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Risikofaktor Schilddrüse: Unterfunktion kann Hörprobleme verursachen

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Von: Laura Knops

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Viele Menschen leiden unter lästigen Beschwerden wie Tinnitus, Schwindel und Schlafproblemen. Dahinter kann eine Erkrankung der Schilddrüse stecken.

Die Schilddrüse ist die wichtigste hormonelle Schaltzentrale des Körpers. Gerät das schmetterlingsförmige Organ aus dem Gleichgewicht, hat dies daher weitreichende Folgen. So beeinflussen die Schilddrüsenhormone T3 (Trijodthyronin) und T4 (Thyroxin) sowohl den Stoffwechsel als auch Funktionen wie Herz-Kreislauf und Gedächtnis. Während Symptome wie Müdigkeit, Gewichtszunahme oder verringerter Appetit zu den typischen Beschwerden einer Schilddrüsenunterfunktion zählen, wirkt sich ein Hormonmangel auch auf das Gehör aus. Ohrenschmerzen wie Tinnitus, aber auch Schwindel und Schlafprobleme können demnach in Zusammenhang mit Erkrankungen der Schilddrüse auftreten.

Schilddrüsen-Erkrankungen: Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Eine junge Frau hält sich die Ohren zu.
Ohrgeräusche und Schmerzen sind häufig nur schwer zu behandeln, wenn die Ursache unklar ist. © Csaba Deli/Imago

Rund 15 Prozent der Erwachsenen in Deutschland leben nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums mit der Diagnose „Tinnitus“. Ohrengeräusche ohne äußerliche Ursache wie Pfeifen, Dröhnen oder ein durchgehendes Flirren sind häufig nur schwer zu behandeln. Treten Ohrengeräusche plötzlich auf, sollten Betroffene daher nicht zögern, einen Arzt aufzusuchen. Sinnvoll ist eine Ohruntersuchung bei einem Hörverlust, Ohrengeräuschen wie Tinnitus, Ohrenschmerzen und Schwindel. Denn die Beschwerden zehren nicht nur an den Nerven, sie können auch im Zusammenhang mit einer ernsten Erkrankung stehen.

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Ob ein Tinnitus mit einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) in Verbindung steht, haben nun Forscher aus Taiwan untersucht. Im Rahmen der Studie analysierte das Team um Alan Hsu der China Medical University die medizinischen Daten von rund 6.062 Patienten und verglich diese mit denen von 24.248 gesunden Probanden. Gesammelt wurden die Daten dabei über einen Zeitraum von zehn Jahren.

Schilddrüsen-Unterfunktion kann Hörprobleme verursachen

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Patienten mit einer Schilddrüsenunterfunktion nicht nur deutlich häufiger unter einem Tinnitus leiden. Auch gaben sie Beschwerden wie Schwindel, Schlafstörungen, Angstzustände und Hörverlust an. Die aktuelle Studie bestätigt damit frühere Ergebnisse, welche einen Zusammenhang zwischen Tinnitus und Erkrankungen wie einer Schilddrüsenerkrankung und Autoimmunthyreoiditis, auch Hashimoto-Thyreoiditis, festgestellt haben.

Die Wahrscheinlichkeit, im Rahmen einer Schilddrüsenunterfunktion Hörprobleme wie Tinnitus zu entwickeln, nahm dabei mit dem Alter signifikant zu. Begleiterscheinungen wie Schwindel, Hörverlust und Schlaflosigkeit erhöhten zudem die Chance, im Laufe der Erkrankung an Ohrengeräuschen zu leiden.

Mehr Informationen zur StudieHypothyroidism and related comorbidities on the risks of developing tinnitus

Veröffentlichungsdatum: 01. Mai 2022

Untersuchungszeitraum: Die Forschenden verwendeten die Daten von Studienteilnehmern, die zwischen 2000 und 2010 erhoben wurden.

Veröffentlicht im Fachjournal Scientific Reports

Umfang: Die Forscher verglichen die medizinischen Daten von rund 6.062 Patienten mit denen von 24.248 gesunden Probanden.

Studienautoren: Forscherteam um Alan Hsu von der China Medical University in Taiwan.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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