Schilddrüsenunterfunktion: Körpergeruch kann Anzeichen für Erkrankung sein
Verströmt Ihre Haut einen Essig-Geruch? Dann könnte möglicherweise einen Schilddrüsenunterfunktion schuld sein. Welche Symptome Sie noch beachten sollten.
Jeder Mensch besitzt eine nur für ihn charakteristische Geruchsmischung, die wiederum seinen individuellen Körpergeruch ausmacht. Dieser spielt nicht nur eine wichtige Rolle bei der Partnerwahl oder bei der Entstehung von Freundschaften – laut einer Studie sollen sich Freunde nämlich in ihrem Körpergeruch ähneln. Ein unangenehmer Körpergeruch kann auch Hinweise liefern, dass Betroffene möglicherweise krank sind. Ist er harmlos, kann er mit einfachen Tipps normalerweise beseitigt werden. Ist er jedoch krankhaft, dann können hinter den üblen Ausdünstungen verschiedene Krankheiten stecken. Auch Erkrankungen der Schilddrüse machen sich zusätzlich zu den Symptomen mitunter über eine bestimmte Art von Schweißgeruch bemerkbar.
Schilddrüse: Körpergeruch kann verraten, wenn eine Erkrankung vorliegt

Ungefähr fünf von 100 Menschen leiden in Deutschland unter einer Schilddrüsenunterfunktion. Bei der sogenannten Hypothyreose produziert das schmetterlingsförmige Organ zu wenig der beiden wichtigsten Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Befindet sich der Körper im Gleichgewicht, dann stellt die Schilddrüse etwa 80 bis 100 Mikrogramm Thyroxin (T4) und 10 bis 40 Mikrogramm Trijodthyronin (T3) täglich her. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse gelangen diese Hormone jedoch nur begrenzt in den Organismus. Dies wirkt sich auf den gesamten Organismus aus und zeigt sich in vielfältigen körperlichen und auch psychischen Beschwerden. Folgende Symptome sind unter anderem typisch für eine Schilddrüsenunterfunktion und können deshalb Warnsignale sein:
- Müdigkeit
- Depressive Verstimmungen
- Empfindlichkeit gegenüber Kälte
- Gewichtszunahme bei gleichbleibender Ernährung
- Konzentrationsprobleme, Vergesslichkeit und geringere Leistungsfähigkeit
- niedriger Blutdruck und schwacher Puls
- erhöhter Cholesterinspiegel
- Haarausfall
- Träge Verdauung
Schilddrüsenunterfunktion: Säuerlicher Essiggeruch kann Warnzeichen sein
Die Krankheit macht sich jedoch nicht nur über die Symptome bemerkbar, sondern auch über Ausdünstungen. Bei einer Unterfunktion lässt die Schilddrüse den Schweiß nach Essig riechen, so dass die verschwitzte Haut einen säuerlichen Essig-Geruch verströmt. Da der Stoffwechsel bei der Störung verlangsamt ist und nur noch im Schneckentempo läuft, sammeln sich im Körper Säuren an. Diese versucht der Körper – insbesondere nachts – wieder auszuschwitzen. Tritt der saure Schweiß mit anderen Unterfunktionssymptomen auf, kann eine Stoffwechselstörung vorliegen. Dies sollte von einem Arzt abgeklärt werden. Bevor Schilddrüsenhormone verschrieben werden müssen, kann zunächst versucht werden, der Schilddrüsenunterfunktion mit einer angepassten Ernährung entgegenzuwirken.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.