87 Corona-Impfungen: Kein besserer Schutz vor Covid-19
Gibt es einen besseren Corona-Schutz, wenn man sich 87 Mal impfen lässt? Ein Mann aus Sachsen hat sich massenweise spritzen lassen. Ein Experte klärt auf.
Chemnitz – Ein 61-jähriger Mann aus Magdeburg soll nach Informationen der Chemnitzer Freien Presse seit dem Sommer 2021 insgesamt 87 Mal gegen Corona geimpft worden sein. An manchen Tagen habe er sich bis zu drei Corona-Spritzen geben lassen. Demnach sei der Magdeburger immer wieder mit einem neuen Blanko-Impfpass in sächsischen Impfzentren vorstellig geworden. Dabei habe er wohl die erste Seite der Patientendaten ausgetauscht und die Impfpässe mit den echten Chargennummern zum Verkauf anbieten wollen, so eine Polizeisprecherin der Kriminalpolizei.
Mann mit 87 Impfungen gegen Corona – Ist es im Impfzentrum nicht aufgefallen?
Laut einem Sprecher des Deutschen Roten Kreuzes sei der 61-Jährige das erste Mal erst Anfang März 2022 in einem Dresdner Impfzentrum* von einer Mitarbeiterin wiedererkannt worden. „Wir haben das beobachtet, die anderen Impfzentren informiert und sie aufgefordert, die Polizei zu rufen, wenn er auftaucht“, teilte der Sprecher mit.

Mehrfache Impfung gegen Corona – Immunsystem „reagiert am Ende gar nicht mehr“
Ist ein Mensch denn besser geschützt, wenn er sich oft hintereinander gegen Corona impfen lässt? Nicht wirklich. Denn das Immunsystem passe sich der andauernden Auffrischung an „und reagiere am Ende gar nicht mehr“, so Dr. med. Dietmar Beier, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin sowie Vorsitzender der Sächsischen Impfkommission, gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR). Für einen tatsächlich besseren Impfstatus hat dies keine positiven Auswirkungen.
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Mehrfach-Impfung gegen Corona bedeutet keinen besseren Schutz vor Ansteckung
Einen höheren Schutz vor einer Corona-Infektion habe der 61-Jährige dadurch nicht. „Es nützt nichts und es schadet nichts“, so Dr. Beier. Wer sich häufiger als empfohlen impfen lässt, verliert irgendwann den Schutz gegen das Coronavirus. Eine vierte Impfung hingegen gegen Corona scheint bei Älteren sinnvoll zu sein. Gesundheitliche Schäden muss der „Impfwütige“ aus Magdeburg aufgrund der fast 90 erhaltenen Impfdosen wohl nicht erwarten.
Aber ihm könnte eine Gefängnisstrafe drohen. Laut einer Polizeisprecherin ermittelt die Kriminalpolizei wegen des unbefugten Ausstellens von Impfausweisen sowie Urkundenfälschung. Bei dem Mann aus Sachsen wurden mehrere Blanko-Impfausweise sichergestellt. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.