herzerkrankung sein. Wer dauerhaft unter einem zu hohen Puls leidet, sollte dies daher dringend untersuchen lassen. Was hinter Herzrasen stecken kann und ab wann ein zu hoher Puls bedenklich ist, erfahren Sie hier.
Herzrasen: Wann kann es gefährlich werden?
Die Ruhefrequenz des Herzens ist von Mensch zu Mensch verschieden. Während der optimale Ruhepuls eines gesunden Erwachsenen bei rund 60 bis 70 Schlägen pro Minute liegt, schlägt das Herz bei Kleinkindern deutlich schneller. Im Alter dagegen wird der Puls meist etwas langsamer.
Kommt das Herz aus dem Takt oder schlägt zu schnell, merken Betroffene dies in der Regel umgehend. Besonders Menschen, die normalerweise einen sehr niedrigen Ruhepuls haben, empfinden einen zu hohen Puls deutlich früher als störend. So fühlen sich Leistungssportler häufig bereits ab einer Frequenz von 90 unwohl. Untrainierte Erwachsene bemerken dagegen oft erst Veränderungen ab 130 Schlägen pro Minute. Von Herzrasen spricht man in der Regel ab einer Frequenz von 100-Schlägen pro Minute.
Herzrasen: So messen Sie Ihren Ruhepuls
Handelt es sich um krankheitsbedingtes Herzrasen oder ist der Puls nur leicht verändert? Den eigenen Ruhepuls zu kennen, hilft bei der genauen Einschätzung. Wer seinen Puls selbst kontrollieren möchte, kann dies ganz einfach zu Hause tun:
- Ertasten Sie Ihren Puls mit zwei Fingern seitlich des Kehlkopfes oder an einer Seite des Halses
- Alternativ können Sie auch die Innenseite des Handgelenks wählen
- Zählen Sie die Schläge pro Minute beispielsweise mit einer Pulsuhr oder einem Fitnessarmband: Dieser Wert entspricht Ihrer Herzfrequenz
Wichtig! Wer einen zu hohen Puls bei sich misst, muss nicht gleich in Panik geraten. Denn Stress- oder Angstsituationen können die Herzfrequenz kurzzeitig aus dem Rhythmus bringen. Auch Messfehler sind bei dieser Methode möglich. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, dieser wird den Puls überprüfen.
Herzrasen: Woher kommt ein zu hoher Puls?
Geht der Puls in bestimmten Situationen kurzzeitig nach oben, ist dies noch kein Grund zur Sorge. Schlägt das Herz allerdings dauerhaft zu schnell, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Denn Herzrasen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen.
Bereits ein nur leicht erhöhter Ruhepuls ist auch bei gesunden Menschen auf Dauer enorm anstrengend für das Herz. So geht eine Herzfrequenz von mehr als 70 Schlägen pro Minute mit einem 60 Prozent höheren Risiko für einen vorzeitigen Tod einher, wie der MDR berichtet.
Folgende Ursachen können laut der Deutschen Herzstiftung für einen erhöhten Puls verantwortlich sein:
- Übergewicht
- erbliche Faktoren
- Stress
- Bluthochdruck
- Schilddrüsenüberfunktion
- hormonelle Krankheiten
- Nebenwirkungen von Medikamenten
- Herzerkrankungen
- ungesunde Angewohnheiten wie Rauchen, zu hoher Kaffeekonsum und Alkohol
Herzrasen: Was kann man gegen einen zu hohen Puls tun?
Der Puls hängt neben dem Alter und der Belastung vor allem vom Trainingszustand ab. Generell gilt jedoch: Je niedriger der Puls, umso besser. Beispielsweise schlägt das Herz eines Sportlers in Ruhe langsamer, da es mehr Blut pro Schlag transportieren kann. Unter 50 Schläge pro Minute sollte der Ruhepuls jedoch auch nicht bei Sportlern sinken.
Meist ist ein zu hoher Puls jedoch harmlos. So können körperliche Belastung und Sport, aber auch Fieber oder Stress den Pulsschlag beschleunigen. Wer weder krankheitsbedingt noch aufgrund von Medikamenten unter einem zu hohen Puls leidet, kann mit Ausdauersport und Entspannungsübungen Herzrasen gezielt vorbeugen und seinen Ruhepuls senken*. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.