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Hautkrankheit Rosazea: Ursache kann im Darm liegen

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Von: Judith Braun

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Rosazea ist eine Hautkrankheit, bei der es zu einer Entzündung kommt. Sie führt zu Rötungen im Gesicht. Möglicherweise liegt eine Ursache im Darm.

Rund zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden unter der Hautkrankheit Rosazea (oder Rosacea). Bei der Volkskrankheit kommt es zu einer in Schüben aufflammenden Entzündung der Haut, wodurch sich sogenannten „Flushs“ entwickeln. Dabei treten Rötungen im Gesicht auf und die Äderchen erweiteren sich – ein charakteristisches Anzeichen der Hautkrankheit. Außerdem kann die Haut stellenweise anschwellen und es können Knötchen und Pusteln entstehen. Obwohl das Leiden schon seit Jahrhunderten bekannt ist, konnte ihre Ursache noch nicht abschließend geklärt werden. Bei einigen Patienten liegt diese jedoch vermutlich im Darm.

Hautkrankheit Rosazea: Ursache kann im Darm liegen

Frau mit Rötungen im Gesicht
Flushs sind typische Anzeichen für die Hautkrankheit Rosazea. © AndreyPopov/IMAGO

Die Veranlagung, wie die eigene Abwehr funktioniert, spielt bei Rosazea eine wichtige Rolle. Wenn das angeborene Immunsystem aktiviert wird, dann setzt es normalerweise eine Entzündung in Gang, um den Körper vor Gefahren zu schützen. Bei Rosazea kommt es jedoch zu einer heftigeren Reaktion des Immunsystems, welches auf Reize, die für Menschen ohne die Hautkrankheit unproblematisch wären, schließlich mit einer ausgeprägten Entzündung antwortet. Diese Überaktivierung der angeborenen Abwehr führt bei Betroffenen zu den Flushs. Dabei gibt es einige typische Faktoren, die eine Entzündung auslösen können. Folgende Reize zählen zu den Triggern:

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Rosazea: Zusammenhang zwischen Hautkrankheit und gestörtem Darm

Eine der Ursachen von Rosazea kann im Darm liegen. Denn einige Betroffene leiden gleichzeitig unter einer Dünndarmfehlbesiedlung, weshalb Forscher einen Zusammenhang zu Rosazea vermuten. Bei der auch SIBO-Syndrom („small intestine bacterial overgrowth“) genannten bakteriellen Überwucherung des Dünndarms vermehren sich Bakterien im Dünndarm, die eigentlich in den Dickdarm gehören. Häufige Symptome und Beschwerden sind Blähungen und Durchfall.

Wird das SIBO-Syndrom erfolgreich mit Antibiotika behandelt, verbessern sich oft langfristig auch die Hautprobleme. Allerdings ist noch nicht abschließend geklärt, ob das Syndrom zur Entstehung von Rosazea beiträgt oder ob es die Symptome verstärkt. Falls ein Zusammenhang besteht, dann betrifft es ohnehin nur den Teil der Rosazea-Patienten, der auch unter der Dünndarmfehlbesiedlung leidet. Des weiteren gehen Experten davon aus, dass eine erbliche Veranlagung eine Rolle spielt. Zudem gibt es Hinweise, dass sogenannte Demodex-Milben zum Aufflammen der Rosazea-Entzündungen beitragen können.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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