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Schilddrüsenerkrankung: Starke Müdigkeit kann ein Hinweis sein

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Von: Judith Braun

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Wer im Alltag regelmäßig müde ist, sollte einen Arzt aufsuchen. Schilddrüse kann eine von vielen Ursachen für einen Erschöpfungszustand sein.

Vielen Menschen ergeht es heutzutage ähnlich: Sie fühlen sich ständig müde, schlapp und erschöpft. Deshalb wundert es kaum, dass Müdigkeit zu den häufigsten Beschwerden zählt, die von Patienten beim Arztbesuch genannt werden. Für den Mediziner oder die Medizinerin heißt es dann erst einmal auf Spurensuche zu gehen. Schließlich können hinter einem Erschöpfungszustand verschiedene Auslöser stecken.

Ständig müde: Wann sollten Betroffene zum Arzt gehen

Mann sitzt vor Laptop und reibt sich die Augen
Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist der Stoffwechsel verlangsamt. Die Folge davon kann extreme Müdigkeit sein. © Josep Suria/IMAGO

Konzentrationsprobleme, extreme Vergesslichkeit oder sogar das Einschlafen bei Tätigkeiten im Alltag können Anzeichen dafür sein, dass Betroffene zum Arzt gehen sollten. „Wer über vier bis sechs Wochen hinweg häufiger als dreimal in der Woche unter Müdigkeit leidet, sollte ärztlichen Rat einholen“, erklärt auch Hans-Günter Weeß, Leiter des Schlafzentrums am Pfalzklinikum in Klingenmünster gegenüber RP Online.

Der Arzt beginnt oftmals mit der Spurensuche, indem er die Lebensumstände und mögliche Probleme in der Familie oder am Arbeitsplatz abfragt. Schließlich kann die Müdigkeit durch psychische Leiden wie Burnout, Stress oder Depressionen entstehen. Daneben kann jedoch auch die Einnahme mancher Medikamente zu mehr Müdigkeit führen. Schlafprobleme wie Schlafmangel, Schlaf-Apnoe – bei denen der Patient Atemaussetzer im Schlaf erfährt – oder Ein- und Durchschlafprobleme können ebenfalls Auslöser sein.

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Ständig müde: Schilddrüsenerkrankung kann Ursache sein

Immer häufiger leiden auch Patienten nach einer Corona-Infektion unter einem chronischen Erschöpfungszustand, der in der Medizin myalgische Encephalomyelitis/chronisches Fatigue-Syndrom (ME/CFS) genannt wird. Wie Forscher herausgefunden haben, kann Sars-CoV-2 somit ein Auslöser für extreme Müdigkeit sein, selbst wenn die Patienten keine schweren Verläufe haben. Gleichzeitig kann eine Lungenerkrankung hinter der Mattheit stecken. Müdigkeitsbeschwerden treten dann auf, wenn Lungenhochdruck zu verengten Gefäßen in der Lunge führt. Dadurch wird der Herzschlag beschleunigt, weil die rechte Herzhälfte unter Druck gerät. Die Folge davon kann Atemnot bei körperlicher Belastung sein, die wiederum schnell müde macht.

Aber auch Stoffwechselstörungen sollten in Betracht gezogen werden. Besonders Menschen, die unter einer Schilddrüsenunterfunktion leiden, haben oftmals mit extremer Müdigkeit zu kämpfen. Die Schilddrüse spielt eine große Rolle für den Stoffwechsel. Bei einer Unterfunktion produziert sie allerdings zu wenig der beiden wichtigsten Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Dadurch verlangsamt sich der Stoffwechsel, was sich unter anderem in Erschöpfung und Müdigkeit zeigen kann. Ob die Schilddrüse genügend Hormone produziert, kann ein Mediziner an dem sogenannten TSH-Wert im Blut feststellen. Behandelt wird eine Schilddrüsenunterfunktion in der Regel mit einer Hormontherapie.

Extreme Müdigkeit: Ursachen sind vielfältig

Neben den genannten Ursachen können noch viele weitere Krankheiten Müdigkeit und Erschöpfung auslösen. Dazu zählen beispielsweise rheumatisch veränderte Gelenke, Lebererkrankungen und -infektionen, aber auch eine falsche Ernährung oder mangelnde Flüssigkeitsaufnahme können eine Rolle spielen. Wer die Ursachen nicht kennt und in seinem Alltag darunter leidet, sollte deshalb in jedem Fall einen Arzt konsultieren.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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