Schlafstörung? Wenn Schlafprobleme zur Krankheit werden
Schlecht geschlafen? Hin und wieder ist das nicht schlimm. Doch es gibt eine Grenze zwischen schlecht schlafen und einer Schlafstörung (Insomnie).
Berlin – Hin und wieder schlecht zu schlafen, ist kein Grund zur Sorge. Doch wie oft ist hin und wieder und ab wann wird schlechter Schlaf zu einer ernsthaften Schlafstörung? Den Unterschied zwischen schlechtem Schlaf und einer krankhaften Schlafstörung, der Insomnie, erfahren Sie hier.
Schlafstörung? Rund ein Drittel der Deutschen hat Schlafprobleme
Besonders an heißen Sommernächten kann das Ein- und Durchschlafen schwerfallen. Um bei Hitze trotzdem gut zu schlafen, helfen einige Tipps und Tricks. Doch nicht nur im Sommer ist schlechter Schlaf häufig. Rund ein Drittel der Deutschen hat Probleme beim Schlafen. In der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ des Robert Koch-Instituts (RKI) gaben etwa 30 von 100 Befragten an, in den zurückliegenden vier Wochen mehr als drei Mal pro Woche schlecht geschlafen zu haben. Eine echte Insomnie mit Beschwerden am Folgetag hatten etwa sechs von 100 Personen. Frauen waren doppelt so oft betroffen wie Männer.
Schlafstörung? Die häufigsten Gründe für Schlafprobleme
Die häufigsten Ursachen von Schlaflosigkeit sind folgende:
- Psychische Faktoren: privater oder beruflicher Stress verbunden mit Grübeln und Anspannung
- Körperliche Ursachen wie Schilddrüsenerkrankungen, hormonelle Schwankungen oder Schmerzen (z.B. Gelenkschmerzen)
- Unregelmäßiger Schlafrhythmus, zum Beispiel durch ein Baby, Reisen oder Schichtarbeit
- Zu große Mahlzeiten vor der Bettruhe oder Alkoholkonsum. Mit Alkohol schläft man zwar schneller ein, der Schlaf ist aber weniger erholsam
- Umgebung: Die falsche Umgebung (zu harte Matratze, zu viel Licht) kann ebenfalls Schlafprobleme verursachen
Schlafstörung? Der Unterschied zwischen schlechtem Schlaf und Insomnie
Eine Schlafstörung (Insomnie) äußert sich durch folgende Symptome: Betroffene haben Schwierigkeiten ein- oder durchzuschlafen oder wachen morgens sehr früh auf und können dann nicht mehr einschlafen. Am nächsten Tag fühlen sie sich nicht erholt, sondern gerädert. Sie leiden unter Stimmungsschwankungen, sind müde und können sich schlecht konzentrieren.
Ein weiteres Charakteristikum ist, dass die Schlafprobleme mindestens drei Mal pro Woche auftreten und über mehrere Wochen bestehen. Das ist der grundlegende Unterschied zwischen schlechtem Schlaf und einer Schlafstörung: Eine Insomnie zieht sich über mehrere Wochen bis Monate und sogar Jahre. Schlafmediziner unterscheiden zwischen Kurzzeit- und Langzeitinsomnie. Eine Kurzzeitinsomnie besteht weniger als drei Monate, während bei einer Langzeitinsomnie oder auch chronischen Insomnie die Beschwerden länger als drei Monate anhalten oder über Jahre wiederkehrend bestehen.
Schlafstörung? Ein Schlaftagebuch kann Aufschluss geben
Wenn Sie ab und zu schlecht schlafen, brauchen Sie sich in der Regel keine Sorgen zu machen. Versuchen Sie mögliche Ursachen wie Stress und eine schlechte Schlafhygiene zu beseitigen. Dann reguliert sich Ihr Schlaf meist auch wieder. Interessanterweise hat die Corona-Pandemie sogar positiven Einfluss auf den natürlichen Schlafrhythmus.*
Bemerken Sie an sich jedoch die Symptome einer Insomnie, sollten Sie einen Arzt oder einer Ärztin aufsuchen. Um eine Diagnose stellen zu können, kann dem Mediziner oder der Medizinerin ein Schlaftagebuch helfen. Ähnlich wie beim Dankbarkeitstagebuch beantworten Sie hier täglich Fragen rund um die vergangene Nacht: Wie lange hat das Einschlafen gedauert? Wie fühlen Sie sich am nächsten Morgen? Anhand dieser und weiterer Informationen kann der Arzt oder die Ärztin eine Diagnose stellen und eine geeignete Therapie einleiten.
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.