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Schluckbeschwerden, doch nicht erkältet? Das kann auf einer veränderte Schilddrüse hinweisen

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Von: Laura Knops

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Husten, Heiserkeit und Schluckstörungen können auf eine veränderte Schilddrüse hindeuten. Frühzeitig erkannt, lassen sich die Beschwerden jedoch gut behandeln.

Meist ist schon das Tragen enger Kleidung kaum zu ertragen. Doch kommen Probleme beim Schlucken, Heiserkeit sowie Druckgefühle im Halsbereich hinzu, sollten Betroffene unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn solche Symptome können auf eine veränderte Schilddrüse hindeuten. Eine Schilddrüsenfehlfunktion lässt sich an zwölf Hinweisen erkennen und die Schluckbeschwerden sollten von einem Arzt beurteilt und gegebenenfalls in bestimmer Form medikamentös behandelt werden.

Schluckbeschwerden? Das kann auch die Schilddrüse sein

Bei Schluckbeschwerden denken viele zunächst an eine Erkältung oder geschwollene Lymphknoten. Doch auch eine vergrößerte Schilddrüse kann hinter den Beschwerden stecken. Laut dem Berufsverband der Deutschen Internistinnen und Internisten (BDI) leidet rund jeder Dritte hierzulande an einer Schilddrüsenvergrößerung, auch Struma oder Kropf genannt. Eine veränderte Schilddrüse zählt damit zu den am häufigsten verbreiteten Schilddrüsenerkrankungen in Deutschland.

Eine Frau fasst sich mit einer Hand an den Hals.
Schluckbeschwerden können ein erstes Anzeichen für eine vergrößerte Schilddrüse sein (Symbolbild). © Panthermedia / Imago

Häufig wird eine vergrößerte Schilddrüse allerdings erst sehr spät erkannt. Aus diesem Grund sollten Erwachsene regelmäßig ihren Hals auf Veränderungen untersuchen. Dies lässt sich mithilfe eines Schlucktests vor dem Spiegel ganz einfach zu Hause durchführen. „Für den Test wird nur ein Handspiegel und ein Glas Wasser benötigt. Die Schilddrüse sitzt unterhalb des Kehlkopfes. Halten Sie den Handspiegel also so, dass Sie den Teil des Halses zwischen Kehlkopf und Schlüsselbein sehen können. Legen Sie dann den Kopf in den Nacken, trinken Sie einen Schluck Wasser, und behalten Sie Ihren Hals dabei weiterhin im Blick. Beobachten Sie während des Schluckens, ob unterhalb des Kehlkopfes Schwellungen hervortreten. Dazu müssen Sie den Test gegebenenfalls einige Male wiederholen“, erklärt Wolfgang Wesiack, Präsident des BDI.

Schluckbeschwerden? Diese Symptome deuten auf eine Fehlfunktion hin

Eine Schilddrüsenfehlfunktion macht sich häufig zunächst durch Warnsignale wie Hustenreiz, Räusperzwang und Heiserkeit bemerkbar. „Treten derartige Beschwerden auf, sollten die Betroffenen einen HNO-Arzt aufsuchen. Dieser kann abklären, ob die Schilddrüse sich beispielsweise aufgrund einer Funktionsstörung verändert hat. Selbst wenn die Beschwerden nur leicht sind, oder einfach nur das Tragen enger Kleidung im Halsbereich dem Betroffenen unangenehm ist, ist der Arztbesuch angeraten“, erklärt Doris Hartwig-Bade, Vizepräsidentin des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte in einer Pressemitteilung.

Neben Schluckbeschwerden können zudem folgende Symptome auf eine Erkrankung der Schilddrüse hindeuten:

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Schluckbeschwerden? Schilddrüsenfehlfunktion als Ursache

Beschwerden beim Schlucken, Druck- und Engefühle im Hals können verschiedene Ursachen haben. Um den Auslöser für die Schluckbeschwerden zu finden, kommt es daher auf die genaue Beschreibung der weiteren Symptome an. Abhängig von den Begleiterscheinungen kann der Arzt eine erste Einschätzung machen. Doch erst mittels Tast- und Ultraschalluntersuchung des Hals- und Rachenbereichs lässt sich eine genaue Diagnose stellen.

Neben einer Schilddrüsenüber- beziehungsweise -unterfunktion können so ebenfalls weitere Erkrankungen wie Entzündungen aufgrund einer Hashimoto-Thyreoiditis, Zysten oder eines knotigen Strumas ausgeschlossen werden. Für die Diagnostik im Nasen-Rachen-Raum ist ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) der richtige Ansprechpartner. In Zusammenarbeit mit Spezialisten wie Internisten und Endokrinologen lässt sich die Behandlung auf die individuellen Bedürfnisse des Patienten einstellen. Werden die Symptome rechtzeitig mit einer entsprechenden medikamentösen Therapie behandelt, lassen sich die Beschwerden meist schnell in den Griff bekommen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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