1. 24vita
  2. Krankheiten

Herzschwäche kann durch zu wenig Trinken entstehen

Erstellt:

Von: Natalie Hull-Deichsel

Kommentare

Trinken ist wichtig, nicht nur für den Körper und die Organe. Viel Trinken kann auch Erkrankungen wie einer gefährlichen Herzschwäche vorbeugen.

Kopfschmerzen, Schwindel, Konzentrationsstörungen: das sind gängige Anzeichen, wenn man zu wenig Flüssigkeit zu sich genommen hat. Flüssigkeit, am besten Wasser, ist für den menschlichen Körper bekanntermaßen überlebensnotwendig, da ohne Flüssigkeit unser Körper nicht funktionsfähig ist und die Stoffwechselvorgänge nur eingeschränkt ablaufen können. Menschen, die zu wenig Wasser pro Tag trinken, erhöhen beispielsweise ihr Risiko für eine potenziell tödliche Herzschwäche, sogenannte Herzinsuffizienz. Dies bestätigt eine Studie des US National Institutes of Health, deren Ergebnisse im European Heart Journal veröffentlicht wurden.

Flüssigkeit im Körper: Warum Wasser für den Menschen so wichtig ist

Eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von anderthalb bis zwei Liter für Frauen und zwei bis drei Liter für Männer wird empfohlen.
Ausreichend Wasser trinken tut dem gesamten Körper gut und entlastet vor allen Dingen das Herz. (Symbolbild) © Gustafsson/Imago

Der Körper eines Erwachsenen besteht aus etwa 65 Prozent, der eines Säuglings sogar aus ca. 80 Prozent Wasser. Ohne eine regelmäßige Flüssigkeitszufuhr kann unser Körper im wahrsten Sinne nicht richtig funktionieren: Es braucht Flüssigkeit bzw. Wasser, um feste Bestandteile der Nahrung als gelöste Nährstoffe zu den Zellen zu transportieren. Wir benötigen Flüssigkeit im Körper, damit unser Körper nicht überhitzt: Wasser ist sozusagen unser Kühlmittel.

Herzinsuffizienz: Wenig Trinken kann zu Nierenversagen und Herzstillstand führen

Darüber hinaus ist Wasser ein wichtiges Transportmittel für Ausscheidungsprozesse. Unsere Nieren brauchen Flüssigkeit, um täglich ca. 1700 Liter Blut zu reinigen. Wie in einer Kläranlage werden wertvolle und schädliche Substanzen aus dem Blut herausgefiltert und mittels Wasser über den Harn abgegeben. Das gereinigte Blut fließt dann wieder in den Blutkreislauf und versorgt die Organe mit Nährstoffen. Wasser wird zudem auch über die Haut beim Schwitzen, beim Atmen über die Lunge sowie beim Verdauen über den Darm abgegeben. Ohne Wasser geht auf lange Sicht nichts mehr. Würden wir aufhören zu trinken, würden die Nieren nach einer Weile ihre Funktion einstellen, es käme zu Nierenversagen und der daraus resultierende Überschuss an Kalium im Blut würde zum Herzstillstand führen. Zu wenig Flüssigkeit im Körper schadet auf lange Sicht den Organen.

Noch mehr spannende Gesundheits-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Bei diesen Stoffwechselprozessen verliert ein Erwachsener im Durchschnitt pro Tag etwa zwei bis drei Liter Körperflüssigkeit. Daher ist es wichtig, diese Menge an Flüssigkeit – am besten Wasser – dem Körper täglich durch Trinken zuzuführen. Es gibt gute Tipps, wie Sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen können.

Herzinsuffizienz: Was passiert bei dieser Herzschwäche?

Zwar ist diese Erkrankung nicht vielen in der deutschen Bevölkerung ein Begriff. Und doch zählt sie zur zweithäufigsten Todesursache bei Frauen und vierthäufigsten Todesursache bei Männern. Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung, die sich über Jahre entwickeln und mit der Zeit rapide verschlechtern kann. Bei der Herzinsuffizienz (Insuffizienz steht für Funktionsschwäche und ungenügende Leistungsfähigkeit eines Organs) ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Das hat Symptome wie Luftnot oder stark geschwollene Beine zur Folge. Es gibt laut Herzspezialisten vier Alarmzeichen, die auf eine Herzinsuffizienz hindeuten können.

Herzinsuffizienz: Viel Trinken senkt laut Studie das Risiko für eine Herzschwäche

In der Studie des US National Institutes of Health untersuchte Dr. Natalia Dmitrieva, Hauptautorin der neuen Studie, mit ihrem Forschungsteam 12.000 Erwachsene. Die Studienteilnehmer lebten in Amerika und waren zwischen 45 und 66 Jahre alt. Für die Studie stand den Wissenschaftlern vom jeweiligen Patienten 25 Jahre an dokumentierten Gesundheitsdaten zur Verfügung.

Zu Beginn der Studie litt keiner der Probanden an Diabetes oder einer Herzinsuffizienz. Von den insgesamt 12.000 Untersuchten entwickelten über 1.366 Patienten, das heißt mehr als elf Prozent, eine Herzinsuffizienz. Das Team untersuchte diese Gruppe auf den Natriumspiegel im Blut, der bei einem niedrigen Flüssigkeitsgehalt im Körper ansteigt.

Dr. Natalia Dmitrieva und ihr Team schließen darauf: zu wenig Flüssigkeit bzw. Flüssigkeitszufuhr im Körper könnte Veränderungen am Herzen und eine Herzinsuffizienz zur Folge haben. Das Herz benötigt Flüssigkeit, um effizient pumpen zu können.

Zwei bis drei Liter pro Tag Wasser ist wichtig für unser Herz

„Ähnlich wie bei der Reduzierung der Salzzufuhr sind ausreichender Wasserkonsum und Flüssigkeitszufuhr Möglichkeiten, unser Herz zu unterstützen und das langfristige Risiko für Herzerkrankungen zu verringern“, sagt Dr. Natalia Dmitrieva. Die Forscher empfehlen daher eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von anderthalb bis zwei Liter für Frauen und zwei bis drei Liter für Männer.

Abgesehen von der ausreichenden Flüssigkeitszufuhr für den Körper, können andere Indikationen ebenfalls zu Herzschwäche und zu einer Herzinsuffizienz führen: Herzinfarkt, Bluthochdruck, Diabetes, Herzmuskelentzündung, angeborener Herzfehler, Arteriosklerose, Long Covid als Folge einer Corona-Infektion und übermäßiger Alkoholkonsum.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare