Kältekopfschmerz: Deshalb hat Eis-Essen manchmal unangenehme Folgen

Schon mal von Gehirnfrost gehört? Wer Eis oder kalte Getränke zu schnell konsumiert, kann plötzlich unter stechenden Kopfschmerzen leiden. Das ist der Grund.
Scottsdale – Sommer, strahlender Sonnenschein und ein leckeres Eis zur Abkühlung: Kopfschmerzen kann da niemand gebrauchen. Dennoch passiert es manchmal, wenn wir eiskalte Cola hinunterstürzen oder Eis zu schnell essen. Umgangssprachlich wird der stechende Kopfschmerz dann Gehirnfrost genannt. Aber gibt es das wirklich, Frost im Gehirn? Was genau passiert da im Kopf?
Kältekopfschmerz: Gaumennerv spielt verrückt
Wissenschaftler haben unterschiedlich Theorien dazu. Die zwei prominentesten sind: 1. Der Gaumennerv ist wegen der Kälteattacke komplett irritiert und sendet dann verstärkt Signale. Er ist derart überwältigt vom Kälteeinbruch im Mund, dass er folgende Warnung ans Gehirn schickt: Vorsicht! Kalt! Gehirn, reagiere mit Schmerz! Gefahr besteht allerdings nicht wirklich, es handelt sich lediglich um eine ganz normale Reaktion und eine natürliche Schutzreaktion des Körpers.
Theorie Nummer 2 lautet: Die massive, temporäre Kälte im Mund führt zu einer Verengung der Blutgefäße im Kopf: Essen wir Eis, überträgt dies den Kältereiz auf die Blutgefäße von Rachen und Gaumen. Die Folge: Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, um zu verhindern, dass die Körpertemperatur sinkt. Dabei entsteht Druck im Kopf, weil vermehrt Blut ins Gehirn gepumpt wird.
Kältekopfschmerz: Diese SOS-Tipps helfen dagegen
„Wir nennen das brain freeze“ (Hirnfrost), sagt Dr. Amaal Starling, Neurologin und Migräne-Expertin an der Mayo Clinic in den USA, der amerikanischen Gesundheits-Plattform healthnewsdigest.com. Diesen verursachten Druck würden wir dann eben als Kopfschmerz wahrnehmen. Auch hier lautet das Signal an das Gehirn: Reagiere mit Schmerz!
Wer akut unter dem Kältekopfschmerz leidet, kann folgende SOS-Maßnahmen einleiten:
- Zunge gegen den Gaumen pressen. Das signalisiert den Nerven: Es wird wieder warm im Mund. Diese Methode kann auch während des Eisessens angewendet werden. Kopfschmerz wird möglicherweise verhindert.
- Warmes Wasser trinken: Das wirkt wie eine Wärmedecke für den frierenden Gaumen.
Damit es erst gar nicht zur Frostattacke im Kopf kommt, hilft auch folgender Trick: Beim Eisessen den Löffel mit dem Eis umgedreht in den Mund stecken, dann kommt nichts Kaltes an den Gaumen. Dann das Eis mit der Zunge etwas anwärmen, bevor es hinuntergeschluckt wird. Warum Sie Eis übrigens nie direkt aus der Verpackung essen sollten, erfahren Sie hier.* *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.