1. 24vita
  2. Krankheiten

Verstopfung: Warnzeichen für eine erst nach Jahren auftretende Parkinson-Erkrankung

Erstellt:

Von: Natalie Hull-Deichsel

Kommentare

Durchfall und Verstopfung sind für Betroffene häufig sehr unangenehm. Halten die Magen-Darm-Beschwerden an, kann eine ernste Erkrankung dahinter stecken.

Gerade waren Sie noch schön zusammen mit den Kollegen in der Mittagspause essen und schon rumpelt es kräftig im Darm? Zwar betrifft es etliche, und doch sind Verdauungsprobleme mit all den typischen Symptomen für viele Menschen ein peinliches Thema. Es mag wohl niemanden geben, der nicht jemals schon von Blähungen oder Verstopfung betroffen war. In den meisten Fällen klingen die Symptome ab und der Darm erholt sich von alleine. Doch Vorsicht: Halten die Beschwerden länger als zehn Tage an, verbunden mit Fieber, Übelkeit sowie Erbrechen, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Im schlimmsten Fall kann ein Darmverschluss oder gar eine neurologische Erkrankung dahinter stecken.

Verstopfung: Warnzeichen für eine erst nach Jahren auftretende Parkinson-Erkrankung

Frau fasst sich an den Bauch.
Chronische Verstopfung kann auch eine frühes Symptom auf eine neurologische Erkrankung wie Parkinson sein. (Symbolbild) © Iordache Magdalena/Imago

Geht es dem Darm gut, geht es einem selbst auch gut – ein gesunder Darm und eine geregelte Verdauung sind der Schlüssel für unser Wohlbefinden. Läuft es im Magen oder Darm nicht so rund, wie es sollte – aufgrund von schwerverdaulichen Lebensmitteln, Unverträglichkeiten, Allergien oder chronischen Erkrankungen – kann dies sehr unangenehm für den einzelnen Betroffenen sein und den Toilettengang mitunter zur Qual werden lassen. Neben Verstopfung sind auch Bauchkrämpfe, Durchfall und Blähungen keine Seltenheit – insbesondere bei Bauchkrämpfen und Durchfall gilt: wenn die Symptome sehr einschränkend sowie schmerzhaft sind und es nach ein paar Tagen nicht besser wird, besser einen Arzt aufsuchen. Blähungen sind in vielen Fällen kein Grund zur Sorge, denn 15 Pupse pro Tag sind völlig normal und gesund.

Eine anhaltende Verstopfung (Obstipation) hingegen könnte auch ein Hinweis für eine ernste Erkrankung wie Parkinson sein. Wie Mediziner mittlerweile wissen, gilt neben der Parosmie mit Geruchs- und Geschmacksstörungen auch die Obstipation als frühes Symptom einer angehenden Parkinson-Erkrankung. Die neurologische Krankheit wird in erster Linie mit motorischen Einschränkungen wie schweres Zittern und Gangstörungen in Verbindung gebracht. Dabei gehen den motorischen Symptomen meist schon erste Warnzeichen viele Jahre zuvor voraus.

In Deutschland leben schätzungsweise 280.000 Menschen mit Parkinson, was auch durch Prominente wie Liedermacher Fredl Fesl sowie Kabarettist und Schauspieler Ottfried Fischer ins öffentliche Licht gerückt wird.

Noch mehr spannende Gesundheitsthemen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können.

Verstopfung und Parkinson: Weniger als dreimal Stuhlgang pro Woche

Es ist bekannt, dass bis zu 80 Prozent der Patienten mit Parkinson an einer chronischen Verstopfung leiden – drei von vier Patienten leiden an einer Obstipation mit weniger als drei Stuhlgängen pro Woche, wie es aus dem Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie hervorgeht.

Meist entwickelt sich die Verstopfung schon lange Zeit vor dem charakteristischen Zittern und verstärkt sich im Verlauf der Erkrankung. Mangelnde körperliche Bewegung, fehlende Flüssigkeit durch zu wenig Trinken oder ballaststoffarme Nahrung können die Beschwerden noch verstärken.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare