Demenz: Studie enthüllt – diese Art Arbeit soll das Risiko senken

Eine aktuelle Studie aus London enthüllt Erstaunliches: Arbeit könne das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, senken. Aber nicht jede.
London – Augen auf bei der Berufswahl. Zu oft hat man diesen ollen Satz schon gehört. Dass an ihm aber tatsächlich etwas dran ist, beweist eine aktuelle Studie. Allerdings in einem neuen Zusammenhang: Laut einer Studie aus London kann Arbeit das Risiko einer Demenz-Erkrankung verringern.
Demenz: Studie enthüllt – diese Art Arbeit soll das Risiko senken
Wissenschaftler vom University College London wollten wissen: Kann eine geistig fordernde Arbeit das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, verringern? Dafür werteten sie über 100.000 Daten unter der Leitung von Mika Kivimäki aus. Die Daten stammen aus Studien, die bereits in Europa und den USA durchgeführt wurden. Im Schnitt wurden die Patientinnen und Patienten 17 Jahre lang begleitet.
Die Analyse der Daten ergab, dass Menschen, die in ihrem Beruf viel nachdenken und Entscheidungen treffen mussten, ein geringeres Risiko aufwiesen, im Alter an Demenz zu erkranken. Wer trotz forderndem Job eine Demenz-Erkrankung entwickelte, tat dies im Schnitt eineinhalb Jahre später als Personen, die bei der Arbeit geistig wenig gefordert wurden. Dies stimmt auch mit der Studie überein, die herausfand, dass ein abwechslungsreicher Alltag das Gehirn fit hält. Auch die richtige Ernährung spielt in der Alzheimer-Prävention eine große Rolle.*
Die Forscher geben aber zu bedenken, dass es sich bei der Analyse um eine reine Beobachtungsstudie handelt. Es wurden keine zusätzlichen und weiterführenden Experimente und Untersuchungen durchgeführt. Die Studie kann also keine klare Aussage darüber treffen, ob der jeweilige Job tatsächlich die Ursache für das geringere Demenzrisiko waren. Ein weiterer Grund könnte der Intelligenzquotient sein, der die spätere Berufwahl beeinflusst.
Demenz: Was ist eine geistig fordernde Arbeit?
Eine geistig fordernde Arbeit soll das Risiko, an einer Demenz zu erkranken, senken. Okay. Aber was ist eigentlich eine geistig fordernde Arbeit? Das wollten auch die Londonder Wissenschaftler wissen und stellen den Teilnehmenden Fragen wie diese:
- Wie anspruchsvoll ist die Arbeitsstelle?
- Wie viel Kontrolle und Eigenverantwortung weist der Job aus?
- Können Sie sie kreativ sein?
- Lernen Sie Neues in Ihrer Arbeit? Oder sind die gar von einem Bore-out betroffen?
Als geistig stark fordern galten Arbeitsstellen, bei denen Anspruch und Eigenverantwortung über dem Durchschnitt lagen. Als wenig geistig fordernd, wenn sie darunter lagen.
Demenz: Weniger Proteine im Blut, die das Risiko erhöhen
Es zeigte sich: Innerhalb der Studiendauer erkrankten Menschen mit einem anspruchsvolleren Job seltener an einer Demenz-Erkrankung. Anscheinend kommt es nicht auf die Menge, sondern auf die Schwierigkeit an, denn zu viel Arbeit ist schädlich. Aber selbst wenn bekannte Risikofaktoren einer Demenz berücksichtigt wurden, blieb das Ergebnis bestehen.
Zudem nahmen die Forscher bei einem kleinen Teil der Studienteilnehmer Blut ab und untersuchten die Menge bestimmter Proteine, die in Zusammenhang mit dem Auftreten von Demenz stehen. Das Ergebnis: Personen, die in der Arbeit stark gefordert wurden, wiesen im Schnitt geringere Mengen von bestimmten Proteinen im Blut auf, die möglicherweise das Wachstum von Nervenzellen stören und damit das Demenzrisiko erhöhen könnten. Das schreibt der Spiegel.
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.