Draußen-Raucher gefährden Kinder: Atem enthält giftige Stoffe
In Wohnungen raucht heutzutage kaum noch jemand. Doch Kinder von Eltern, die regelmäßig draußen rauchen, laufen trotzdem Gefahr, zu erkranken.
Die Botschaft des Deutschen Krebsforschungszentrums ist eindeutig: Passiv-Rauchen schadet Kindern. Dabei ist es egal, ob Eltern oder andere Bekannte zum Rauchen an die frische Luft gehen. Denn kommen sie wenig später wieder in den Raum, tragen sie noch einen Großteil der freigesetzten gesundheitsgefährdenden Stoffe an sich. So kommen die Kinder trotzdem mit ihnen in Kontakt und können erkranken.
Draußen-Raucher gefährden Kinder: Atem enthält giftige Stoffe

In Deutschland rauchten laut Schätzungen des Bundesgesundheitsministeriums 2018 noch 23,8 Prozent aller Frauen und Männer über 18 Jahren. Die gute Nachricht ist, dass besonders unter Jugendlichen ein starker Rückgang der Raucher zu sehen ist. Rauchten 2001 noch 27,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen, waren es 2018 nur noch 6,6 Prozent. Die Bevölkerung scheint im Laufe der Jahre ein Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken zu bekommen, die das Rauchen mit sich bringt.
Besonders Kinder leiden als Passivraucher nachweislich stark unter dem Tabakqualm. Bei den noch nicht komplett entwickelten kindlichen Organen wie beispielsweise der Lunge kann regelmäßiger Zigarettenqualm Krankheiten triggern wie Asthma oder Bronchitis. Das ist mittlerweile auch vielen rauchenden Eltern klar, weswegen sie zum Rauchen lieber die Wohnung verlassen. Doch das reicht laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) als präventive Maßnahme nicht aus.
Draußen-Raucher gefährden Kinder: Nebenstromrauch enthält mehr Schadstoffe
In Tabakrauch stecken etwa 4800 Substanzen, die potenziell giftig sein können. 250 dieser Substanzen sind bereits nachgewiesenermaßen krebserregend oder giftig. Beim Rauchen unterscheidet das DKFZ zwischen:
- Hauptstromrauch: Rauch, den der Mensch direkt inhaliert beim Rauchen
- Nebenstromrauch: Entsteht beim Glimmen der Zigarette während der Rauchpausen
Beide Rauchströme enthalten nahezu die identische Zusammensetzung an Schadstoffe. Mit einem entscheidenden Unterschied: Der Nebenstromrauch enthält manche Substanzen in zehnmal höherer Konzentration, da es nicht zur vollständigen Verbrennung kommt. Beim Passivrauchen gelangen sowohl der Nebenstromrauch als auch der ausgeatmete Hauptstromrauch des Rauchers in die Lunge des Nichtrauchers. So auch bei Kindern, deren Eltern rauchen.
Draußen-Raucher gefährden Kinder: Partikel kleben an Haut, Haar und Kleidung
Gehen Eltern nun zum Rauchen vorsichtshalber nach draußen, um ihr Kind nicht zu gefährden, sollten sie dabei bedenken: Sowohl in den Haaren als auch in der Kleidung und an der Haut bleiben Partikel des Tabakrauches kleben. Die tragen die Eltern nach dem Rauchen zwangsläufig wieder mit in die Wohnung. Da besonders Kleinkinder häufig auf dem Arm wollen, kommen sie noch stärker mit diesen restlichen Tabakchemikalien in Kontakt. Zudem atmen Menschen noch 90 Sekunden nach dem letzten Zigarettenzug die Tabakpartikel aus – ein Kind, das nach der letzten Zigarette einen Kuss bekommt, atmet die Tabakstoffe also direkt ein.
Studien zur Gefahr des Passivrauchens bei Kindern gibt es bisher noch keine. Außerdem liegen noch keine Langfristuntersuchungen vor, wie sich die jahrelange passive Aufnahme von Tabakstoffen auf den Organismus auswirken. Dass Tabakrauch aber besonders Kinder gefährdet, steht fest. Denn ihre Organe befinden sich noch in der Entwicklung und sind damit besonders empfindlich gegenüber Schadstoffen.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.