Nasenspray-Sucht: Ein-Loch-Methode hilft bei „Entzug“
Wird ein Nasenspray länger als eine Woche verwendet, kann man abhängig werden. Um es sich wieder abzugewöhnen, gibt es mehrere Methoden.
Wer unter Schnupfen leidet, greift gerne mal zu einem in der Apotheke frei erhältlichen Mittel: dem Nasenspray. Es kann schnell und einfach Erleichterung bringen, wenn das Riechorgan mal wieder zu ist und das Atmen deshalb schwerfällt. Allerdings ist hier Vorsicht geboten. Schließlich kann die Nutzung über einen längeren Zeitraum in die Abhängigkeit führen und der Nase beträchtlich schaden. Wie man sich am besten entwöhnt und welche Alternativen es gibt, erfahren Sie hier.
Nasenspray-Sucht: Radikale Entwöhnung hilft bei Abhängigkeit

Die in einem abschwellenden Nasenspray enthaltenen Wirkstoffe Xylometazolin oder Oxymetazolin führen dazu, dass sich die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut zusammenziehen. Dadurch schwillt die Schleimhaut ab und der Schleim kann abfließen. So wird die Nase wieder freier und man kann besser atmen. Grundsätzlich ist deshalb erstmal nichts gegen die Verwendung von Nasensprays einzuwenden. Allerdings ist es wichtig, dass man es eben nicht länger als eine Woche benutzt. Ansonsten besteht die Gefahr, eine Nasenspray-Sucht zu entwickeln. Betroffene geraten demnach in eine Art Teufelskreis.
Der Grund ist, dass Nasensprays die Nasenschleimhaut austrocknen. Dadurch schwillt sie wieder an – und das sogar schlimmer als zuvor. Zur Linderung wird dann erneut zum Spray gegriffen und die Schleimhäute werden beschädigt. Manche Betroffene können irgendwann ohne das Spray gar nicht mehr atmen und wenden es dann über Jahre hinweg an. Sie zerstören damit immer mehr ihre Nasenschleimhaut und der Ausweg aus der Abhängigkeit wird immer schwieriger. Auf Entzug – wobei die Unterstützung eines Hals-Nasen-Ohren-Arztes helfen kann – müssen Betroffene, die das Spray über mehrere Wochen verwenden und ohne dieses beispielsweise nicht mehr einschlafen können.
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Nasenspray: Tipps zur Entwöhnung bei Sucht und Abhängigkeit
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um sich die Nutzung von Nasenspray erfolgreich abzugewöhnen. Der Entzug dauert meistens ein bis zwei Wochen. Dann sollte sich die Nase erholt haben und die Nutzung eines Nasensprays ist bei Bedarf wieder möglich. Helfen können dabei folgende Methoden:
- Wie heißt es so schön: Nur die Harten kommen in den Garten. Das gilt auch bei der radikalen Entwöhnung. Sie funktioniert in der Theorie zwar ziemlich simpel – schließlich lässt man dabei einfach das Spray weg. In der Umsetzung kann es jedoch für die Betroffenen ziemlich hart sein, wenn sie einfach darauf verzichten müssen. Nach zwei Wochen sollte die Qual dann allerdings vorbei sein und die Nase sich erholt haben.
- Wer nicht ganz so hart vorgehen möchte, kann es auch mit einer geringeren Dosis probieren. Dabei können Erwachsene nun die Nasensprays gegen spezielle für Babys und Kinder ersetzen. Außerdem hilft es, ein leeres Spray mit sterilem Wasser aufzufüllen und somit zu verdünnen. Dadurch wird die Konzentration verringert und die Nasenschleimhaut kann sich nach und nach erholen.
- Bei der Ein-Loch-Methode wendet man das Spray nur in einem Nasenloch an. Somit hat das andere Loch Zeit, sich zu regenerieren. Später kann man es dann komplett weglassen.
- Die Entwöhnung kann man außerdem mit einem vom Arzt verschriebenen Cortison-Spray unterstützen. Die Entzündungen werden gehemmt.
Statt Nasenspray: Alternative Mittel bei Schnupfen & Co.
Wenn die Nase zu ist, dann können anstelle eines Nasensprays auch andere Mittel dabei helfen, die Qualen zu erleichtern. Inhalieren Sie beispielsweise und putzen Sie so Ihre Nase richtig durch. Gießen Sie dazu einfach eine große Schüssel mit heißem Wasser und Kamillentee oder Erkältungstropfen auf. Halten Sie Ihren mit einem Handtuch bedeckten Kopf darüber und atmen Sie tief ein und aus. Oder verwenden Sie eine Nasendusche mit Salzwasser. Sie desinfiziert und pflegt die Nase. Indessen arbeiten Forscher bereits an der Entwicklung eines Nasensprays gegen das Coronavirus.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.