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Stress abbauen: Was durch Kneten, Mischen und Verzieren beim Backen ausgelöst wird

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Von: Natalie Hull-Deichsel

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Wer noch kein Fan von Backen ist, sollte es werden: Backen reduziert Stress- und Angstgefühle. Es entspannt den Körper und fördert die Konzentration – und man kann sich und andere noch kulinarisch verwöhnen.

Es gibt viele Möglichkeiten, den Geist abzuschalten und sich zu entspannen, sei es mittels Sport oder Meditation. Warum aber nicht zu besonderen und doch einfachen Maßnahmen greifen, wie dem Backen von Brot oder eines Kuchens? Gerade in Zeiten von Corona verzeichnete man eine extrem hohe Nachfrage von Hefe in Supermärkten. Der Grund: Menschen suchten Ablenkung und fanden diese in schwierigen Zeiten auch in Ursprünglichem, beispielsweise dem Backen.

Stress abbauen: Was durch Kneten, Mischen und Verzieren beim Backen ausgelöst wird

Eine Frau knetet ein Brotteig.
Beim Backen und Kneten entspannt sich der Geist, Stress wird nachweislich abgebaut. © Annette Riedl/dpa

Dass Backen eine therapeutische Wirkung zu haben scheint, beobachtet auch die renommierte Psychologin Dr. Tracy Thomas aus Kalifornien. „Ich betrachte dies als eine meiner größten Strategien für die psychische Gesundheit. Bereits seit 15 Jahren ist der Sonntag für mich persönlich der ‚Tag des Backens‘“, so Dr. Thomas. Aber warum genau ist Backen so gut für unser Gehirn und unsere Stimmung?

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Beim Backen sind viele Sinne gefragt: Fühlen, Riechen, Sehen und natürlich Schmecken. „Der multisensorische Aspekt des Backens kann für manche Menschen sehr therapeutisch sein, besonders, wenn sie starke und positive Erinnerungen mit dem Backen verknüpfen“, erklärt Dr. Thomas aus eigener Erfahrung. Unser sogenanntes episodisches Gedächtnis, auch autobiografisches Gedächtnis genannt, ist sehr eng damit verbunden, wie wir Situationen im Leben verarbeiten und fühlen. Episodische Erinnerungen beinhalten die erlebten Empfindungen, wie im Fall des Backens beispielsweise den Geruch von gebackenem Brot oder das Gefühl des Teigs, wenn wir ihn kneten.

Stress abbauen: Backen fördert die Konzentration

Die körperliche Aktivität und Gefühle, die mit dem Backen verbunden sind, können auf ängstliche oder überforderte Menschen sehr erdend wirken. Das Bewusstsein für den eigenen Körper und die Konzentration auf den Moment werden geschärft. Beides kann Stress abbauen und die Stimmung verbessern“, weiß Dr. Thomas aus der Praxis. Auch Putzen könne die Konzentration fördern, dabei könnte sich die eigene Stimmung positiv heben und der Kopf entspannen.

Stress reduzieren: Backen hilft, achtsamer für Körper und Geist zu sein

Es ist der Schritt-für-Schritt-Prozess, der die die Achtsamkeit fördert. Man kennt Achtsamkeit als wichtiges und treibendes Prinzip aus der Meditation. Dabei geht es im Kern darum, ganz präsent und engagiert bei einer Aufgabe zu sein, anstatt Multitasking zu betreiben oder auf äußere Ablenkungen zu reagieren. Das Backen konzentriert sich darauf, den Schritt-für-Schritt-Anleitungen zu folgen. Im Vergleich zu anderen Aktivitäten erfordert es viel Aufmerksamkeit, Kreativität sowie Koordination.

Stress abbauen: Kneten und Verzieren hilft

Die sich wiederholenden Bewegungen beim Kneten, Mischen, Messen und Verzieren können beruhigend und Stress-reduzierend sein. All diese Faktoren wirken zusammen und erzeugen eine Art „konzentrierte Entspannung“. Erklären Sie doch auch mal Ihren Sonntag zum „Tag des Backens“, jede Menge Entspannung garantiert!

Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unseren RedakteurInnen leider nicht beantwortet werden.

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