„Pegane Ernährung“: So gesund ist die Steinzeit-Diät
Keine Nudeln, Brot oder Milchprodukte, dafür aber jede Menge Gemüse – Die „pegane Ernährung“ kombiniert steinzeitliche Paleo-Diät mit veganer Ernährungsweise. Doch wie gesund ist es, sich so zu ernähren?
Hamburg – Egal ob vegetarisch, low carb, high fat, paleo oder vegan – Wer pünktlich zur Fastenzeit mit einer gesunden Ernährungsweise beginnen möchte, hat die Qual der Wahl. Relativ neu ist jedoch die „pegane Ernährung“. Bei der Kombination aus veganer Lebensweise und Steinzeit-Diät verzichten Anhänger nicht nur auf alle tierischen Produkte. Auch möglichst frisch und unverarbeitet soll das Essen sein. Zudem werden Lebensmittel, die es erst seit der Einführung von Viehzucht und Ackerbau gibt, vom Speiseplan gestrichen. Was den steinzeitlichen Ernährungstrend ausmacht und wie gesund er wirklich ist.
Pegane Ernährung: So gesund ist die Steinzeit-Diät
Sich pegan zu ernähren klingt kompliziert. Denn „Vegan“ und „Paleo“ passen zunächst nur sehr widersprüchlich zueinander. Während bei einer veganen Ernährungsweise nicht nur Fleisch und Fisch, sondern auch Eier, Milchprodukte und Honig tabu sind, ist Fleisch bei der steinzeitlichen Diät ein wichtiger Bestandteil. Auch auf Getreide, Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Reis verzichten Paleo-Anhänger strikt.
Tatsächlich muss man bei der peganen Ernährungsweise auf viele verschiedene Lebensmittel verzichten. Doch auch wenn beide Ernährungsphilosophien auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten, gibt es einige Überschneidungen.
Pegane Ernährung: Das darf auf den Teller
Der US-amerikanische Arzt Mark Hyman kombinierte die vegane Ernährungsweise mit der steinzeitlichen Diät*. In seinem Blog erklärte er warum er Peganer wurde, welche Regeln er befolgt und warum die pegane Ernährung als besonders gesund gilt.
Das Ernährungskonzept lässt sich in zehn Punkten beschreiben:
- Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischen Index: Blutzuckerschwankungen sollen so möglichst niedrig gehalten werden, um Heißhungerattacke zu vermeiden.
- Viel Gemüse und Obst: Pflanzliche Nahrungsmittel wie Gemüse und Obst gehören bei beiden Lebensformen regelmäßig auf den Teller.
- Gesunde Fette: Raffinierte und verarbeitete Pflanzenöle sollten Verbraucher vermeiden. Natives Olivenöl, Kokosnussöl, Avocado und Lebensmittel mit einem hohen Omega-3-Fettsäureanteil gelten dagegen als besonders gesund.
- Milchprodukte vermeiden: Milchprodukte, aber auch Sojaprodukte sind tabu.
- Nüsse, Sprossen und Samen sollten täglich auf dem Speiseplan stehen.
- Hülsenfrüchte nur in Maßen: Hülsenfrüchte wie Kichererbsen oder Bohnen sollten nur selten verzehrt werden.
- Glutenhaltige Nahrungsmittel vermeiden: Gluten in Lebensmitteln wie Weizen, Dinkel und Roggen gehört nicht auf den Ernährungsplan.
- Zucker uns Zusatzstoffe möglichst meiden: Zusatzstoffe wie künstlicher Zuckerersatz, Konservierungsmittel, Farb- und Aromastoffe sollten nur in Maßen verzehrt werden. Zucker ist nur in seiner natürlichen Form, wie Ahornsirup oder Agavendicksaft, zulässig.
- Hochwertige tierische Lebensmittel eingeschränkt erlaubt: Fleisch und andere tierische Produkte wie Eier sollten nur als Beilage verzehrt werden.
- Scheingetreide nur in Maßen: Auch glutenfreies Getreide und Pseudogetreide gehört nur selten auf den Teller.
Pegane Ernährung: Wie gesund ist
Die pegane Ernährung soll nicht nur Entzündungen hemmen, sondern auch zahlreiche Erkrankungen vorbeugen. Wie gesund die Ernährungsweise jedoch wirklich ist, bleibt umstritten. Denn obwohl aus ernährungswissenschaftlicher Sicht der Fokus auf Grundnahrungsmittel wie Gemüse und Obst sowie hochwertige Fette als besonders gesund gilt, sehen Experten die Verbannung von Kohlenhydraten aus Getreide und Milchprodukten als kritisch an.
Laut dem Verbrauchermagazin Visite des NDR eignet sich der Ansatz insbesondere für Menschen mit Unverträglichkeiten, chronischem Entzündungsgeschehen und Autoimmunerkrankungen. *merkur.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.