Schilddrüsentherapie: Wie Überfunktion behandelt wird
Eine Schilddrüsenüberfunktion führt dazu, dass die Ausschüttung von Hormonen krankhaft gesteigert ist. Behandelt wird sie mit verschiedenen Therapien.
Die Schilddrüse ist ein schmetterlingsförmiges Organ, das lebenswichtige Funktionen übernimmt. So spielt sie eine große Rolle für den Stoffwechsel, indem sie die lebenswichtigen Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) produziert. Allerdings kann eine Schilddrüsenerkrankung den gesamten Organismus aus dem Gleichgewicht bringen. Ob eine Erkrankung vorliegt, erkennt der Arzt anhand des im Labor ermittelten Blutwertes des Hormons TSH.
Schilddrüsenunterfunktion und -überfunktion sind wohl die bekanntesten Stoffwechselstörungen im Zusammenhang mit dem Organ. Die Symptome der beiden Stoffwechselstörungen sind meist vielfältig. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion leiden Betroffene unter anderem unter Müdigkeit, Herzklopfen und Gewichtsabnahme bei gleichzeitigen Heißhungergefühlen. Dabei gibt es verschiedene Therapien, die bei der Überfunktion angewandt werden.
Schilddrüsentherapie: Wie Überfunktion behandelt wird

Oftmals wird eine Schilddrüsenüberfunktion durch die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow ausgelöst, wobei Frauen davon häufiger betroffen sind als Männer. Bei der Basedow-Krankheit werden die TSH-Rezeptoren der Schilddrüsenzellen von bestimmten Abwehrstoffen besetzt. Dadurch wird die Produktion und Ausschüttung des Hormons krankhaft gesteigert und der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Daneben können aber auch längeres Fasten, schwere Erkrankungen (z.B. Lungenentzündung) oder die Einnahme von Kortison die Schilddrüse beeinflussen. Behandelt wird eine Schilddrüsenüberfunktion meist mit folgenden Therapieformen:
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- Medikamentöse Therapie mit Tabletten: Die sogenannten Thyreostatika (Schilddrüsenblocker) zählen zu den hemmenden Präparaten und werden oftmals bei einer Überfunktion vom Arzt verschrieben. Bei fast 50 Prozent der Patienten kann Morbus Basedow somit geheilt werden. Allerdings sollten die Tabletten nicht länger als 18 Monate eingenommen werden, da es sonst zu einer Verringerung der weißen Blutkörperchen kommen kann. Dies kann zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen und auch der Leber schaden.
- Radiojodtherapie: Bei dieser Behandlung, für die ein mehrtägiger Klinikaufenthalt benötigt wird, nehmen die Patienten eine Kapsel mit radioaktivem Jod zu sich, mit dem das überaktive Schilddrüsengewebe im Körper von innen zerstört wird. Im Anschluss an die Behandlung sollten sich die Schilddrüsenwerte wieder im Normalbereich bewegen.
- Operation: Besteht der Verdacht auf einen bösartigen Schilddrüsenknoten oder ist das Organ für eine Radiojodtherapie zu groß gewachsen, muss die Schilddrüse meist bei einer OP entfernt werden. Danach müssen Betroffene ihr Leben lang Schilddrüsenersatzhormone einnehmen. Ärzte versuchen meist, die Nebenschilddrüsen, die für den Kalziumstoffwechsel zuständig sind, zu erhalten.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.