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Frauen über Periodenschmerz: „So schlimm wie eine Herzattacke“

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Von: Kristina Wagenlehner

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Eine Frau liegt auf einem Sofa und hält sich den Bauch. (Symbolbild)
Starke Schmerzen während der Monatsblutung sind nicht normal. (Symbolbild) © Andrey Popov/Imago

Leise leiden und eine Schmerztablette einschmeißen? Das war einmal. Wer mit starken Regelschmerzen kämpft, sollte zum Arzt gehen.

München – Menstruationsbeschwerden – welche Frau kennt sie nicht. Sie strahlen vom Unterbauch bis in den Rücken, saugen jegliche Kraft aus Armen und Beinen und uns ist schlecht – so schlecht als hätten wir drei Maß Bier am Tag zuvor getrunken. Diese monatliche Leidensphase sollte aber nicht einfach so hingenommen werden.

Frauen über Periodenschmerz: „So schlimm wie eine Herzattacke“

Aus einer Studie des University College London geht hervor, dass Menstruationsbeschwerden „so schlimm sein können, wie eine Herzattacke zu haben.” Studienleiter Professor John Guillebaud erklärt: „Männer verstehen das nicht und dem Ganzen wurde nicht die verdiente Aufmerksamkeit geschenkt. Ich glaube daran, dass es etwas ist, um das sich gekümmert werden sollte, wie um alles andere in der Medizin.”

Starke Schmerzen während der Regel sind also nicht „normal“. Viele Frauen leiden darunter. Oft leise und darauf wartend, dass der Schmerz dann doch irgendwann wieder nachlässt. Mit Wärmflaschen und allerlei Hausmittelchen – von sogenannten „Frauen-Tees“ bis hin zur richtigen Atmung tief in den Unterbauch – versuchen sie den Schmerz zu lindern und schlucken dann schlussendlich doch wieder ein Schmerzmittel, weil alles andere nicht hilft. Doch jedes Mal während der Regelblutung die Schmerzen hinnehmen und eine Schmerztablette einnehmen, kann nicht die Lösung sein. Nicht nur, weil Frauen mehrere Jahrzehnte lang und hunderte Male in ihrem Leben menstruieren, sondern auch weil hinter den Schmerzen ernstzunehmende gesundheitliche Probleme stecken können. Deshalb bei starken Regelschmerzen: Ab zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt. Das gilt auch für junge Mädchen. Sie sollten starke Regelschmerzen besser abklären lassen.*

Menstruation: Dysmenorrhö sollte unbedingt abgeklärt werden

Die krampfartigen und langandauernden Schmerzzustände während der Menstruation bezeichnet man in der Medizin als Dysmenorrhö, die auf tieferliegende Probleme hinweisen kann. Dabei gibt es unterschiedliche Formen der Dysmenorrhö, die auf unterschiedliche Ursachen deuten können:

Zum einen kann eine erhöhte Hormonproduktion von Prostaglandinen und Leukotrienen die Schmerzen und Begleitsymptome verursachen. Das betrifft vor allem junge Frauen zu Beginn der Regelblutung. Zum anderen können aber auch ein niedriger Östrogenspiegel in der Zeit des Eisprungs und ein niedriger Östrogen- und Gestagenspiegel in der zweiten Hälfte des Zyklus die Schmerzen auslösen.

Neben den körpereigenen Hormonen kann aber auch eine Endometriose die Ursache für die Menstruationsbeschwerden sein. Eine Endometriose bezeichnet die Ansiedlung von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Gebärmutter, zum Beispiel an Eierstöcken, Blase, Darm oder Bauchfell. Bei einer Endometriose gilt: Je früher sie behandelt wird, desto höher sind die Chancen, dass die Beschwerden abklingen. Wie die Endometriose behandelt wird, hängt von der Schwere und dem Körperbereich, an dem sie sich bildet, ab.

Eine weitere Ursache für starke Regelschmerzen, die auch unabhängig vom Zyklus bestehen kann, sind entzündliche Prozesse im Bauchraum. Zum Beispiel an der Gebärmutter, den Eileitern, Eierstöcken oder dem Darm. Außerdem können Zysten an den Eierstöcken, Harnwegsinfekte oder Fehlbildungen der Gebärmutter die Dysmenorrhö verursachen. In jedem Fall sollte eine Gynäkologin oder eine Gynäkologe die Ursachen der starken Schmerzen während der Periode abklären.

Menstruation: Was bei leichten Schmerzen helfen kann

Wer kaum oder nur leichte Schmerzen während der Menstruation hat, kann das eigene Wohlbefinden in diesen Tagen stärken und dem Körper Gutes tun. Manche Frauen berichten beispielsweise, dass die Umstellung von Binden und Tampons auf eine Menstruationstasse die Schmerzen lindern konnte. Auch die Pille kann gegen die Schmerzen helfen. Ebenso wie:

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Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.

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