Post-Covid: Die richtige Ernährung gegen anhaltende Beschwerden
Wer an Covid-19 erkrankt, kann noch Monate später an Folgen wie Geschmacks- und Geruchsverlust leiden. Ein gesunde und ausgewogene Ernährung kann helfen, den Körper bei der Genesung zu unterstützen.
Hamburg – Die meisten Patienten überstehen eine Infektion mit dem Coronavirus Sars-CoV-2 problemlos. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verläuft Covid-19 bei rund 80 Prozent der Betroffenen mild bis mäßig. Wer nur unter leichten Symptomen leidet, erholt sich meist innerhalb weniger Wochen wieder vollständig. Doch auch eine leichte Infektion mit dem Coronavirus kann Betroffene langfristig einschränken.
Nicht selten haben Patienten mit Spätfolgen wie Geschmacks- und Geruchsverlust zu kämpfen. Diese können auch noch Monate nach dem Abklingen der akuten Symptome anhalten und auf Dauer zu Mangelerscheinungen führen. Die gute Nachricht: Mit einer gezielten Ernährung können Betroffene ihren Körper bei der Genesung unterstützen. Welche Rolle die Ernährung bei Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung spielt, erfahren Sie hier.
Post-Covid: Mit der richtigen Ernährung gegen anhaltende Beschwerden
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung stärkt das Immunsystem*. Wer zu bestimmten Lebensmitteln greift, trägt so dazu bei, dass die körpereigene Abwehr Krankheitserreger schneller und besser bekämpfen kann. Doch auch in der Nachsorge einer Corona-Infektion spielt die Ernährung eine wichtige Rolle.
So kann eine spezielle Diät oder Ernährungstherapie sowohl bei Verlust des Geschmacks- und Geruchsstörungen. Aber auch bei Gewichtsverlust und Magen-Darm-Problemen sowie Atembeschwerden und Muskelaufbau helfen, wie die medizinische Ernährungsberaterin Nicole Lins aus Magdeburg im Interview mit dem MDR erklärt.
Post-Covid: Das können Betroffene bei Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns tun
Sind Geruchs- und Geschmackssinn infolge einer Corona-Infektion beeinträchtigt, lässt nicht selten auch der Appetit nach. Doch wer infolge einer Corona-Infektion weder schmeckt noch riecht, muss diese Sinne keinesfalls neu erlernen. Vielmehr sollten Patienten die Zeit überbrücken, bis Geruchs- und Geschmackssinn zurückkommen. Dabei greifen Experten auf Empfehlungen aus der Therapie von Krebspatbeienten nach einer Chemotherapie zurück.
Nahrungsmittel, die beim Kauen Geräusche machen, regen beispielsweise den Hunger an. Denn: Werden die noch funktionierenden Sinne mit einbezogen, „erinnert“ sich der Körper ans Essen. Die Ernährungsexpertin Nicole Lins empfiehlt Patienten, die beim Essen mit einem blechernen Geschmack im Mund zu kämpfen haben, zudem die Geschmacksknospen mit neutralisierenden Lebensmitteln wie Granatapfelkernen gezielt anzusprechen.
Post-Covid: Kohlenhydrate und Fette beeinflussen das Atmen
Neben dem Geschmacksverlust leiden Betroffene darüber hinaus unter Beschwerden wie Müdigkeit und Leistungseinbrüchen sowie einer geschwächten Atemmuskulatur. Auch bei diesen Symptomen kann laut der Expertin Nicole Lins eine gezielte Ernährungstherapie helfen.
So benötigt der Körper für den Muskelaufbau ausreichend Eiweiß sowie bestimmte Vitamine und Mineralstoffe gegen Müdigkeit und Erschöpfung. Fette und Kohlenhydrate können zudem das Atmen erleichtern. „Die gezielte Zufuhr von Kohlenhydraten und Fetten hat einen Einfluss auf den sogenannten respiratorischen Quotienten mit mehr oder weniger Fett im Essen lässt es sich zum Beispiel leichter oder eben nicht leichter atmen“, erklärt Nicole Lins im Interview mit dem MDR.
Post-Covid: Beratungsangebot zu wenig genutzt
Trotzdem nutzen immer noch viel zu wenig Patienten das Angebot einer Ernährungstherapie. Das liegt nicht zuletzt daran, dass auch Ärzte und Ärztinnen häufig noch die Vorteile einer gezielten Ernährungsberatung unterschätzen.
Kommt eine Ernährungstherapie infrage, kann der behandelnde Arzt diese über eine ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung eine ernährungstherapeutische Maßnahme in die Wege leiten. Diese wird bei Erfüllung bestimmter Kriterien von der Krankenkasse übernommen. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren Redakteurinnen und Redakteuren leider nicht beantwortet werden.