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Sekundäres Ertrinken bei Kindern: Symptome nach dem Baden

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Von: Kristina Wagenlehner

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Ertrinken können Kinder und Erwachsene an Wasser wie an Land. Diese Symptome deuten auf sekundäres Ertrinken nach dem Baden hin.

Bad Nenndorf – Baden im Sommer ist super. Die Kinder haben Spaß im Kinderbecken, die Eltern lesen, es droht keine Gefahr – scheinbar. Aber Ertrinken ist auch an Land möglich. Kommen kleine Mengen Wasser in die Lunge, kann es auch noch Stunden nach dem Baden zum Ertrinken kommen. Dann spricht man von verzögertem, sekundären oder zweitem Ertrinken.

Sekundäres Ertrinken bei Kindern: Wie kommt es dazu?

Während primäres Ertrinken bei Kindern laut der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) innerhalb von 90 Sekunden passiert, kann sich das sekundäre Ertrinken manchmal erst viele Stunden nach dem Baden und/oder Schwimmen ereignen. Zum sekundären Ertrinken kann es kommen, wenn Kindern in einem unbeobachteten Moment Wasser einatmen, zum Beispiel beim Rutschen oder beim Spielen im Meer. Je kleiner und jünger das Kind ist, desto weniger Wasser ist nötig, dass es zu gesundheitlichen Problemen kommt. Zwei Milliliter Wasser pro Kilogramm Körpergewicht gelten als bedenklich. Bei einem dreijährigen Kind reichen dementsprechend bereits 30 Milliliter, die zu Störungen des Gasaustauschs führen.

Sekundäres Ertrinken bei Kindern: Was passiert, wenn Wasser eingeatmet wird

Gelangt Wasser über Einatmen in die Lunge, kann es dort unter anderem zu Entzündungsreaktionen und Ödemen führen. Dann kommt es zu Störungen des Gasaustauschs. Wenn dieser nicht behandelt wird, wird der Sauerstoffmangel immer größer, was schließlich zum Tod führen kann – und das in wenigen Stunden. Besonders groß ist die Gefahr im Meer. Denn das Salzwasser entzieht dem umliegenden Gewebe zusätzlich Flüssigkeit. Wenn Poolwasser eingeatmet wird, kann es zu einer chemischen Lungenentzündung kommen.

Sekundäres Ertrinken bei Kindern: Auf diese Symptome sollten Sie achten

Auf diese Anzeichen sollten Sie nach dem Baden bei Kindern achten, um sekundäres Ertrinken zu vermeiden:

Wenn Sie diese Symptome nach oder auch während des Badens bei Ihrem Kind beobachten, sollten Sie umgehend den Rettungsdienst rufen oder das Kind in eine Notaufnahme bringen. Dort können eine Röntgenaufnahme und eine Blut-Analyse helfen, die Beschwerden richtig einzuordnen und entsprechend zu behandeln. Halten Symptome wie Husten und Fieber über mehrere Tage an, sollten Sie erneut einen Arzt oder eine Ärztin zurate ziehen. Das Fieber kann nämlich auch auf eine Lungenentzündung hindeuten.

Sekundäres Ertrinken bei Kindern: So schützen Sie Ihr Kind

Prävention und Vorbeugung sind, wie beim primären Ertrinken, das Wichtigste. Dazu gehört, dass das Kind schwimmen lernt. Und das ist nicht mehr selbstverständlich: In Bayern beispielsweise kann jedes zweite Kind nicht mehr richtig schwimmen*. Zudem ist es auch wichtig, dass es weiß, worauf es achten muss und potenzielle Gefahren kennt. Außerdem sollten Eltern stets ein Auge auf ihre Kleinen haben und sie auch die kommenden Tage nach dem Baden genau beobachten.

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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