1. 24vita
  2. Krankheiten

Osteoporose und Schilddrüsenunterfunktion: Vorsicht bei der Einnahme von L-Thyroxin

Erstellt:

Von: Natalie Hull-Deichsel

Kommentare

Wer aufgrund einer Schilddrüsenunterfunktion mit Thyroxin behandelt wird, sollte die Dosierung in regelmäßigen Abständen mit seinem Arzt besprechen. Langfristig können die Knochen leiden.

Laut Deutsches Schilddrüsenzentrum sind Schilddrüsenerkrankungen in Deutschland ausgesprochen häufig und können in jedem Lebensalter auftreten. Etwa jeder dritte Erwachsene entwickelt im Laufe seines Lebens mindestens eine krankhafte Schilddrüsenveränderung – die Häufigkeit steigt mit zunehmendem Alter. Die Mehrheit der Betroffenen mit einer Schilddrüsenstörung wie Schilddrüsenunterfunktion oder Hashimoto erhalten zur Therapie der Beschwerden das Hormon Thyroxin. Die Behandlung sollte regelmäßig ärztlich kontrolliert werden, da durch eine Schilddrüsenerkrankung und die Einnahme von Thyroxin das Risiko für einen Knochenabbau erhöht ist. Der Bedarf an Schilddrüsenhormonen ändert sich im Laufe des Lebens, sodass manche Patienten Thyroxin sogar absetzen könnten.

Osteoporose und Schilddrüsenunterfunktion: Vorsicht bei der Einnahme von L-Thyroxin

Ältere Frau nimmt Tablette ein
Thyroxin für die Schilddrüse hat Einfluss auf die Entstehung einer Osteoporose. © Monkey Business 2/Imago

Durch den veränderten Bedarf an Schilddrüsenhormonen kann es gerade bei älteren Patienten leicht zu einer Überdosierung des Schilddrüsenhormons L-Thyroxin kommen. Wie der Deutsche Orthopäden- und Unfallchirurgen-Verband e. V. (DOUV) erläutert, besteht der Verdacht, dass eine langfristige Einnahme von Schilddrüsenhormonen, Knochenverlust und die Entwicklung einer Osteoporose begünstigt. Es zeigt sich, dass gerade bei Frauen, die längerfristig Schilddrüsenhormone einnehmen, die Knochendichte abnimmt.

Noch mehr spannende Gesundheitsthemen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Eine gestörte Schilddrüse, auch die Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), macht Knochen anfällig, wie die Ärztezeitung berichtet. Durch die Funktionsstörung der Schilddrüse erhöht sich der Knochenumsatz, indem die Aktivität der Osteoklasten in den Knochen gefördert wird. Je stärker die Schilddrüsenfehlfunktion ausgeprägt ist, desto stärker der Knochenumsatz. Knochenzellen bestehen zu etwa ein bis zwei Prozent aus Osteoklasten (griech. osteon für “Knochen”, zu Deutsch klastos für “zerbrochen”), die für den Abbau von Knochengewebe verantwortlich sind. Ihre Aktivität wird hormonell gesteuert. Osteoklasten entstehen im Knochenmark und werden bei Bedarf aktiviert und ins Knochengewebe abgegeben. Eine unbehandelte Schilddrüsenüberfunktion kann daher eine Ursache für eine sekundäre Osteoporose sein.

Über 6,3 Millionen Menschen leiden in Deutschland an Osteoporose

Osteoporose führt zum Abbau von Knochenmasse, was die Knochen schwach und zerbrechlich werden lässt und das Risiko für Knochenbrüche steigt.

Weltweit erleidet rund jede dritte Frau und jeder fünfte Mann ab 50 Jahren einen Osteoporose-bedingten Knochenbruch.

Osteoporose kann über die Ernährung und durch Bewegung vorgebeugt werden

Essen und trinken Sie calciumreiche Lebensmittel wie Milchprodukte, Gemüse, Hülsenfrüchte, Fisch sowie Mineralwasser.

Vermeiden Sie Lebensmittel, die eine Osteoporose begünstigen können.

Bewegen Sie sich regelmäßig – tägliches Treppensteigen bewirkt bereits viel zur Vorbeugung von Osteoporose. Durch Sport werden Muskeln aufgebaut und der Knochenabbau verringert.

Regen Sie Ihre körpereigene Vitamin-D-Produktion an, indem Sie täglich bei Tageslicht an die frische Luft gehen.

Die Therapie der Schilddrüse mit Thyroxin hat nicht nur Einfluss auf die Knochen, weswegen die Dosierung regelmäßig überprüft werden sollte. Bei der Einnahme von Thyroxin ist in vielen Fällen auch deswegen Vorsicht geboten, da die Wirkung im Körper Einflüssen und Schwankungen unterlegen ist. Zu Wechselwirkungen kann es beispielsweise durch die gemeinsame Einnahme mit Blutdrucksenkern, Cholesterin-Senkern, der Pille als Schwangerschaftsverhütung oder Kaffee zum Frühstück sowie Wasser mit Mineralwasser-Sorten mit Calcium und Magnesium kommen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare