Achtjähriger hat Blutkrebs – doch es kommt anders als gedacht
Ein Junge bekommt im Oktober 2020 die Diagnose Leukämie. Die Ärzte geben ihn auf, er wird zum Sterben nach Hause geschickt. Doch er kämpft sich zurück ins Leben.
Niedersachsen – Es beginnt alles in den Herbstferien 2020: Eigentlich will der damals siebenjährige Justus die freien Tage mit seiner Familie verbringen, doch es kommt alles anders. Plötzlich schwillt sein ganzes Gesicht an. Der Grundschüler muss zum Kinderarzt, er hat angeblich eine Augenentzündung. Doch nach einer Woche ist die Schwellung noch immer nicht weg, der Junge muss erneut zum Arzt. Dort wird ihm Blut abgenommen.
Achtjähriger hat Blutkrebs – doch es kommt anders als gedacht
Nur drei Stunden später dann der Anruf, der das Leben der Familie aus Niedersachsen für immer verändern soll. „Sie müssen sofort herkommen. Justus‘ Werte, da stimmt was nicht“, erzählt Justus‘ Mutter Telja Fänrich im RTL Nord Interview. „Dann ging es ratzfatz. Wir kamen da an, dann wurde noch mal neu Blut abgenommen. Dann war ganz schnell die Diagnose gestellt: ALL. Akute lymphatische Leukämie“, so Justus‘ Mutter weiter. Die Akute lymphatische Leukämie soll laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung die häufigste Krebserkrankung bei Kindern sein. Hierbei vermehren sich übermäßig viele unreife weiße Blutzellen im Knochenmark.

Der Junge versteht nicht, was los ist, dennoch beginnt drei Tage später schon die erste Chemotherapie. Ihm fallen nicht nur die Haare aus, sondern er hat monatelang mit schweren allergischen Reaktionen und Entzündungen zu kämpfen. Schließlich erhält Justus über die deutsche Knochenmarkspenderdatei DKMS eine passende Stammzellenspende. Dennoch streut der Krebs weiter, die Ärzte geben dem Jungen nur noch sechs Wochen zu leben. Er wird nach Hause geschickt, um zu sterben. Doch der Kleine will weiterleben und kämpft.
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Achtjähriger hat Blutkrebs – heute kann er aber wieder lachen
Seine Familie, Freunde und Verwandte versuchen, ihm in den letzten Wochen seine größten Wünsche zu erfüllen. Er darf das Stadion von Werder Bremen besuchen, bei der Feuerwehr mitfahren und sogar mit einem Bremer DJ auflegen. Doch anstatt mit dem Leben abzuschließen, wird der damals Siebenjährige immer gesünder und fitter. Die gespendeten Stammzellen tun doch noch ihre Arbeit und der Junge wird von der Leukämie geheilt.
Um seinem Spender dafür zu danken, muss Justus sich noch ein wenig gedulden. Denn in Deutschland gilt eine zweijährige Anonymität. „Einerseits soll der Spender oder die Spenderin sich bei einer erneuten Anfrage frei und ohne emotionalen Druck für eine weitere Spende entscheiden können. Andererseits soll der Patient oder die Patientin sich frei von jeglicher Verpflichtung gegenüber dem Spender oder der Spenderin von seiner Krankheit erholen“, erklärt Julia Ducardus abschließend von der DKMS. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.