Chronische Nierenkrankheit (CKD): Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Niere ist ein lebenswichtiges Organ. Doch verschiedene Erkrankungen, die häufig auftreten, können dafür sorgen, dass sie schlechter funktioniert. Was dann zu tun ist.
Über zwei Millionen Deutsche leiden an einer eingeschränkten Funktion der Nieren. Viele der Betroffenen sind bereits über 60 Jahre. Jährlich müssen zudem 90.000 Menschen regelmäßig zur Dialyse, weil ihre Nieren nicht mehr ausreichend funktionieren. Zudem sterben pro Jahr hierzulande etwa 10.000 Menschen an den Folgen einer chronischen Nierenerkrankung.
Chronische Nierenkrankheit (CKD): Ursachen, Symptome und Behandlung
Spendernieren sind sehr begehrt. Über die Hälfte der Organtransplantationen in der Bundesrepublik machen Nierentransplantationen aus. Das zeigt: Nieren werden von vielen Menschen als selbstverständlich angenommen, doch sie sind lebenswichtige Organe, die für eine Vielzahl an Vorgängen im Körper zuständig sind. So reinigen Sie das Blut und beeinflussen auch andere Körperfunktionen.
Doch es gibt verschiedene Krankheiten, die dazu führen können, dass die Nieren temporär schlechter arbeiten. Etwa bei einem Kreislaufversagen, wenn sich Urin wegen einer Prostatavergrößerung staut, oder bei Nierensteinen. Wenn diese aber nicht überwunden werden oder bereits bestimmte Vorerkrankungen bestehen, können die Nieren auch dauerhaft geschädigt werden. Dann spricht man von einer chronischen Nierenerkrankung.
Die häufigsten zugrundeliegenden Krankheiten sind dabei:
- Diabetes mellitus
- Bluthochdruck
- Autoimmunkrankheiten wie die entzündlich-rheumatische Lupus-Erkrankung
- Wiederkehrende Niereninfektionen
- Einnahme bestimmter Medikamente
- Tumore oder Vernarbungen, die den Harnabfluss stören
- Polyzystische Nierenerkrankung (eine Erbkrankheit, bei der es zu Zysten in beiden Nieren kommt)
Chronische Nierenkrankheit (CKD): Achten Sie auf diese Anzeichen
Das Problem an einer chronischen Nierenkrankheit (CKD) ist allerdings, dass Betroffene anfangs oftmals keine Beschwerden verspüren. Wenn es dann zur Behandlung kommt, kann die Erkrankung schon weit fortgeschritten sein. Der Körper scheidet zu wenig Wasser aus und Abfallstoffe aus dem Stoffwechsel sammeln sich an.
In der Therapie wird versucht, eine weitere Schwächung der Nieren aufzuhalten oder zumindest hinauszuzögern. Bei einem kompletten Nierenversagen hingegen müssen Patienten regelmäßig zur Dialyse oder benötigen eine Spenderniere, um weiter leben zu können. Bei ersterem wird das Blut von Betroffenen regelmäßig von Giftstoffen gereinigt, wenn die Nieren selbst nicht mehr in der Lage dazu sind. Allerdings gibt es auch einige Anzeichen für eine Niereninsuffizienz, auf die Sie achten sollten:
- Schwellungen (Ödeme) in Beinen, Lunge oder Gesicht
- Übelkeit, Erbrechen
- Durchfall
- Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
- Blässe
- Juckreiz
- Abgeschlagenheit
- Atemnot
- Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit
- Lähmungserscheinungen, Muskelkrämpfe
In schweren Fällen kann es sogar zu Bewusstseinsstörungen und Ohnmacht kommen. Zudem haben Menschen mit einer chronischen Nierenschwäche auch oft ein größeres Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Da Nieren zudem bei der Blutbildung und -reinigung sowie für den Knochenstoffwechsel eine große Rolle spielen, können Betroffene auch Probleme mit Blutarmut, Blutgerinnungsstörungen und sogar Knochenschäden bekommen.
Chronische Nierenkrankheit (CKD): Therapie muss individuell auf Patient abgestimmt werden
Die Therapie muss daher individuell auf den Betroffenen angepasst und mit dem zuständigen Arzt besprochen werden. Schließlich hängt diese von der Ursache, dem jeweiligen Stadium sowie den persönlichen Lebensumständen ab. Arbeiten etwa die Nieren noch weitgehend normal, reichen oftmals schon Medikamente aus, die zugrundeliegenden Vorerkrankungen in Schach zu halten. Dazu gehören zum Beispiel jene, die den Blutdruck senken und Herz-Kreislauferkrankungen vorbeugen. Liegt ein Diabetes mellitus vor, sollte der Blutzucker regelmäßig kontrolliert, auf die Ernährung geachtet und wenn nötig, eine Insulin-Therapie eingeleitet werden.
Bei Blutarmut oder Störungen des Knochenstoffwechsels rät das Medizin-Portal „gesundheitsinformation.de“ zu eisenhaltigen Medikamenten sowie solchen, welche die Blutbildung anregen. Oder auch zu sogenannten Phosphatbindern für Dialysepatienten. Kommt es zu einer Übersäuerung, empfiehlt sich Bikarbonat. Als letztes sollten sich Betroffene mit Nierenleiden ausreichend körperlich bewegen und darauf achten, immer wieder kleine Mengen Wasser (dafür aber regelmäßig) zu trinken, um Wassereinlagerungen zu vermeiden.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.