Häufig müde: Warum Erschöpfung ein frühes Symptom einer Fettleber sein kann
Eine kranke Leber macht sich in vielen Fällen für Betroffene lange nicht bemerkbar. Anhaltende Erschöpfung mit Müdigkeit ist jedoch ein typisches Begleitsymptom der Fettleber und anderer Erkrankungen.
Ca. 20 Millionen Menschen leben in Deutschland mit einer nicht auf Alkoholkonsum zurückzuführenden Fettlebererkrankung, so der Berufsverband niedergelassener Gastroenterologen Deutschlands e. V. (bng). Die nicht-alkoholische Fettleber ist mittlerweile weit verbreitet, Tendenz steigend. Eine Fettleber-Erkrankung, bedingt durch zu viel Alkoholkonsum, betrifft wesentlich weniger Menschen. Die Leberverfettung ist eine Zivilisationskrankheit, die hauptsächlich durch falsche Ernährung, mangelnde Bewegung, Übergewicht sowie regelmäßigen Alkoholkonsum hervorgerufen wird. Das Verhängnisvolle bei beiden Erkrankungen, der alkoholischen sowie nicht-alkoholischen Fettleber, ist: Viele Betroffene wissen nichts von ihrer kranken Leber, da sie keine deutlichen Symptome zeigen oder mögliche Beschwerden nicht auf eine Lebererkrankung zurückführen. Die Erschöpfung und starke Müdigkeit zählt zu den unspezifischen Symptomen, die jedoch für die Fettleber charakteristisch ist.
Häufig müde: Warum Erschöpfung ein frühes Symptom einer Fettleber ist

Erschöpfung und Müdigkeit sind ein typisches und frühes Anzeichen einer Fettleber. Die Leber spielt bei allen Stoffwechselprozessen eine zentrale Rolle, so auch beim Fettstoffwechsel. Eine gesunde Leber kann normalerweise Fett abbauen und dadurch Energie erzeugen. Eine kranke Leber kann jedoch aufgrund ihrer Funktionsstörung weniger oder keine Nährstoffe wie Fett und Kohlenhydrate verwerten und damit nicht mehr ausreichend Energie bereitstellen, die der Körper für seine täglichen Aktivitäten benötigt. Infolgedessen fühlen sich Betroffene müde und erschöpft. Darüber hinaus kann die kranke Leber auch dazu führen, dass sich Toxine im Körper ansammeln, was ebenfalls zu Erschöpfung führen kann.
Fatigue mit starker Müdigkeit ist tatsächlich ein von Patienten mit einer Fettleber häufig beschriebenes Symptom, wird aber dennoch zu wenig mit der Leber in Verbindung gebracht. Dabei gibt es bereits verschiedene Untersuchungen, wie die Studie „Beatty Center for Liver and Obesity Research“ der Gesundheitsorganisation „Inova Health System“, rund um Professor Lynn H. Gerber in Falls Church, Virginia. Diese belegen das weit verbreitete Phänomen der Müdigkeit durch Lebererkrankungen.
Fettleber und Müdigkeit: Zusammenhang mit Eisenmangel, Schilddrüsenstörung, Insulinresistenz
Eine kranke Leber kann zur Folge haben, dass Eisen vom Körper nicht ausreichend verstoffwechselt wird. Der entstehende Mangel an Eisen macht die Betroffenen müde. Neben Eisenmangel können Müdigkeit und Erschöpfung auch durch andere Ursachen ausgelöst werden, die im Zusammenhang mit einer Fettleber stehen. Dazu gehören beispielsweise eine gestörte Durchblutung, Insulinresistenz, Schilddrüsenunterfunktion oder durch Corona bedingte Long Covid Fatigue.
Nicht-alkoholische Fettleber: Genaue Diagnose ist nötig, aufgrund der unspezifischen Symptome
Da sich in der Regel keine fettleberspezifischen Symptome bei Menschen mit einer nicht-alkoholischen Fettleber zeigen, sollte eine anhaltende Müdigkeit ernst genommen werden und ärztlich abgeklärt werden. Die Diagnose einer Fettleber wird im Wesentlichen gestellt durch:
- Ein bildgebendes Verfahren wie dem Ultraschall, das auf einen vermehrten Fettgehalt hinweist
- Eine Blutuntersuchung mit Überprüfung der Leberwerte GOT und GPT
Im Vorfeld sollten zudem andere klassische Lebererkrankungen wie Hepatitis, die durch eine Virusinfektion verursacht ist, ausgeschlossen werden, so die Deutsche Leberstiftung. Um genaue Ursachen und das Ausmaß der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung nachzuweisen, kann es sinnvoll sein, eine Gewebeprobe aus der Leber (Leberbiopsie) zu entnehmen und zu untersuchen. Zur Abgrenzung von der Diagnose „alkoholische Fettleber“ sollten Patienten auch nach ihrem Alkoholkonsum befragt werden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.