Jod-Irrtümer im Check: Jodversorgung hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert
Für einen gesunden Stoffwechsel ist das Spurenelement Jod unentbehrlich. Wichtig ist dabei jedoch nicht nur, was sie essen, sondern auch wie viel.
Der Körper benötigt Jod, um ausreichend Hormone zu produzieren. Da das Spurenelement nur über die Nahrung aufgenommen werden kann, sollten Verbraucher daher regelmäßig zu jodreichen Lebensmitteln greifen. Doch über Jod kursieren viele Mythen. Wie viel Jod gesund ist und in welchen Nahrungsmitteln es enthalten ist, lesen Sie hier.
Jod-Irrtümer im Check: Jodversorgung hat sich in den letzten Jahren deutlich verschlechtert

Jod ist in Seefisch wie Seelachs, Kabeljau, Makrele und Steinbutt sowie in Milchprodukten und bestimmten Gemüsesorten zu finden. Wer diese Lebensmittel regelmäßig isst, kann so einen Jodmangel vorbeugen. Viele Verbraucher gehen allerdings davon aus, dass der Jodgehalt in deutschen Nahrungsmitteln zu niedrig ist. Grund dafür ist fehlendes Jod in den Ackerböden. Ein Jodmangelland ist Deutschland deswegen nach Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jedoch noch lange nicht. Bereits seit einigen Jahren wird hierzulande in der Lebensmittelherstellung – vor allem über die Fütterung von Nutztieren – vermehrt Jod eingesetzt. Einem Mangel konnte so entgegengewirkt werden.
Folgende Lebensmittel sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen:
- Milch und Milchprodukte
- industrielle Nahrungsmittel, die mit Jodsalz angereichert sind
- jodiertes Speisesalz
- Seefisch und Meeresfrüchte
- Eier
- Fleisch
- Gemüsesorten wie Brokkoli, Champignons und Spinat
- Erdnüsse
Jod-Irrtümer im Check: Auch ein Zuviel an Jod kann Gesundheit beeinflussen
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat sich die Jodversorgung in Deutschland allerdings wieder verschlechtert. Grund dafür ist möglicherweise, dass Hersteller von industriellen Lebensmitteln bei der Zugabe von Jod sparen. Vor allem Kinder und Jugendliche sind davon betroffen. Wer regelmäßig nach jodierten Speisen, Milchprodukten und Seefisch greift, kann einer Unterversorgung entgegenwirken. Um den Tagesbedarf an Jod zu decken, sollte zudem jodiertes Speisesalz verwendet werden.
Während die meisten Menschen vor allem eine Unterversorgung mit Jod befürchten, kann auch zu viel Jod die Schilddrüse beeinflussen. So gilt ein Zuviel an Jod als Auslöser einiger Krankheiten wie dem Morbus-Basedow-Syndrom. Gesundheitliche Probleme durch eine Überdosis an Jod treten allerdings nur sehr selten auf. Während der durchschnittliche Wert von 100 Mikrogramm Jod liegt, sind laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erst Werte von über 500 Mikrogramm gesundheitsschädlich.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion leider nicht beantwortet werden.