Nach Wespen- oder Bienenstich: Stachel nicht ziehen – So entfernen Sie ihn richtig
Im Sommer kommt es häufig zu Insektenstichen durch Wespen oder Bienen. Manche Menschen reagieren allergisch darauf und ein Stich kann tödlich enden.
München – Wer unter einer Insektengiftallergie leidet, für den ist im Sommer höchste Vorsicht geboten. Denn Wespen- oder Bienenstiche sind in den Sommermonaten keine Seltenheit. Anders als bei Menschen ohne Allergie, bei denen meist eine lokale Hautreaktion auftritt und die Symptome in der Regel nach 24 Stunden wieder abklingen, kann bei Allergikern ein Insektenstich sogar tödlich enden. Bei einer allergischen Reaktion kann ein Herz-Kreislauf-Versagen drohen. Da die Ursache Insektenstich nicht immer klar ist, kann die richtige Deutung erster Anzeichen lebensrettend sein.
Insektenstich: Schwindel und Übelkeit sind Anzeichen für allergischen Schock

Rund drei Millionen Deutsche leiden laut „BR 24 online“ unter einer Insektengiftallergie, durchschnittlich 20 Menschen sterben jedes Jahr an einem sogenannten anaphylaktischen Schock. Er stellt die schlimmste Folge eines Insektenstichs dar und zeigt sich anhand folgender typischer Symptome, die nicht alle gleichzeitig auftreten müssen:
- tränende Augen
- Schnupfen
- Schwellungen der Nasenschleimhäute
- Schwindel
- Atemnot
- Übelkeit
- Darmbeschwerden
- Herzrasen
- Schluck- und Sprechbeschwerden
- Juckreiz und Rötungen am ganzen Körper
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Allergischer Schock nach Insektenstich: So können Sie Erste Hilfe leisten
Reagiert eine Person allergisch nach einem Insektenstich, dann kann Erste Hilfe Betroffenen das Leben retten. Laut der Initiative Insektengiftallergie gilt es dann, folgende Schritte zu befolgen:
- Insektenstachel von Wespe oder Biene wegkratzen – nicht ziehen: Am Stachel befindet sich meistens ein Giftsack. Dieser setzt durch Ziehen oder Drücken zusätzliches Gift frei. Deshalb ist es wichtig, dass man den Stachel nur wegkratzt.
- Notfallset verwenden: Allergiker sollten immer ein Notfallset in einer kleinen, häufig auffällig gekennzeichneten Tasche bei sich tragen. Das geht natürlich nur, wenn die Allergie bereits bekannt ist. Die Tasche beinhaltet in der Regel flüssiges Antihistaminikum und Kortison zum Schlucken sowie Adrenalin-Fertigspritze (Autoinjektor), um den Kreislauf und Blutdruck zu stabilisieren.
- Notruf absetzen: Verständigen Sie den Notarzt, wenn innerhalb der ersten 15 Minuten körperliche Symptome auftreten, die über eine örtliche Hautreaktion hinausgehen. Die oder der Betroffene sollte kein Fahrzeug mehr fahren.
- Erste Hilfe bei zuschwellenden Atemwegen: Bekommt der Allergiker schwer Luft, dann hilft es, wenn Erste-Hilfe-Leistende seine Kleidung lockern und beispielsweise die oberen Hemdenknöpfe öffnen. Außerdem sollte der Betroffene in eine aufrechte Position gebracht werden. Besonders gefährlich wird es, wenn sich Wespe oder Biene im Mund verirren und vor Panik zustechen.
- Bei Schock-Zustand auf den Rücken legen und Beine hochlagern: Kalter Schweiß, ein rasender Puls und Blässe Warnzeichen für einen Schock-Zustand. Dann hilft den Betroffenen, wenn sie auf den Rücken gelegt werden und ihre Beine hochgelagert werden. In dieser Position können sie auch zugedeckt werden, wenn ihnen das angenehm ist.
- Stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit: Eine der heftigsten Reaktionen auf einen Insektenstich kann Bewusstlosigkeit sein. Dann machen Erste-Hilfe-Leistende zunächst die Atemwege frei und bringen den Patienten dann in die stabile Seitenlage. Kontrollen Sie dabei ständig die Lebenszeichen des Betroffenen. Bei fehlenden Lebenszeichen sollten Sie sofort Wiederbelegungsmaßnahmen einleiten.
Nach allergischer Reaktion auf Insektenstich: Allergie bestimmen lassen
Betroffene sollten nach einer allergischen Reaktion auf einen Insektenstich vom Arzt abklären lassen, ob eine Allergie dahintersteckt. Ein Allergologe kann feststellen, ob tatsächlich eine Allergie vorliegt. Mithilfe einer Hyposensibilisierung, bei der dem Körper Extrakte mit dem Allergen zugeführt wird, kann die Allergie dann behandelt werden und sie wirkungsvoll bekämpfen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.