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Melatonin gegen Schlafstörungen: Wann es sinnvoll und wann gefährlich ist

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Von: Laura Knops

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Das Schlafhormon Melatonin steuert den Tag-Nacht-Rhythmus. Als Einschlafhilfe ist es in Drogerien und Apotheken frei erhältlich. Doch wie gut helfen die Präparate wirklich?

Berlin – Immer mehr Menschen leiden unter schlechtem Schlaf, Tendenz steigend. Denn während bereits vor der Corona-Pandemie viele Deutsche über Schlafstörungen geklagt haben, sorgen unsichere Zeiten zusätzlich für schlaflose Nächte und Albträume. Wer dauerhaft nicht gut einschlafen kann oder nachts nicht durchschläft, greift immer häufiger zu schlaffördernden Mitteln mit Melatonin.

Die meist frei verkäuflichen Präparate sind in der Drogerie oder Apotheke als Kapseln, Pillen, Sprays und Tees erhältlich. Doch wie wirkt die „Wunderdroge“ Melatonin und worauf müssen Verbraucher achten?

Melatonin gegen Schlafstörungen: Wann es sinnvoll und wann gefährlich ist

Das Hormon Melatonin ist als Gegenspieler des Stresshormons Cortisol sowohl für erholsamen Schlaf als auch für einen gesunden Schlafrhythmus wichtig. Während Cortisol tagsüber aufmerksam und wach hält, sorgt Melatonin abends für ein langsames Herunterfahren der körperlichen Funktionen. Unter dem Einfluss von Melatonin verbraucht der Körper weniger Energie, zudem sinken Körpertemperatur und Blutdruck.

Ein Mann liegt im Bett neben einem Nachttisch mit Medikamenten. (Symbolbild)
Nahrungsmittel mit Melatonin sollen bei Schlafstörungen helfen. (Symbolbild) © photothek/Imago

Dabei folgt die Ausschüttung des Melatonins einem geregelten Tag-Nacht-Rhythmus: Wird es draußen dunkel, kommen wir nach und nach zur Ruhe und werden müde. Die Zirbeldrüse im Gehirn, einem Teil des Zwischenhirns, beginnt Melatonin zu bilden. Bei Dunkelheit schüttet der Organismus so rund zwölf Mal mehr Schlafhormone aus als tagsüber. In der Nacht erreicht die Konzentration dann ihren Höhepunkt, bis sie in den frühen Morgenstunden wieder abfällt.

Melatonin gegen Schlafstörungen: Empfohlene Dosis nicht überschreiten

Frei verkäufliche Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente mit Melatonin sollen bei der kurzzeitigen Behandlung von Schlafstörungen helfen*. Dabei versprechen Hersteller ein schnelles Einschlafen und einen erholsamen Schlaf. Allerdings nur, wenn die Schlafprobleme tatsächlich auf einen Melatonin-Mangel zurückzuführen sind. Liegt die Ursache woanders, hilft auch die Einnahme von Melatonin nicht.

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Wer trotzdem zu Mitteln mit Melatonin greift, sollte die täglich empfohlene Dosis von zwei Milligramm nicht überschreiten. Denn Melatonin beeinflusst nicht nur den natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus. Eingenommen gelangt das Schlafhormon über den Darm direkt in die Blutbahn. Zudem hat das Hormon Auswirkungen auf biologische Funktionen wie Blutdruck und Nierentätigkeit. Wer Melatonin als Medikament oder Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt, sollte sich dessen bewusst sein, warnen Experten.

Melatonin gegen Schlafstörungen: Wirkung nicht bewiesen

Ob Nahrungsergänzungsmittel den Melatonin-Spiegel tatsächlich ausgleichen, ist bisher noch unklar. Denn jeder Mensch benötigt unterschiedlich viel des Schlafhormons. Zudem ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung weder die Wirksamkeit noch die Unbedenklichkeit der frei verkäuflichen Nahrungsergänzungsmittel wissenschaftlich belegt.

Dass frei verkäufliche Präparate mit Melatonin in Deutschland dennoch so beliebt sind, liegt nicht zuletzt daran, dass Nahrungsergänzungsmittel hierzulande nicht dem Arzneimittelgesetz unterliegen. Die Hersteller sind daher nicht verpflichtet, die Wirksamkeit der Produkte nachzuweisen.

Melatonin gegen Schlafstörungen: Unerwünschte Nebenwirkungen möglich

Obwohl der Körper das Melatonin sehr schnell abbaut, sind die hormonellen Präparate nicht ganz unbedenklich. Besonders verschreibungspflichtige Präparate sollte man nur auf Rat seines Arztes einnehmen. Bei dauerhafter Anwendung können die Nahrungsergänzungsmittel zu unterschiedlichen Nebenwirkungen wie allergischen Reaktionen, Rachenentzündungen, Bronchitis, Rückenschmerzen sowie in seltenen Fällen zu Gelenkschmerzen führen. Weitere mögliche Nebenwirkungen von Melatonin sind:

Melatonin kann zudem das Immunsystem beeinflussen und eignet sich daher nicht für Menschen mit Autoimmunerkrankungen. Wer Medikamente mit Melatonin einnimmt, sollte mögliche Wechselwirkungen unbedingt mit seinem Arzt besprechen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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