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Zöliakie: Warum eine glutenfreie Ernährung den Darm heilen kann

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Von: Franziska Irrgeher

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Ernährung bei Zöliakie spielt eine wichtige Rolle in der Behandlung. In vielen Fällen können Betroffene ihren Darm so sogar gänzlich heilen.

Stuttgart – Rund 160.000 Deutsche leiden aktuell unter Zöliakie. Die Glutenunverträglichkeit wird vor allem mit einer Ernährungsumstellung behandelt. Viele Patienten können mit Geduld und einer strikten Diät die Symptomatik langfristig verbessern.

Zöliakie: Definition

Bei Zöliakie handelt es sich um eine Erkrankung des Dünndarms. Jene Zellen, die normalerweise für die Verarbeitung von Eiweißen zuständig sind, fehlen oder weisen Defekte auf. Somit kann insbesondere das Gluten (Klebeeiweiß aus Proteinen) nicht zerlegt werden und es kommt zu den typischen Symptomen:

Zöliakie: So entsteht sie

Warum es letztlich zur Ausbildung einer Zöliakie kommt, ist noch nicht gänzlich erforscht. Als wahrscheinlich gilt eine spezifische Kombination von genetischer Prädisposition und Umweltfaktoren. Vom Prinzip her verläuft eine Zöliakie ähnlich wie Allergien. So ist in diesem Fall die Darmwand zu dünn und das Immunsystem reagiert über. Wissenschaftler vermuten zudem einen Einfluss von Infektionen im frühen Kindesalter sowie die Dauer der Stillzeit im Säuglingsalter, was jedoch noch nicht ausreichend erforscht ist.

Das Zeichen für glutenfreie Lebensmittel, geformt aus Quinoa. (Symbolbild)
Ernährung bei Zöliakie muss nicht unbedingt Verzicht bedeuten. (Symbolbild) © Andrea Warnecke/dpa

Ernährung bei Zöliakie: Diese Lebensmittel sollten Betroffene nicht essen

Glutenfreie Ernährung ist bei der Therapie einer Zöliakie das A und O. Besonders Getreide enthält viel Gluten und so können gerade Teigwaren wie Brot, Nudeln und Kuchen die unangenehmen Symptome auslösen. Prinzipiell sollten Betroffene bei allen Produkten, die Mehl enthalten, vorsichtig sein. Gerade das Essen und Trinken im Restaurant kann in diesem Fall problematisch werden, denn auch eine herkömmliche Pizza und ein kühles Bier enthalten meist Gluten. Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) hat hierzu eine Liste mit Gastronomien veröffentlicht, die für Zöliakie-Kulinarik geschult sind.

Auf der sicheren Seite ist man in jedem Fall mit selbstgemachten Gerichten, Inspiration gibt es genug. Geschmackvolle und abwechslungsreiche Rezepte gibt es beispielsweise auf Social Media oder in spezifischen Kochbüchern.

Ernährung bei Zöliakie: Verbesserung der Symptomatik

Wenngleich es viele Forschungsbemühungen gibt, ein wirksames Zöliakie-Medikament zu finden, so ist hier noch kein Durchbruch gelungen. Entsprechend raten Mediziner bei Glutenunverträglichkeit vor allem zu einer glutenfreien Ernährung. Die kann, wenn sie rigoros eingehalten wird, auch nach einigen Monaten zum Rückgang der Symptome führen und Betroffene dürfen wieder sorgenlos Getreide zu sich nehmen. Glutenfreie Lebensmittel sind:

Ernährung bei Zöliakie: Gerichte glutenfrei gestalten

Die Diagnose Zöliakie bedeutet nicht, dass Betroffene gänzlich auf Pizza, Plätzchen und Pasta verzichten müssen. Inzwischen gibt es zahlreiche glutenfreie Varianten der beliebten Gerichte und wer gerne selbst kocht, kann ganz viele Speisen mit glutenfreiem Mehl zubereiten. Beim Einkaufen ist jedoch etwas Achtung geboten. So ist das Werbesiegel „glutenfrei“ nicht immer ein Garant dafür, dass das Produkt tatsächlich keinerlei Gluten enthält. Auch Haferflocken können nicht glutenfrei sein, wenn sie in der Verarbeitung mit anderen Getreiden, zum Beispiel in den Maschinen, in Berührung kommen.

Ernährung bei Zöliakie: kindergerechte Rezepte

Zöliakie bei Kindern ist zwar seltener als bei Erwachsenen, dafür aber deutlich komplizierter. Welches Kind sagt schließlich Nein zu Kuchen, wenn dieser bei einem Kindergeburtstag serviert wird? Umso wichtiger ist es, kreative kindergerechte Rezepte für die Kleinen zuzubereiten und die Eltern der besten Freunde in die Glutenunverträglichkeit des eigenen Kindes einzuweihen.

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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