1. 24vita
  2. Prävention

Asthma bei Kindern: Zu viel Fleisch kann eine Ursache sein

Erstellt:

Von: Kristina Wagenlehner

Kommentare

Ein kleiner Junge beißt in eine Wurst und guckt nach rechts oben. (Symbolbild)
Was Kinder in jungen Jahren essen, beeinflusst ihr Gesundheit ihr Leben lang. (Symbolbild) © Westend61/Imago

Schinken und Wiener Schnitzel: Eine Studie fand heraus, dass Kinder, die viel Fleisch essen, deutlich gefährdeter sind, Asthma zu entwickeln.

Köln – Was Säuglinge und Kinder zu essen bekommen, beeinflusst die Gesundheit ein Leben lang. Doch was ist die richtige, die beste Ernährung für Kinder? Eine aktuelle Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und dem Asthmarisiko für Kinder.

Ernährung für Kinder: Warum zu viel Fleisch Asthma verursachen kann

Petra I. Pfefferle von der Universität Marburg hat eine aktuelle Studie herausgegeben, die den Zusammenhang zwischen einem sehr hohen Fleischanteil in der frühen Kindheit und der Entwicklung von Asthma untersuchte. An der Studie nahmen Forscher aus Deutschland, Österreich, Finnland, der Schweiz und Frankreich teil. Sie fanden heraus, dass Kinder, die viel Fleisch aßen, ungewöhnlich hohe Konzentrationen von Bakterienarten wie Lactococcus, Granulicatella und Acinetobacter aufwiesen. Diese Keime verringerten den Eisenanteil im Darm, was das Risiko für Asthma erhöhen kann.

Noch mehr spannende Gesundheits-Themen finden Sie in unserem kostenlosen Newsletter, den Sie gleich hier abonnieren können. 

Das Ergebnis der Studie war Folgendes: Stammte das Eiweiß überwiegend aus Fleisch, erhöht sich das Asthmarisiko um das Achtfache im Vergleich zu einer Ernährung, bei der das Baby die Proteine hauptsächlich über Milchprodukte, Fisch oder Eier bekam. Dieses erhöhte Risiko für Asthma blieb bis zum Alter von zehn Jahren bestehen.

Wie die Besiedelung des Darms Atemwegserkrankungen bedingt, ist bisher nicht bekannt. Allerdings gehen Experten davon aus, dass es eine „Darm-Lungen-Achse“ gibt und sich die Organe gegenseitig beeinflussen. (Lesen Sie auch: Magen-Darm: Wie der Darm-Trakt die psychische Gesundheit beeinflusst)

Ernährung für Kinder: Weitere Risikofaktoren für Asthma bei Kindern

Neben der Ernährung gibt es weitere Risikofaktoren, die das Asthmarisiko bei Kindern und Erwachsenen erhöhen. „Neben Umweltfaktoren spielen genetische Faktoren ebenso eine Rolle dabei, ob ein Kind Asthma entwickelt oder nicht. Dies lässt sich kaum beeinflussen, aber mit der Ernährung kann diese Veranlagung beeinflusst werden – dies gilt insbesondere für das erste Lebensjahr, wenn die Darmflora sich mit dem Beginn der Beikost stark verändert“, sagt Fegeler. „Aus dieser Studie lässt sich jedoch nicht schließen, dass Eltern völlig auf Fleisch verzichten sollten. Wie überall geht es um ein gesundes Maß“.

Ernährung für Kinder: Das sollte das Kind nach dem Stillen bekommen

Grundsätzlich gilt Stillen als die gesündeste Ernährung für Säuglinge. Schließlich soll Muttermilch Allergien und Unverträglichkeiten vorbeugen. Aber was ist danach? Danach sollte den Kindern vor allem eine große Vielfalt an Lebensmitteln angeboten werden. Ob eine vegane Ernährung für Kinder gesund ist, untersuchte eine Studie, die in Warschau veröffentlicht wurde.*

„Dass eine größere Vielfalt an Lebensmitteln, die im ersten Lebensjahr eingeführt werden, das Asthmarisiko senken können, war bereits bekannt. Das gilt ebenso für den Umstand, dass Stillen das Risiko für Asthma reduziert. Auch das wird in dieser Studie bestätigt. Mit einer längeren Stilldauer verringerte sich bei den überwiegend mit Fleischproteinen ernährten Kindern das Asthmarisiko“, sagt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt und Mitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in einer Pressemitteilung des BVKJ. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

Auch interessant

Kommentare