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Multiple Sklerose und Herpes: Studie belegt Zusammenhang mit Epstein-Barr-Virus

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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Multiple Sklerose, eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems, könnte möglicherweise durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöst werden, laut Studie.

Cambridge – Das sogenannte Epstein-Barr-Virus (EBV) ist mittlerweile weltweit verbreitet, über 95 Prozent der Weltbevölkerung sind mit dem Virus infiziert. In vielen Fällen verläuft eine Ansteckung ohne schwere Symptome. Doch in manchen Fällen kann eine Ansteckung mit EBV, das zur Familie der Herpes-Viren zählt, vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu einer Erkrankung führen: dem lymphämoidem Drüsenfieber oder auch sogenanntem „Pfeiffersches Drüsenfieber“, benannt nach dem Kinderarzt Emil Pfeiffer.

Die Ergebnisse einer aktuellen US-Studie bekräftigen nun einen lange vermuteten Zusammenhang: Das Epstein-Barr-Virus könnte die Entwicklung von Multiple Sklerose begünstigen.

Multiple Sklerose – Die Krankheit der 1000 Gesichter

Multiple Sklerose (MS) wird deswegen als Erkrankung der 1000 Gesichter bezeichnet, da die zahlreichen Symptome und ihre Ausprägung bei Betroffenen so unterschiedlich sein können. Bei der MS kommt es zu Entzündungen und dem Abbau der Nerven-schützenden Myelinscheide an verschiedenen Stellen des zentralen Nervensystems. In Deutschland leben ca. 240.000 Menschen mit einer MS-Diagnose, etwa 75 Prozent davon sind Frauen. In Europa sind es ca. 700.000, weltweit etwa 2,5 Millionen Betroffene.

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Interaktive 3-D-Darstellung eines Epstein-Barr-Virus. (Symbolbild)
Eine Infektion mit Epstein-Barr-Virus könnte mitverantwortlich für die Entwicklung einer Multiplen Sklerose sein. (Symbolbild) © Science Photo Library/Imago

Eine Multiple Sklerose kann bereits in jungen Jahren*, ab 20, auftreten. Die typischsten Symptome der MS können sein:

Multiple Sklerose und Herpes: Studie belegt Zusammenhang mit Epstein-Barr-Virus

Die aktuelle US-Studie konnte anhand von Blutuntersuchungen nachweisen, dass alle im Rahmen der Studie untersuchten Patienten mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) infiziert waren. Die für die Studie verantwortlichen Forscher der Harvard University hatten aus den Krankenakten von mehr als zehn Millionen US-Soldaten auffällige Schlüsse gezogen: 801 erkrankten an Multiple Sklerose – und bei allen konnte das EBV-Virus im Blut nachgewiesen werden. Das lässt den Schluss zu, dass eine Infektion mit Epstein-Barr-Virus mitverantwortlich für die Entwicklung einer Multiplen Sklerose sein kann.

Erkrankung des Pfeifferschen Drüsenfiebers erhöht das Risiko von Multiple Sklerose zusätzlich

Wer dann nach der Ansteckung mit EBV am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt, so das Ergebnis der Studie, scheint ein weiterhin erhöhtes Risiko zu haben, an Multiple Sklerose zu erkranken. Im Durchschnitt zeigten sich etwa sieben Jahre nach dem Pfeifferschen Drüsenfieber erste Symptome der Nervenerkrankung MS. Auch das chronische Fatigue Syndrom kann durch vorangegangene Viruserkrankungen wie dem Pfeifferschen Drüsenfieber ausgelöst werden. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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