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Gesundheitsgefahr durch Energydrinks? So schädlich sind sie wirklich

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Von: Laura Knops

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Viele Kinder und Jugendliche nehmen regelmäßig Energydrinks zu sich. Doch gerade für sie ist der übermäßige Konsum der süßen Getränke nicht ohne Risiken.

Düsseldorf – Energydrinks sollen innerhalb kürzester Zeit leistungsfähiger und wacher machen. Hersteller werben zudem mit einer verbesserten Konzentration. Aufgrund ihres süßen Geschmacks kommen die Drinks daher vor allem bei Jugendlichen gut an. So trinken laut einer Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) rund 70 Prozent der 10- bis 18-Jährigen regelmäßig Energydrinks. Dabei sind die zuckerhaltigen Getränke gerade für Kinder und Jugendliche pures Gift.

Gesundheitsgefahr durch Energydrinks? So schädlich sind sie wirklich

Ab welcher Menge die Getränke gefährlich werden können, hängt laut Experten sowohl von Größe, Gewicht und Alter eines Menschen ab. Für Kinder und Jugendliche gilt: Mehr als drei Milligramm Koffein pro Kilo Körpergewicht sollten sie nicht zu sich nehmen. Diese ist bei den üblichen Verkaufsgrößen allerdings schnell erreicht.

Wer eine Dose mit rund 500-Milliliter Energydrink zu sich nimmt, hat damit schon 160 Milligramm Koffein aufgenommen - so viel wie in zwei Tassen Kaffee. Bei einem 30 Kilo schweren Kind ist laut der Verbraucherzentrale jedoch bereits bei 90 Milligramm die maximale Tagesdosis erreicht. Häufig bleibt es zudem nicht nur bei einer Dose.

Gesundheitsrisiko Energydrinks: Wie gefährlich sind die Drinks?

Trinken Kinder und Jugendliche mehr Koffein als ihrem Körper gut tut, spüren sie schnell die Nebenwirkungen*. Koffein regt die Nebennieren zur Ausschüttung der Stresshormone Kortisol und Adrenalin an. Die Folgen: Der Blutdruck steigt und das Herz schlägt schneller. Neben einer allgemeinen Unruhe und Nervosität kommt es so häufig zu Kopf- und Magenschmerzen sowie Herzrasen.

Wissenschaftlich untersucht werden zudem Langzeitfolgen wie Herz-Rhythmus-Störungen, Angstzustände und Inkontinenz, die im Zusammenhang mit einem zu hohen Konsum an Energydrinks stehen. In seltenen Fällen kann eine extreme Überdosierung zudem zum Tod führen.

Mögliche Nebenwirkungen infolge einer hohen Aufnahme von Koffein:

Gesundheitsrisiko Energydrinks: Hohe Mengen an Zusatzstoffen

Energydrinks enthalten jedoch nicht nur hohe Mengen Koffein. Auch Zucker ist in den Getränken reichlich verarbeitet. Und zwar bis zu 70 Gramm pro halben Liter. Das ist mehr als doppelt so viel wie die empfohlene maximale Tagesdosis. Ein übermäßiger Konsum der Getränke kann daher auch zu der Entstehung von Diabetes und Übergewicht beitragen.

Meist bestehen die zuckerhaltigen Getränke zudem aus einem gefährlichen Mix an Zusatzstoffen wie Taurin, Vitamin B, L-Carnitine oder Ginseng-Extrakt. Da Kinder aber auf viele Stoffe deutlich stärker reagieren als Erwachsene, sollten sie laut Experten besser gar keine Energydrinks zu sich nehmen.

Gesundheitsrisiko Energydrinks: WHO fordert Verkaufsverbot

Laut gesetzlicher Bestimmung handelt es sich bei Energydrinks um ein koffeinhaltiges Erfrischungsgetränk, welches maximal 320 Milligramm Koffein pro Liter enthalten darf. Beträgt der Koffeingehalt jedoch mehr als 150 Milligramm pro Liter, müssen die Drinks seit 2014 als solche gekennzeichnet werden. Kinder, schwangere und stillende Frauen sollten auf den Konsum dieser Getränke verzichten.

Trotz der bekannten Gesundheitsgefahren sind die Warnungen meist jedoch nur im Kleingedruckten auf der Dosen-Rückseite zu finden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Verbraucherschützer fordern daher ein Verkaufsverbot an Kinder und Jugendliche.

Gesundheitsrisiko Energydrinks: Kombination mit Alkohol besonders gefährlich

Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Energydrinks in Kombination mit Alkohol besonders beliebt. Dabei überdeckt der süßliche Geschmack den Alkohol und maskiert so die alkoholische Wirkung. Denn während Alkohol häufig müde macht, fühlt man sich durch das Koffein plötzlich hellwach.

Die Mischgetränke belasten außerdem das Herz-Kreislauf-System enorm. So erhöhen sowohl Alkohol als auch das Koffein die Herzfrequenz - und überfordern so den Kreislauf. Im schlimmsten Fall kann das zu einem tödlichen Kollaps führen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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