Schmerzen und häufiger Harndrang: Entzündung der Blase oder Nieren kann vorliegen
Starker Harndrang kann Zeichen von zu viel Trinken oder eine Entzündung sowie Erkrankungen wie Diabetes und hoher Blutdruck sein. Ein Harnwegsinfekt muss meistens mit Medikamenten behandelt werden.
Wie oft ein Mensch zur Toilette muss, um Wasserzulassen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ist die Blase „überaktiv“ oder wurden bestimmte Lebensmittel konsumiert, kann der Harndrang davon beeinflusst werden. Wer regelmäßig nachts von ständigem Harndrang geweckt wird, sollte der Ursache auf den Grund gehen. Es könnte hoher Blutdruck, eine Herzschwäche oder auch eine akute Blasenentzündung dahinter stecken. Wird diese nicht behandelt, kann sich eine Nierenbeckenentzündung mit gefährlichen Folgen wie Nierenschaden entwickeln.
Häufiger Harndrang mit Schmerzen: Blasenentzündung kann die Ursache sein

Gerade Männern erscheint es hin und wieder so, dass Frauen häufiger auf Toilette gehen müssen. Dies hat tatsächlich biologische und anatomische Gründe, denn die Blase der Frau fasst weniger Flüssigkeit als die eines Mannes: Ab 250 bis 550 Milliliter verspüren Frauen einen starken Harndrang, wohingegen Männer erst bei einer Füllmenge von 350 bis 750 Milliliter den Gang zur Toilette aufsuchen müssen. Um die Blase zu trainieren, kann ein Trinkplan helfen. Doch nicht nur die Größe der Blase kann für häufigen Harndrang sorgen. Auch ein Harnwegsinfekt, eine Blasenentzündung – Zystitis genannt – verursacht das Gefühl, ständig zur Toilette gehen zu müssen. Bei Frauen ist das Risiko für eine Blasenentzündung größer. Da die weibliche Harnröhre wesentlich kürzer ist als die von Männern, können Erreger bei Frauen auch leichter in die Blase gelangen. Zudem liegt die Öffnung der Harnröhre bei Frauen näher an der Anal-Region, so Netdoktor. Der häufigste Auslöser für eine Blasenentzündung sind die Darmbakterien Escherichia coli. Daher gilt: Nach dem Toilettengang immer von vorne nach hinten abwischen, nicht von hinten nach vorne. So können unerwünschte Bakterien und Viren nicht in den Blasengang gelangen.
Häufiger Harndrang mit Schmerzen: Symptome der Blasenentzündung
Hat es Sie doch erwischt und eine Entzündung der Blase hat sich aufgrund einer Infektion entwickelt, kann sich der Harnwegsinfekt durch folgende Symptome bemerkbar machen:
- Charakteristisch sind mitunter starke Schmerzen beim Wasserlassen
- Harndrang mit Druck im Unterleib und Brennen beim Wasserlassen
- Fieber
- Allgemeines Unwohlsein
- Schlappheit
Halten die Beschwerden länger als 24 Stunden an, sollten Sie sich an Ihren Arzt wenden – bei Frauen am ehesten an den Gynäkologen. Anhand einer Urinprobe kann der Arzt feststellen, ob eine Harnwegsinfektion vorliegt. In vielen Fällen wird diese medikamentös mit Antibiotikum behandelt. Wenn eine Blasenentzündung nicht behandelt wird, kann sich die Entzündung auf die Nieren ausbreiten und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden.
Zusätzlich zu den Medikamenten sollten Betroffene viel trinken und auf Intimpflegeprodukte während der Behandlung verzichten. Um häufige Blasenentzündungen zu vermeiden, kann der Verzicht von Fleisch vorbeugend gegen Harnwegsinfekte helfen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.