Grün, gelb oder durchsichtig: Die Farbe des Nasenschleims zeigt an, wann Sie zum Arzt müssen
Schnupfen ist ein typisches Erkältungssymptom. Weißes bis gelbliches Nasensekret, das im Taschentuch landet, ist meist kein Grund zur Sorge. Doch es gibt auch Warnsignale, die Sie ernst nehmen sollten.
Schnupfen, Husten, Heiserkeit: Eine Erkältung macht Ihnen gerade das Leben schwer? Wer sich jetzt schont, viel schläft und viel trinkt, hat den Infekt meist innerhalb weniger Tagen bis zwei Wochen überstanden. Auch Spätfolgen muss keiner fürchten, wenn er an einem leichten grippalen Infekt erkrankt ist. Lästig sind sie aber allemal, die damit einhergehenden Beschwerden. So fühlt sich die Nase spätestens nach dem zweiten Tag exzessiver Taschentuch-Nutzung an wie wundgescheuert.
Befeuchtende Nasensprays, Nasenduschen und Inhalieren helfen dann, um die Nasenschleimhäute zu beruhigen und Salben mit dem Wirkstoff Panthenol wirken heilend auf gereizte Haut. Doch in manchen Fällen lässt sich Schnupfen nicht ohne ärztliche Hilfe therapieren.

Veränderte Farbe des Nasensekrets aufgrund der vom Immunsystem eingeleiteten Entzündung
Wenn man gesund ist, ist der Nasenschleim durchsichtig. Er hält das Innere der Nase und die Nasennebenhöhlen feucht, um so Krankheitserreger oder Fremdkörper wie Staub abzufangen, ehe sie in den Körper eindringen können. Doch wenn Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien die natürliche Barriere überwinden und auf die Schleimhäute der Atemwege treffen, wird das Immunsystem aktiviert. Um die Eindringlinge zu bekämpfen, sorgt die körpereigene Abwehr dafür, dass die Schleimhäute von Nase oder Rachen mehr Schleim produzieren.
Was passiert, wenn Viren oder Bakterien in den Körper eindringen?
Das Immunsystem aktiviert körpereigene Abwehrzellen, wie etwa die Lymphozyten. Im Körper kommt es zu einer Entzündung – eine natürliche Reaktion des Immunsystems. Bei einer akuten Entzündung reagiert der Körper auf Infektionen, Verletzungen des Gewebes oder schädliche Substanzen wie Chemikalien, informiert das Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung. Entdeckt die Immunabwehr etwa eingedrungene Krankheitserreger, verlassen Proteine und weiße Blutkörperchen die Blutbahn und wandern zur betroffenen Gewebestelle. Dort töten Bestandteile der weißen Blutkörperchen die Krankheitserreger ab, heißt es weiter.
Infolge kann sich die Farbe des Nasensekrets verändern. Zu Beginn einer viralen oder bakteriellen Infektion wird der Schleim häufig weißlich und bekommt eine festere Konsistenz. Im Verlauf der Krankheit nimmt er häufig eine gelbliche Farbe an. Der Grund für eine veränderte Farbgebung: Immunzell-Bestandteile, abgestorbene Schleimhautzellen und abgetötete Krankheitserreger mischen sich und verändern Konsistenz und Farbe des Nasenschleims, wie es im WDR-Format „Wissen macht Ah!“ erklärt wird.
Farben von Nasensekret und ihre Bedeutung im Überblick
- Durchsichtiger Nasenschleim: Gesunde Farbgebung, es liegt in der Regel kein Infekt vor
- Weißes Nasensekret: Dieser kann für einen beginnenden Infekt sprechen, wenn Sie auch Krankheitssymptome wie Müdigkeit oder Halskratzen an sich bemerken.
- Gelbliches Nasensekret: Dieses ist ebenfalls Anzeichen dafür, dass Sie sich mit einem Krankheitserreger infiziert haben und Ihr körpereigenes Immunsystem diesen bekämpft. Meist handelt es sich um Viren, die eine Erkältung auslösen.
- Grüner Nasenschleim: Dieser steht für eine fortgeschrittene Entzündung im Körper. Auch wenn sich die Entzündung in den Nasennebenhöhlen festgesetzt hat, kann der Nasenschleim sich grün färben.
Wie das Fachportal MSD Manual informiert, sollten bestimmte Warnsignale Sie zum Arzt führen. Dazu zählt ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl. Auch wenn sich Erkältungssymptome nicht innerhalb weniger Tage bessern, sollte ein Arzt konsultiert werden. Vorsicht sollten Sie zudem walten lassen, wenn nur aus einer Seite der Nase Sekret fließt, insbesondere, wenn darin Eiter oder Blut enthalten sind, heißt es auf den Seiten von MSD Manual. Auch wenn Schnupfen mit Gesichtsschmerzen und Druckempfindlichkeit oder beidem einhergeht, sollten Sie zum Arzt gehen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.