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Frühförderung für Babys: Forscher geben Tipps, was wichtig ist

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Von: Kristina Wagenlehner

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Ein Baby sitzt auf dem Schoß seiner Mutter. Diese bläst Seifenblasen in die Luft. (Symbolbild)
Frühförderung von Babys: Kinder lernen, indem sie ihre Eltern und ihre Umgebung beobachten. (Symbolbild) © Angel Santana Garcia/Imago

Babys früh fördern, ohne sie zu überfordern: Ein Drahtseilakt, den Eltern meistern können. Brasilianische Forscher wissen, worauf es ankommt.

Köln – Babys und Kleinkinder lernen und wachsen wahnsinnig schnell. Kaum schießt das erste Zähnchen durch, krabbeln sie durch die Küche und werfen Löffel vom Tisch. Doch wie gestaltet sich eine gute Frühforderung für Babys, ohne sie zu überfordern? Brasilianische Forscher haben zu diesem Thema Untersuchungergebnisse vorgestellt.

Frühförderung für Babys: Wie Babys lernen

Es ist Ihnen bestimmt schon aufgefallen: Kleine Kinder gucken gern. Während sie glotzen, lernen sie. Kleine Kinder und Babys lernen bis zum Alter von drei Monaten, indem sie das, was um sie passiert, beobachten: den Vater, die Mutter oder den Schatten, der an der Schlafzimmerwand tanzt. „Wir wissen, dass Neugeborene enorm viel lernen. Dies ist eine besonders empfängliche Phase des menschlichen Gehirns“, sagt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin und Mitglied des Expertengremiums vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Frühförderung für Babys: Beobachten lassen und Gegenstände anbieten

Das Team um Priscilla Augusta Monteiro Ferronato der Paulista University in São Paulo beschreibt, dass Babys von klein auf ihr Umfeld und die Menschen darin beobachten: wie Erwachsene etwas in Schubladen legen, sich anziehen oder waschen. Eltern sollten Babys deshalb in Wachphasen so positionieren, dass die Kleinen sie gut sehen können.

Für eine gute Frühförderung von Babys, sollten die Kinder aber nicht nur gucken, sondern auch Dinge anfassen. Das „Problem“ ist, dass Babys nach der Geburt noch nicht greifen können und Eltern ihnen deshalb oft noch nichts in die Hand geben. Das sollten sie ändern: „Da Babys in den ersten drei Lebensmonaten noch nicht in der Lage sind, nach Gegenständen zu greifen, reichen ihnen Eltern meist wenig Dinge, um sie zu berühren. Doch genau das empfehlen die Experten“, sagt Niehaus und verdeutlicht damit das Fazit der Studie. Während Sie Ihr Baby also angucken, sollten Sie ihm immer wieder Gegenstände zum Anfassen anbieten. Peu à peu lernen die Säuglinge die Rassel, das Kuscheltier oder den Löffel zu halten oder danach zu greifen. Achten Sie aber darauf, dass in den Dingen keine Schadstoffe enthalten sind.

Ein weiterer wichtiger Punkt in der Frühförderung von Babys ist die soziale Interaktion: Befassen Sie sich mit dem Neugeborenen. Denn durch soziale Interaktionen erfahren Neugeborene, wie sie ihren eigenen Körper richtig einsetzen und begreifen allmählich die Zusammenhänge zwischen Mimik, Gestik und Verhalten. Ein weiterer Vorteil, wenn Sie sich viel mit Ihrem Kleinkind beschäftigen: Sie erkennen gesundheitliche Probleme wie Neurodermitis oder andere Hautveränderungen schnell. Die erste Windel Ihres Babys verrät übrigens viel über sein Allergierisiko.

Frühförderung für Babys: Was passiert, wenn sie ausbleibt

Die Phase von der Geburt bis zum zweiten Geburtstag eines Kindes ist in der Entwicklung des menschlichen Gehirns essenziell. Denn erfolgen bestimmte biologische und anatomische Prozesse in dieser Zeit nicht, entstehen im Gehirn Defizite, die nicht mehr aufzuholen sind. „Die Gehirnentwicklung ist ein sehr anspruchsvoller Prozess. Das Gehirn eines menschlichen Neugeborenen verbraucht beispielsweise 60 Prozent der insgesamt nötigen Energie, ein viel höherer Prozentsatz als bei anderen Säugetieren. Eine Mangel an Nährstoffen hätte – neben einem Mangel an Anregung und Zuwendung – deshalb auch negative Auswirkungen auf die Gehirnentwicklung“, sagt Niehaus. Ein Beispiel: Heimkinder, die von der Geburt bis zu ihrem zweiten Lebensjahr wenig Fürsorge und Zuneigung erlebt haben, wiesen im Vergleich zu Adoptivkindern im Jugendalter einen deutlich geringeren Intelligenz Quotienten auf, wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. informiert. Drei Tipps der Forscher, die dazu führen, dass Ihr Kind im Säuglingsalter möglichst gut und früh gefördert wird, sind:

Doch auch wenn die Kinder älter sind, sollte die Fürsorge nicht abreißen. Zum Beispiel sollten Eltern wissen, wie Kinder gesund und bequem sitzen.*

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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