1. 24vita
  2. Krankheiten

Uhrentest zeigt Demenz an: Warum können Betroffenen eigentlich keine Uhr zeichnen?

Erstellt:

Von: Juliane Gutmann

Kommentare

Wird eine Demenz frühzeitig erkannt, kann ihr Fortschritt mithilfe von Medikamenten verlangsamt werden. Einen Indikator für die Erkrankung liefert der sogenannte Uhrentest.

Demenz gilt als Alterskrankheit, doch auch jüngere Menschen können theoretisch erkranken. Zu Beginn zeigt sich Demenz durch vermehrte Vergesslichkeit, vor allem das Kurzzeitgedächtnis bekommt größere Lücken. Im weiteren Verlauf schwindet das Langzeitgedächtnis. Dies kann so weit führen, dass Betroffene vor langer Zeit erlernte Fähigkeiten verlieren und fast alle Erinnerungen verschwinden – auch die an die eigenen Kinder oder den Partner.

Eine Demenzerkrankung, darunter die häufigste Form „Alzheimer“, gilt als nicht heilbar. Doch man kann das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Zur Verfügung stehen medikamentöse Therapien, aber auch Verhaltenstherapie, Biographie-Arbeit oder kognitives Training finden Anwendung in der Behandlung von Demenz.

Uhrentest hilft, Demenz zu erkennen

Je früher man eine Demenzerkrankung erkennt, desto besser. Der sogenannte Uhrentest gilt als eine der ersten Maßnahmen, die bei der Früherkennung unterstützen.

Älterer Herr im gelben Pulli hält eine Uhr in Händen.
Haben Menschen große Probleme, eine Uhr zu zeichnen, kann das ein erster Hinweis auf eine Demenzerkrankung sein. © Maria Diachenko/Imago

Nichts verpassen: Alles rund ums Thema Gesundheit finden Sie im regelmäßigen Newsletter unseres Partners 24vita.de.

Der Uhrentest ist im Grunde sehr einfach und kann auch von Angehörigen durchgeführt werden. Dabei wird der Proband oder die Probandin gebeten, eine Uhr zu zeichnen, also zwölf Ziffern richtig angeordnet in einem Kreis. Auch eine Uhrzeit wird genannt und muss eingetragen werden mithilfe von Zeigern. Beurteilt wird nach dem Test, wie das Ziffernblatt eingezeichnet wird, wie die Ziffern verteilt sind und ob die Uhrzeit korrekt wiedergegeben wird, informiert der Verein Alzheimer Forschung Initiative.

Was bringt der Demenz-Uhrentest?

Mithilfe des Tests wird abgeklopft, ob die Testperson die Anleitung versteht, strukturiert vorgehen kann und wie gut ihr visuelles Gedächtnis funktioniert. Außerdem lässt der Uhrentest Rückschlüsse darüber zu, wie gut es um die sogenannte „visuokonstruktive Ausführungsleistung“ einer Person bestellt ist. Damit ist die Fähigkeit gemeint, komplexe Formen zu erkennen und zu reproduzieren. Demenzkranke zeigen bereits im frühen Krankheitsstadium Defizite in diesem Bereich.

Je fortgeschrittener die Demenz, desto mehr Probleme haben Betroffene, sich an erlernte Fähigkeiten zu erinnern und diese auszuführen. Fehlende Ziffern, falsch angeordnete oder falsch geschriebene Ziffern, ein zusätzlicher Kreis oder fehlender Eintrag der Uhrzeit mithilfe von Zeigern kann daher ein Anzeichen für eine Demenz sein. Hat die gezeichnete Darstellung gar keine Ähnlichkeit mit einer Uhr, ist dies ein besonders offensichtlicher Hinweis.

Wichtig zu wissen ist allerdings, dass der Uhrentest keine verlässliche Demenz-Diagnose zulässt. Nur erfahrene und auf Demenerkrankungen spezialisierte Mediziner oder Medizinerinnen können die Krankheit sicher diagnostizieren.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare