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Körpergeruch: Fünf Ausdünstungen, die auf Krankheiten hinweisen

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Von: Judith Braun

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Schweißgeruch, Uringeruch oder schlechter Atem: Unangenehme Körpergerüche können Krankheitssignale sein. Bei manchen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Jeder Mensch verfügt über einen ganz eigenen, individuellen Körpergeruch. Dieser spielt beispielsweise eine wichtige Rolle, wenn es um Partnerschaften oder Freundschaften geht. Laut einer Studie ähneln sich enge Freunde nämlich in ihrem Körpergeruch. Dabei wird dieser durch verschiedene Faktoren wie etwa Ernährung, verwendete Deodorants oder Parfums, Körperhygiene und Gene beeinflusst. Aber auch verschiedene Erkrankungen können sich negativ auf den eigenen Körpergeruch auswirken und zu schlecht oder unangenehm riechenden Ausdünstungen führen. Ob man stinkt, kann man dabei selbst mit ein paar Kniffen überprüfen. Welche Krankheiten bestimmte Gerüche verursachen können, erfahren Sie hier.

Körpergeruch: Fünf Ausdünstungen, die auf Krankheiten hinweisen können

Frau hält sich Nase zu
Intensiver Schweißgeruch kann durch Fieber oder starkes Schwitzen ausgelöst werden. Auch eine Schilddrüsenerkrankung kann jedoch dahinterstecken. © K.Neudert/IMAGO

Wenn der Atem plötzlich schlecht riecht oder sich der Schweißgeruch stark verändert, dann können dahinter Krankheiten stecken. Auch wenn andere Körperstellen eine strenge Note aufweisen, sollten Betroffene auf Ursachenforschung gehen und sich möglicherweise von einem Arzt untersuchen lassen. Denn nicht selten sind die Auslöser bestimmte Krankheiten.

Körpergeruch – 1. Mundgeruch: Zahnfleischentzündung kann die Ursache sein

In der Regel ist Mundgeruch harmlos. Knoblauch, Zwiebeln und intensive Gewürze in den Mahlzeiten führen häufig zu schlechtem Atem. Häufig liegt es auch daran, dass man einfach zu wenig getrunken oder gegessen hat. Auch Beläge auf der Zunge können schuld sein. Mithilfe eines Zungenschabers können diese entfernt werden, wodurch auch der Mundgeruch meist automatisch verschwindet. Bleibt er allerdings trotz Mundhygiene, dem Verzicht auf bestimmte Gewürze oder genügend Flüssigkeitszufuhr weiterhin bestehen, könnte eine Zahnfleischentzündung dahinterstecken. Die Parodontitis kann im schlimmsten Fall zu Zahnausfall führen. Ein weiterer Hinweis auf eine übermäßige Besiedelung mit Bakterien kann außerdem eine faul riechende Zahnseide sein oder wenn es bei ihrer Verwendung zu Blutungen im Zahnfleisch kommt. In diesen Fällen sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen.

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Körpergeruch – 2. Intensiver Schweißgeruch: Schilddrüsenerkrankung als möglicher Auslöser

Ein beißender Schweißgeruch kann einen Hinweis darauf liefern, dass etwas mit Ihrer Schilddrüse nicht in Ordnung ist. Denn eine Schilddrüsenüberfunktion kurbelt die Schweißproduktion an. Sie zeigt sich außerdem durch weitere Symptome wie etwa Gewichtsverlust, Schlafstörungen oder Konzentrationsstörungen. Daneben führt natürlich auch Fieber zu einer vermehrten Schweißabsonderung und kann deshalb die Ursache für intensiven Schweißgeruch sein. Bei einer Hyperhidrose kommt es ebenfalls zu starkem Schwitzen an Händen, Füßen und auf dem Kopf. Dies lässt den Körper häufig intensiver riechen.

Körpergeruch – 3. Urin- und Azetongeruch: Nicht nur bei Diabetikern ein Warnzeichen

Ein Azetongeruch aus dem Mund erinnert an überreife, faulige Äpfel und kann auch vom Magen herrühren. Die Ursache kann beispielsweise eine Magenschleimhautentzündung, auch Gastritis genannt, sein. Aber auch Nahrungsmittelallergien (z.B. Zöliakie) oder Sodbrennen (Refluxkrankheit) können den unangenehmen Geruch auslösen. Bei Diabetikern weist ein Azetongeruch meist auf eine extreme Überzuckerung hin, die wiederum zu einer Stoffwechselentgleisung führen kann. Begleiterscheinungen können großer Durst, Übelkeit, Abgeschlagenheit, Schwindel und Bewusstseinsstörung sein. In solchen Fällen besteht die Gefahr für Patienten, in ein diabetisches Koma zu fallen. Deshalb sollten diese Anzeichen ernst genommen werden.

Sowohl der Körper als auch der Atem können allerdings auch nach Urin beziehungsweise Ammoniak riechen. Auch hier sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden, da ein Nierenversagen der Auslöser sein kann. Dabei ist die Funktion der Niere gestört und sie kann ihre Aufabe nicht mehr ausreichend erfüllen, sodass verschiedene Stoffwechselprodukte nicht mehr abgebaut werden. Dadurch bildet die Niere weniger Urin, Ödeme (Wassereinlagerungen) bilden sich im Körper und harnpflichtige Substanzen wie etwa Harnstoff, Harnsäure oder Kreatinin gelangen ins Blut. Diese Vergiftung des Blutes wird auch Urämie genannt.

Körpergeruch – 4. Stechender Geruch im Intimberich: Hinweis auf Pilzinfektionen oder Blasenentzündung

Auch im Intimbereich kommt es manchmal plötzlich zu einem stechenden Geruch. Eine Besiedelung mit Bakterien und eine Entzündung lassen beispielsweise einen fischigen Geruch entstehen. Der Geruch im Intimbereich verändert sich außerdem auch bei Geschlechtskranheiten und Pilzinfektionen. Dann kann es auch zu Juckreiz im Intimbereich, Ausfluss sowie Rötungen und Brennen kommen. Daneben ist jedoch auch eine Blasenentzündung eine mögliche Ursache für einen intensiven Uringeruch. Bei Beschwerden sollten Sie deshalb einen Gynäkologen oder Urologen aufsuchen.

Körpergeruch – 5. Unangenehme Gerüche bei Babys: Eltern sollten genau „hinriechen“

Bei Babys können Gerüche ebenfalls auf Krankheiten hinweisen. Daher sind hier die Eltern gefragt, die auf ihre Nase vertrauen sollten. So kann ein unangenehmer Geruch aus dem Ohr bei Neugeborenen zum Beispiel ein Anzeichen für eine bakterielle Ohrentzündung sein. Ein Harnwegsinfekt kann außerdem vorliegen, wenn es in der Windel unangenehm riecht. Wenn Sie als Eltern ungewohnte Körpergerüche bei Ihrem Säugling feststellen, sollten Sie einen Kinderarzt konsultieren.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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